Körperdysmorphe Störung bei Jugendlichen
Wenn das Spiegelbild zur Belastung wird
Die körperdysmorphe Störung (KDS) ist ein ernstzunehmendes psychisches Krankheitsbild, das insbesondere Jugendliche betrifft. Sie manifestiert sich in einer übermäßigen Beschäftigung mit wahrgenommenen Makeln im äußeren Erscheinungsbild. Diese Störung kann das Selbstwertgefühl der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und ihre Lebensqualität deutlich einschränken. In den Schön Kliniken unterstützen spezialisierte Fachkräfte Jugendliche dabei, wieder mehr Selbstvertrauen und Lebensfreude zu entwickeln.
Ursachen & Symptome
Ursachen der körperdysmorphen StörungDie Ursachen der KDS sind vielfältig und häufig komplex. Genetische Faktoren, psychologische Einflüsse und soziale Rahmenbedingungen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Häufig wird der Druck durch soziale Medien und gängige Schönheitsideale als verstärkender Faktor genannt. Ein Beispiel bildet die Geschichte von Lisa, die durch den ständigen Vergleich mit angeblich perfekten Influencerinnen ausgeprägte Selbstzweifel entwickelte. Der Einfluss sozialer Medien auf das Selbstbild darf nicht unterschätzt werden: Die permanente Präsenz idealisierter Darstellungen führt dazu, dass viele Jugendliche sich selbst kritischer betrachten und sich an unrealistischen Maßstäben messen. Psychologisch betrachtet begünstigen diese Erfahrungen die Ausbildung eines negativen Selbstbildes, das mit einem geringen Selbstwertgefühl und dem Gefühl von Unzulänglichkeit verbunden ist. Auch genetische Prädispositionen modifizieren die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen. Soziale Umstände wie familiäre Dynamiken und kulturelle Erwartungen erhöhen häufig den Druck, Perfektion anzustreben. Ein weiteres Beispiel stellt der Fall von Julia dar, die – beeinflusst durch Familienerwartungen und ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung – erheblich unter dem Druck litt, in sämtlichen Lebensbereichen erfolgreich zu sein. Diese komplexen Zusammenhänge verdeutlichen die Vielschichtigkeit der Ursachen der KDS und unterstreichen die Notwendigkeit ganzheitlicher Präventions- und Behandlungsansätze.

Zu den typischen Symptomen der KDS zählen anhaltende Selbstkritik sowie das Bestreben, vermeintliche Makel zu verbergen. Betroffene Jugendliche verbringen häufig sehr viel Zeit damit, ihr Aussehen zu kontrollieren oder zu verändern – etwa durch Make-up, spezielle Kleidung oder manchmal sogar durch invasive kosmetische Eingriffe. Diese intensive Beschäftigung mit dem äußeren Erscheinungsbild führt oftmals zu starkem sozialem Rückzug, da sich die betroffenen Personen in der Öffentlichkeit unwohl fühlen oder diese meiden. Die ständigen Selbstzweifel und die ausgeprägte Fokussierung auf das Äußere können das Risiko schwerer depressiver Verstimmungen erhöhen, da das Selbstwertgefühl beträchtlich leidet.
Der tägliche Kampf mit Selbstzweifeln
Ein Fallbeispiel: Tim, ein Jugendlicher, macht sich kontinuierlich Sorgen um seine Haut. Trotz unauffälliger Befunde empfindet er jedes Hautunreinheit und jede Rötung als gravierenden Makel. Diese Selbstwahrnehmung beeinflusst sein Verhalten maßgeblich: Er verbringt immer wieder mehrere Stunden vor dem Spiegel und zieht sich häufig in der Schule zurück, aus Angst vor negativer Bewertung durch Mitschülerinnen. Seine Sorgen führen nicht nur zu Konflikten im Freundeskreis – Einladungen werden regelmäßig abgelehnt – sondern auch zu Leistungseinbußen in der Schule, da seine Konzentrationsfähigkeit oftmals durch die anhaltende innere Anspannung beeinträchtigt ist.
Diagnostik
Die Diagnostik der KDS erfolgt durch eine umfassende psychologische Untersuchung, die mehrere Schritte beinhaltet, um ein vollständiges Bild der Störung zu erhalten und den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden. Die spezialisierten Fachkräfte der Schön Kliniken beginnen mit einer detaillierten Anamnese, bei der sowohl die aktuelle Symptomatik als auch die Lebensgeschichte der Patientinnen und Patienten erfasst werden. Mittels strukturierter Interviews und spezifischer Fragebögen lässt sich das Ausmaß und die Auswirkung der Störung präzise einschätzen. Diese Instrumente dienen dazu, sowohl psychologische als auch soziale Aspekte der Erkrankung abzubilden. Auf Basis dieser umfassenden Diagnostik entwickeln die Expertinnen maßgeschneiderte Therapiepläne, die sich an den individuellen Herausforderungen und Zielen der Patientinnen und Patienten orientieren. Diese Maßnahmen können sowohl psychotherapeutische Interventionen als auch ergänzende therapeutische Ansätze einschließen, um eine ganzheitliche Unterstützung sicherzustellen.