Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 89 2872410
Weiter
Weiter
+49 89 2872410
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Analkrebs

Was versteht man unter einem Analkarzinom?

Ein Analkarzinom ist eine bösartige Wucherung im Bereich des Afters. Dabei unterscheidet man zwischen Analkrebs am Afterrand, dem Analrandkarzinom, und der Erkrankung im dahinter liegenden, etwa drei bis sechs Zentimeter langen Analkanal, dem Analkanalkarzinom. Analkrebs ist eine sehr seltene Krebsart. Jährlich erkranken etwa ein bis zwei von 100 000 Menschen neu an einem Analkarzinom.

Analkanalkarzinome entwickeln sich meist zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr und kommen deutlich häufiger vor als Analrandkarzinome, die häufig ab Mitte 50 auftreten. Männer erkranken etwa viermal häufiger als Frauen an einem Analrandkarzinom, während Frauen öfter ein Analkanalkarzinom entwickeln. Die Schön Kliniken sowie ihre Spezialisten bieten Ihnen beste Voraussetzungen für eine umfassende Abklärung und eine bestmögliche Behandlung nach modernsten Erkenntnissen.

Kann man Analkrebs heilen?
Je früher wir das Analkarzinom erkennen, desto höher sind die Heilungschancen. Im Vergleich zu anderen Krebsarten hat das Analkarzinom eine relativ gute Prognose, da es eher langsam wächst. Bei der Erstdiagnose eines Analkarzinoms hat der Großteil noch keine Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet und bietet somit gute Chancen auf Heilung.
 

Ursachen & Symptome

Analkrebs: Ursache ist oft eine Vireninfektion
In den meisten Fällen entwickelt sich das Analkarzinom aus einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Analkrebs gilt deshalb als chronische Vireninfektion. Die Ansteckung erfolgt in der Regel beim Geschlechtsverkehr, wenn HP-Viren in Schleimhäute eindringen. Humane Papillomviren sind unterschiedlich aggressiv und gefährlich. Wenn man sich zum Beispiel mit HPV 16 oder HPV 18 – sogenannten Hochrisikotypen – infiziert hat, ist das Erkrankungsrisiko besonders groß.
Weitere Risikofaktoren:
Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnerinnen oder -partnern und regelmäßigem Analsex sind einem erhöhten Risiko einer Übertragung von humanen Papillomviren – und damit auch der Entwicklung eines Analkarzinoms – ausgesetzt. Gleiches gilt für einen dauerhaft entzündeten Analbereich, der beispielsweise durch chronische Infektionen, Fisteln oder Fissuren vorgeschädigt ist. Auch starkes Rauchen oder ein geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel nach einer HIV-Infektion oder durch Einnahme von Immunsuppressiva nach einer Organtransplantation, kann die Entstehung von Analkrebs begünstigen.
Gibt es typische Analkrebssymptome und -beschwerden?

Ein Analkarzinom ist nicht ganz einfach zu erkennen, weil es keine spezifischen Beschwerden verursacht. Betroffene denken oft, dass sie an ungefährlichen Hämorrhoiden oder einer Analfissur leiden. Wenn Sie Blut im Stuhl oder im Toilettenpapier bemerken, sollten Sie schnell eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken helfen Ihnen mit einer zuverlässigen Diagnostik. Auch wenn ein Analkrebs eher selten auftritt, gilt auch hier Folgendes: Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen.

Analkrebssymptome – diese Anzeichen können auf ein Analkarzinom hinweisen:

  • Blutungen im Analbereich
  • Blutbeimengungen im Stuhl
  • Juckreiz, Brennen oder Schmerzen am After
  • Schmerzen beim Stuhlgang (verengter Analkanal)
  • Schleimabsonderungen am After
  • Hautveränderungen, Verhärtungen
  • Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang
  • speziell geformter Stuhl, zum Beispiel dünner „Bleistiftstuhl“
  • Schwierigkeiten, den Stuhlgang zu kontrollieren
  • schlecht oder nicht heilende Wunde im Analbereich
  • tastbare Veränderungen am oder im After (Verhärtung, Knoten)

Diagnostik

So können wir Analkrebs zuverlässig abklären
Am Anfang steht ein persönliches Gespräch zur Erhebung Ihrer Krankengeschichte. Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken erkunden sich genau nach Beschwerden und eventuellen Vor- oder Grunderkrankungen. Dabei spielen auch Fragen nach dem Sexualleben eine wichtige Rolle. Im Anschluss erfolgt eine umfassende körperliche Untersuchung. Besonders wichtig ist die digital-rektale Untersuchung (DRU), eine einfache Tastuntersuchung im Analbereich, um mögliche Auffälligkeiten zu erspüren. Ergänzend prüfen wir, ob Lymphknoten in der Leiste vergrößert sind. Bei Verdacht auf Analkrebs erfolgen weitere proktologische Untersuchungen, um die genaue Lage, Größe und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.
Verdacht auf Analkrebs – weitere Untersuchungen
Proktoskopie
Unsere Spezialisten untersuchen hierbei den Analkanal sowie den unteren Mastdarm (Rektum) und können mögliche Auffälligkeiten aus der Tastuntersuchung überprüfen.

Koloskopie
Bei dieser Spiegelung des gesamten Dickdarms liefert eine Kamera Bilder aus dem Inneren des Darms. Damit lassen sich Veränderungen gut erkennen und weitere Tumorherde im Darm ausschließen.

Kolposkopie
Durch die Begutachtung von Scheide und Muttermund lässt sich überprüfen, ob das Analkarzinom bereits auf die Vagina übergegriffen hat.

High-Resolution-Anoskopie (HRA)
Nach dem Auftragen einer Speziallösung können wir mit einem hochauflösenden Untersuchungsmikroskop auffällige Veränderungen im Analkanal entdecken.

Gewebeentnahme (Biopsie)
Im Rahmen einer Darmspiegelung werden aus verdächtigen Bereichen Gewebeproben entnommen und anschließend in einem speziellen Labor feingeweblich untersucht. Dabei lassen sich gut- und bösartige Zellen klar unterscheiden – die Grundlage für eine sichere Diagnose.
Diagnose Analkarzinom: bildgebende Verfahren zur Vertiefung
Wenn sich der Verdacht auf Analkrebs bestätigt hat, führen wir weitere bildgebende Untersuchungen durch, um die Ausbreitung und das Stadium des Tumors zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind entscheidend für die weitere Therapie.

Anale Endosonografie
Hierbei führen wir eine dünne Ultraschallsonde in den Analkanal ein, um eine Ultraschalluntersuchung von innen durchzuführen. Die Aufnahmen können uns Aufschluss über verdächtige Lymphknoten geben und zeigen uns, wie weit gerade kleinere Tumoren in umliegendes Gewebe vorgedrungen sind.

Kernspin- oder Magnetresonanztomografie (MRT)
Mit dieser Methode lassen sich weiche Strukturen, wie Gewebe, Organe oder Metastasen, besonders gut sichtbar machen. So sehen unsere Spezialisten genau, wie weit sich eine Wucherung im Analkanal bereits ausgebreitet hat.

Computertomografie (CT)
Dieses spezielle Verfahren mit Röntgenstrahlen erzeugt hochaufgelöste Schnittbilder. Sie helfen unseren Spezialisten dabei, entfernt liegende Tochtergeschwulste (Metastasen) aufzudecken.
 
Stadien des Analkarzinoms
Je nach Krankheitsfortschritt teilt man das Analkarzinom in verschiedene Stadien ein. Das jeweilige Tumorstadium ist wichtig für die Wahl der optimalen Therapie.

Offiziell gibt es beim Analkarzinom folgende Tumorstadien:
Stadium I
Der Tumor ist örtlich begrenzt und sein Durchmesser beträgt höchstens zwei Zentimeter. Es liegen keine lokalen oder entfernten Metastasen vor.

Stadium II
Der Krebsherd ist lokal begrenzt, aber bereits größer als zwei Zentimeter (IIA: zwei bis fünf Zentimeter, IIB: > fünf Zentimeter). Er ist weder in benachbartes Gewebe eingewachsen noch hat er gestreut.

Stadium IIIA
Das Analkarzinom ist maximal fünf Zentimeter groß. Es haben sich schon Krebszellen in nahe Lymphknoten abgesetzt, zum Beispiel im Bereich der Leiste.

Stadien IIIB und IIIC
Der Tumor ist größer als fünf Zentimeter. Er ist bereits in umliegende Organe, wie Scheide oder Harnröhre, eingewachsen (IIIB) oder hat nahe Lymphknotenmetastasen gebildet (IIIC).

Stadium IV
Es haben sich Metastasen in entfernteren Körperregionen gebildet; zum Beispiel in Leber, Lunge und Lymphknoten, auch außerhalb des Beckens.