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Anhaltende Trauerstörung

Hilfe bei komplizierter anhaltender Trauer

Trauer ist eine normale Reaktion auf den Verlust einer nahestehenden Person und wird häufig als sehr schmerzhaft erlebt. Dennoch bewältigen die meisten Menschen ihre Trauer ohne professionelle Hilfe. Eine Minderheit erlebt anhaltende und schwerwiegende Trauersymptome, die das Bild einer anhaltenden Trauerstörung erfüllen (circa 4 Prozent in Deutschland). Sie leiden oft nach Jahren noch sehr unter ausgeprägten schmerzhaften Emotionen, starker Sehnsucht nach der oder dem Verstorbenen, haben Schwierigkeiten, den Verlust hinzunehmen, und sind mit der oder dem Verstorbenen gedanklich so stark beschäftigt, dass sie in ihrem alltäglichen Leben deutlich eingeschränkt sind.

Ursachen & Symptome

Wie entsteht eine anhaltende Trauerstörung?
Trauer um eine Bezugsperson ist ein normales, nicht pathologisches Phänomen, das sich nur in Ausnahmefällen zu einer anhaltenden Trauerstörung entwickelt.
In einigen Fällen sind aber die Verluste so schwerwiegend, dass die Betroffenen stark und manchmal jahrelang leiden und schwer den Weg zurück ins Leben finden. Erschwerende Faktoren können zum Beispiel der Verlust der Partnerin/des Partners oder eines Kindes sein, höheres Alter, in dem der Verlust erlebt wird, plötzliche Verluste, etwa durch Unfälle, oder Überforderung durch den Tod eines schwerkranken Menschen nach langjähriger Pflege.
Des Öfteren kommt es vor, dass verschiedene Belastungsfaktoren, die im Leben jedes Menschen auftreten, zusammenkommen und dann gemeinsam mit dem Verlust der wichtigen Bezugsperson die Bewältigungsfähigkeiten der oder des Einzelnen übersteigen. Mangelnde Unterstützungsangebote können einen weiteren Stressor darstellen.
Bei der Entwicklung einer anhaltenden Trauerreaktion können nicht hilfreiche Gedanken (zum Beispiel „Ich hätte da sein oder mehr tun müssen“, „Ich sollte anders trauern“, „Ich werde nie wieder glücklich sein“) eine wichtige Rolle spielen. Auch Vermeidungsreaktionen (zum Beispiel Tod als Tabu erklären und nicht mehr darüber sprechen, Sachen unverändert lassen, Orte, Fotos, Dinge vermeiden, die an den Tod erinnern, und so weiter) können zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen.
Symptome, die auf eine anhaltende Trauerstörung hinweisen
  • eine anhaltende Sehnsucht nach dem oder der Verstorbenen
  • ständige Beschäftigung mit dem oder der Verstorbenen
  • eine starke Wut und Verbitterung über den Tod
  • Schuldgefühle, emotionale Taubheit
  • Weigerung, den Tod zu akzeptieren
  • dauerhafte Einschränkung in persönlichen und beruflichen Lebensbereichen
Wichtig: Die Symptome müssen das Ausmaß einer normalen Trauerreaktion deutlich übersteigen (zeitlich und in Intensität) unter Berücksichtigung kultureller, sozialer und religiöser Normen.

Diagnostik

Diagnose: So wird eine anhaltende Trauerstörung festgestellt
Um die Diagnose „anhaltende Trauerstörung“ stellen zu können, müssen mehrere Kriterien erfüllt sein: Der Tod einer nahestehenden Person muss mindestens sechs Monate zurückliegen, es besteht ein starkes Verlangen nach der oder dem Verstorbenen oder eine anhaltende Beschäftigung mit der verstorbenen Person, begleitet von starken Gefühlen wie zum Beispiel Trauer, Schuldgefühlen, Wut oder emotionaler Taubheit. Betroffene haben Schwierigkeiten, den Verlust zu akzeptieren, mit anderen sozial zu interagieren oder anderen Aktivitäten nachzugehen. Durch die anhaltende Trauerstörung sind die Betroffenen deutlich beeinträchtigt in persönlichen und beruflichen Lebensbereichen.

​​​​​​​Standardisierte Interviews oder Fragebögen ermöglichen es uns, eine anhaltende Trauerstörung von einer normalen akuten Trauerreaktion abzugrenzen und auch deren Schweregrad festzustellen. Wir gehen in den diagnostischen Gesprächen sehr sensibel vor und lassen Ihnen genügend Zeit und Raum, damit Sie das nötige Vertrauen zu uns entwickeln können.