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Bewegungsstörung (Dystonie)

Einschränkungen mildern, Lebensqualität steigern

Dystonien (altgriechisch: dys = fehlreguliert, tonus = Spannung) sind eine seltene Gruppe neurologischer Bewegungsstörungen, die zu unwillkürlichen, lang anhaltenden Muskelanspannungen (Kontraktionen) und Fehlhaltungen führen. Sie können eigenständig (primäre/idiopathische Dystonie) oder als Folge anderer Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Schlaganfall (sekundäre Dystonie) auftreten. Dabei können einzelne Muskelgruppen beziehungsweise Körperteile oder der ganze Körper unterschiedlich stark betroffen sein.

Unsere erfahrenen Experten in den Schön Kliniken behandeln diese komplexe Bewegungsstörung individuell, um Ihnen den Alltag zu erleichtern und Ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Ursachen & Symptome

Ursachen der Bewegungsstörung (Dystonie)

Die primäre Bewegungsstörung kann erblich bedingt sein. Es wird vermutet, dass Fehlfunktionen bestimmter Hirnareale (Basalganglien), die für die Bewegungskoordination (Motorik) zuständig sind, zu der Erkrankung führen. Die genauen Ursachen sind jedoch bislang noch unbekannt. Bei der sekundären Bewegungsstörung sind andere neurologische Erkrankungen oder Schädigungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) in Gehirn oder Rückenmark die Ursache. Dazu gehören unter anderem

  • Sauerstoffmangel während der Geburt (perinatale Hypoxie)
  • degenerative Hirnerkrankungen (z. B. Morbus Parkinson)
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn
  • Gehirnentzündungen (Enzephalitis)
  • Chorea Huntington
  • Stoffwechselstörungen (z. B. Morbus Wilson)

Sie kann auch als langfristige Nebenwirkung bestimmter auf das zentrale Nervensystem wirkender Medikamente (tardive Dystonie) auftreten wie Neuroleptika zur Behandlung psychischer Störungen (Psychosen) – seltener auch von Antidepressiva, Antiemetika zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen oder Antiallergika.

Dystonie: Unterscheidung nach Ursache
Primäre (idiopathische) Dystonie: eigenständiges Krankheitsbild ohne erkennbaren Auslöser und unabhängig von anderen Erkrankungen

Sekundäre Dystonie: Begleiterkrankung anderer neurologischer Erkrankungen beziehungsweise Schädigung des Zentralen Nervensystems oder durch Medikamente (tardive Dystonie)

Dystonie: Erscheinungsformen

Fokale Dystonie: Die Bewegungsstörung betrifft die Muskulatur eines einzelnen Körperbereichs wie Hals, Augen, Kiefer, Hände oder Füße.
  • Lidkrampf (Blepharospasmus)
  • Spastischer Schiefhals (Torticollis, zervikale Dystonie)
  • Stimmbandkrampf (Spasmodische Dysphonie)
  • Schreibkrampf, Fußdystonie (Gliederdystonie)
  • Mund-, Zungen-, Schlundkrampf (Oromandibuläre Dystonie)
Segmentale Dystonie: Die Bewegungsstörung betrifft einzelne Muskelgruppen mehrerer benachbarter Körperteile (z. B. Schiefhals und Stimmbandkrampf).

Multifokale Dystonie: Die Bewegungsstörung betrifft zwei nicht benachbarte Körperregionen (z. B. Schreibkrampf und Lidkrampf).

Hemidystonie: Die Bewegungsstörung betrifft die Muskeln einer Körperhälfte.

Torsionsdystonie: Die Muskeln des gesamten Rumpfes sind betroffen.

Generalisierte Dystonie: Die Bewegungsstörung betrifft den ganzen Körper, häufig beginnend als segmentale/fokale Dystonie. Man unterscheidet die häufig vererbte primäre generalisierte Dystonie und das seltene vererbte Segawa-Syndrom.

Diagnostik

Bewegungsstörung: So stellen wir die Diagnose
Bei typischen Symptomen von Bewegungsstörungen sind Sie bei unseren erfahrenen Spezialisten der Neurologie in den besten Händen. An erster Stelle der Diagnosefindung steht ein ausführliches Gespräch über Ihre individuellen Beschwerden und Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen (z. B. Tourette-Syndrom) auszuschließen oder eine mögliche Grunderkrankung festzustellen, können uns neurologische Untersuchungen (u. a. Geruchs-, Hör-, Tast-, Seh‑, Geschmackssinn, Reflexe) sowie eine Untersuchung des Nervenwassers (Lumbalpunktion) weiteren Aufschluss liefern. Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) und Elektroenzephalografie (EEG) helfen, die Diagnose zu sichern.
Bildgebende Diagnoseverfahren
Um der Ursache Ihrer Bewegungsstörung auf den Grund zu gehen, können wir mit verschiedenen Verfahren die funktionelle Gehirnaktivität sowie strukturelle Gehirnschädigungen detailliert darstellen:
  • Computertomografie (CT): Darstellung der normalen Struktur und krankhafter Veränderungen oder Verletzungen im Schädelbereich
  • Magnetresonanztomografie/Kernspintomografie (MRT): Darstellung von Struktur und krankhaften Veränderungen im Hirngewebe und im Schädelbereich
  • Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT): Darstellung der Durchblutung und Stoffwechselaktivität in bestimmten Gehirnregionen während einer Aufgabe
  • Elektroenzephalografie (EEG): Darstellung der elektrischen Hirnaktivität mit hoher zeitlicher Auflösung