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Hypoxischer Hirnschaden

Schnelle und umfassende Versorgung bei Sauerstoffmangel im Gehirn

Der hypoxische Hirnschaden (hypoxisch-ischämische Enzephalopathie, auch HIE) beim Erwachsenen ist eine Hirnschädigung aufgrund eines schweren Sauerstoffmangels im Gehirn (Hypoxie). Häufig tritt er nach einem Kreislaufstillstand mit erfolgreichen Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimation) auf. In der Folge kommt es zu individuell unterschiedlich stark ausgeprägten neurologischen Störungen bis hin zu Komazuständen oder einem Wachkoma. Um irreparable Hirnschäden so gering wie möglich zu halten, sind eine frühzeitige Behandlung und Nachsorge durch Spezialisten entscheidend.

Von der intensivmedizinischen Erstversorgung bei hypoxischem Hirnschaden bis hin zu Ihrer individuellen Früh- und Anschlussrehabilitation helfen Ihnen unsere ausgewiesenen Experten in den Schön Kliniken, Ihre motorischen, geistigen und psychischen Funktionen zu stabilisieren und zu verbessern.

Ursachen & Symptome

Ursachen eines hypoxischen Hirnschadens
Die Nervenzellen des Gehirns, vor allem die für höhere Funktionen des Bewusstseins wie Wahrnehmung, Gedächtnis und Koordination zuständigen und besonders empfindlichen Zellen an der Oberfläche des Großhirns, sterben aufgrund des Sauerstoffmangels innerhalb weniger Minuten ab. Da sich diese Nervenzellen nicht wieder nachbilden, wird das Gehirn irreparabel geschädigt und es entsteht ein hypoxischer Hirnschaden. Die Ursachen für eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff sind vielfältig und treten häufig als Folge eines Verkehrsunfalls mit hohem Blutverlust oder eines Ertrinkungsunfalls, eines Herzstillstands, einer Vergiftung oder einer schweren allergischen Reaktion auf.
Symptome eines hypoxischen Hirnschadens
Das Ausmaß des hypoxischen Hirnschadens hängt unter anderem davon ab, wie lange die Sauerstoffversorgung des Gehirns unterbrochen war. Bei einer kurzen Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff können Symptome wie Koordinations-, Wahrnehmungs- oder Gedächtnisstörungen auftreten, die sich in der Regel wieder zurückbilden. Eine längere Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff von mehr als fünf Minuten führt zu einer tiefen Bewusstlosigkeit, dem Koma. In schweren Fällen geht das Koma in eine anhaltende schwere Bewusstseinsstörung bis hin zum Wachkoma über.

Diagnostik

Hypoxischer Hirnschaden: So stellen wir die Diagnose
Bevor wir die Diagnose eines hypoxischen Hirnschadens stellen können, untersucht unser interdisziplinäres Team aus Spezialisten aus Innerer Medizin, Anästhesie bzw. Notfallmedizin und Neurologie die vorliegende Schädigung genauer. Insbesondere bei unbekannter Vorgeschichte müssen wir andere mögliche Erkrankungen der Gehirnfunktion (Enzephalopathien) ausschließen, die durch eine Blutvergiftung (Sepsis) oder durch Medikamente ausgelöst oder stoffwechselbedingt (metabolisch) sein können. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch mit Ihnen und/oder Ihren Angehörigen zur Krankengeschichte stehen uns verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Das Ausmaß des hypoxischen Hirnschadens können wir mithilfe bildgebender Verfahren sowie Laboruntersuchungen und neurologischer Untersuchungen beurteilen.
Bildgebende und neurologische Diagnoseverfahren
Welche bildgebenden Verfahren wir einsetzen, hängt unter anderem von der vorliegenden oder vermuteten Ursache Ihres Kreislaufstillstands ab. Mit Ultraschall (Dopplersonografie, trans- und extrakranial) können wir alle großen Arterien untersuchen, die das Hirn versorgen. Die Magnetresonanztomografie des Schädels (kraniale MRT, cMRT) mit Blutgefäßdarstellung (Angiografie) macht Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse von Schlagadern sichtbar. Mit der kranialen Computertomografie (cCT) können wir Gehirn, Hirnhäute und knöchernen Schädel, mit der Thorax-CT die Lunge in Schnittbildern darstellen und beurteilen. Mit der CT-Angiografie und der Koronarangiografie können wir die Blutgefäße sowie die Herzkranzgefäße sichtbar machen. Neurologische Untersuchungen geben Aufschluss darüber, ob und welche Nerven in welchem Ausmaß betroffen sind. Ihr Bewusstseinszustand, die Augenreaktion (Pupillenreaktion, Lidschlussreflex), die Gehirnaktivität (Gehirnstrommessung mittels Elektroenzephalogramm EEG) und die elektrische Aktivität spezieller Nervenfasern (somatosensorisch evozierte Potenziale, auch SEP oder SSEP) sowie Ihre motorischen Reaktionen und die Konzentration spezieller Stoffwechselenzyme im Blut (neuronenspezifische Enolase, auch NSE, sowie das Protein S-100) geben unseren Neurologen weiteren Aufschluss.