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Borreliose (Lyme-Krankheit)

Wir helfen, bei auffälligen Zeckenstichen Folgeerkrankungen vorbeugen

Borreliose (Lyme-Borreliose, Lyme-Krankheit) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Sie kann zu einer ringförmigen Rötung an der Einstichstelle (Erythem) und grippeähnlichen Beschwerden führen. Haben die Bakterien (Borrelien) bereits das Gehirn beziehungsweise das Nervensystem oder die Gelenke angegriffen, können in der Folge Lähmungserscheinungen und Nervenschmerzen (Lyme-Neuroborreliose) oder eine Herzmuskelentzündung (Lyme-Karditis) auftreten. Eine mögliche Spätfolge der Borrelioseinfektion sind Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis).

Nach einem auffälligen Zeckenstich sowie bei auftretenden Symptomen behandeln unsere Experten in den Schön Kliniken Sie individuell, um akute Beschwerden zu beheben und Folgeerkrankungen frühzeitig vorzubeugen.

Ursachen & Symptome

Ursachen der Borreliose
Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi (aus der Gattung der Borrelien) ausgelöst, das meist über Zeckenstiche und, in seltenen Fällen, durch andere blutsaugende Insekten auf den Menschen übertragen wird. Ein Zeckenstich ist nicht schmerzhaft und bleibt daher häufig unbemerkt. Über den Saugrüssel, mit dem die Zecke zusticht, gelangen die Bakterien in Haut und Blutkreislauf, wo sie sich vermehren und verschiedene Organe befallen können. Da nicht alle Zecken Träger von Borrelien sind, führt nicht jeder Zeckenstich automatisch zu einer Infektion. Das Risiko steigt allerdings mit jedem Zeckenstich und abhängig vom Alter der Tiere. Ausgewachsene (adulte) Zecken sind häufiger als junge Tiere Überträger der Borreliose. In Deutschland wird sie vor allem von der Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ (Ixodes ricinus) übertragen.
 
Symptome von Borreliose

Die Symptome der Borreliose können je nach Erkrankungsstadium sowie individuell unterschiedlich ausfallen. Typisch, jedoch nicht immer vorhanden, ist eine Hautrötung um die Einstichstelle, die sich von innen her verblassend ringförmig ausbreitet. Sie wird daher auch als „Wanderröte“ (Erythema chronicum migrans) bezeichnet. Grippeähnliche Beschwerden, wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber oder Müdigkeit, sind weitere Symptome. Knötchenartige Schwellungen oder chronische Entzündungen der Haut (Acrodermatitis chronica atrophicans) treten vereinzelt auf. Ist das Nervensystem betroffen, sind insbesondere nächtliche Schmerzen bis hin zu Störungen oder Lähmungen, beispielsweise des Gesichtsnervs (Fazialisparese), möglich. Kinder entwickeln häufiger als Erwachsene eine nichteitrige Hirnhautentzündung (Meningitis) mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber. Selten verursacht die Borreliose eine Herzentzündung mit Herzrhythmusstörungen und, in manchen Fällen, wiederkehrende Gelenkentzündungen.

Anzeichen für eine Borrelioseinfektion
  • Wanderröte: In der Mehrzahl der Erkrankungsfälle (etwa 90 Prozent) tritt innerhalb von drei bis 30 Tagen nach dem Zeckenstich die sogenannte „Wanderröte“ (Erythema chronicum migrans) auf. Dabei bildet sich eine Rötung um die Einstichstelle, die im Verlauf von der Mitte her verblasst und sich ringförmig ausbreitet. Sie kann auch an anderen Körperstellen, wie Kopf, Hals oder Beinen, auftreten und erreicht einen Durchmesser von mindestens fünf Zentimetern.
  • Grippeähnliche Beschwerden: Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Lymphknotenschwellungen sind häufige Symptome einer Borrelioseinfektion.
  • Hautveränderungen: Insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und Frauen können sich kleine blaurote oder knötchenartige Schwellungen der Haut (Borrelien-Lymphozytome) bilden, die vorwiegend im Bereich der Brust, der Genitalien oder der Ohrläppchen auftreten. In seltenen Fällen können sich chronische Hautentzündungen (Acrodermatitis chronica atrophicans) mit bläulichen Hautverfärbungen entwickeln.
  • Herzbeteiligung: Sehr selten führt die Borreliose zu einer Herzentzündung (Lyme-Karditis) mit Herzrhythmusstörungen.
  • Befall des Nervensystems: Die sogenannte Neuroborreliose tritt meist wenige Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich auf und betrifft das zentrale Nervensystem (ZNS). Typische Symptome sind brennende Nervenschmerzen oder auch Gesichtslähmungen. In seltenen Fällen können entzündliche Nervenreizungen zu Taubheitsgefühl, Seh- oder Hörstörungen sowie Lähmungen von Rumpf, Armen oder Beinen führen. Insbesondere bei Kindern tritt häufig eine Hirnhautentzündung mit starken Kopfschmerzen, Gesichtslähmungen und Fieber auf.
  • Chronische Gelenkentzündungen: Eine mögliche Spätfolge der Borreliose sind schubweise und wiederkehrend auftretende Entzündungen der Gelenke (Lyme-Arthritis), die sich oftmals erst Monate oder Jahre nach der Infektion ausbilden. Meist sind die Kniegelenke betroffen, seltener Sprung-, Ellenbogen-, Finger-, Zehen- und Handwurzelgelenke. Jede überstandene Entzündungsreaktion schädigt den Gelenkknorpel und kann dauerhaft eine Versteifung des Gelenks hervorrufen.

Diagnostik

Borreliose: So stellen wir die Diagnose
Unspezifische Symptome können die Diagnose der Borreliose erschweren. Daher hilft es unseren Experten, wenn Sie einen Zeckenstich erwähnen beziehungsweise darauf hinweisen, wenn die Möglichkeit bestand, von einer Zecke gestochen worden zu sein. Dies ist insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten sowie in Deutschland nahezu flächendeckend in Wäldern, auf Wiesen und in Gärten, beispielsweise während Gartenarbeiten, der Fall. Allgemeine Symptome, wie Fieber, können ein Hinweis auf Borreliose sein. Eine körperliche Untersuchung auf sichtbare Anzeichen für einen Zeckenstich, wie die Wanderröte, liefert uns weiteren Aufschluss. Auch eine Blutuntersuchung und, bei Verdacht auf eine Nervenbeteiligung, eine Gehirnwasseruntersuchung (Lumbalpunktion) können dabei helfen, die Diagnose zu sichern.
Borreliose: Nützliche Informationen
Borreliose: Übertragungswahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter der Zecke
Zecken durchlaufen drei Entwicklungsstadien: von der Larve mit drei Beinpaaren über die Nymphe bis hin zur ausgewachsenen (adulten) Zecke mit jeweils vier Beinpaaren. In den ersten beiden Stadien sind Zecken besonders klein. Sie können mit Leberflecken verwechselt und daher leicht übersehen werden. Mit jeder Blutmahlzeit einer Zecke steigt das Risiko einer Borrelieninfektion. Die Zecke selbst erkrankt dabei nicht, trägt die Bakterien jedoch in ihrem Magen-Darm-Trakt und kann sie bei einem Stich über ihren Saugrüssel weitergeben.

Borreliose: Zeckenstichen vorbeugen
Um Zecken fernzuhalten, tragen Sie bei Aufenthalten in risikoreichen Außenbereichen am besten lange, glatte und helle Kleidung sowie geschlossene Schuhe. Suchen Sie sich und Ihre Kinder danach gründlich auf Zecken ab und entfernen Sie diese umgehend. Anders als bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die ebenfalls von Zecken übertragen wird, gibt es gegen Borreliose keine Schutzimpfung. Eine durchlaufene Borrelioseinfektion schützt nicht vor einer weiteren Infektion bei erneutem Zeckenstich und ist daher grundsätzlich mehrmals möglich.

Borreliose: Zeckenentfernung
Zecken stechen häufig nicht sofort zu. Sie suchen sich zunächst eine bevorzugte Körperstelle, wie Achseln, Kniekehlen, Genitalbereich, Ohren oder Rumpf. Nach einem Aufenthalt im Wald, im Garten oder auf Wiesen sollten Sie sich und ihre Kinder daher immer nach Zecken absuchen. Solange diese sich noch nicht festgesaugt haben, lassen sie sich relativ leicht abnehmen. Selbst nach einem Zeckenstich dauert es üblicherweise einige Stunden, bis eventuell vorhandene Bakterien vom Magen-Darm-Trakt der Zecke über den Saugrüssel in die Haut gelangen können. Deshalb ist es essenziell, sie so schnell wie möglich zu entfernen, entweder mit einer speziellen Pinzette oder mit den Fingern. Wichtig ist es, die Zecke nicht zu quetschen, da sie dabei ihren Magen-Darm-Inhalt über den Saugrüssel in die Haut erbricht. Dies kann auch passieren, wenn Sie die Zecke mit Öl oder anderen Stoffen einreiben. Am besten greifen Sie die Zecke unbehandelt möglichst weit vorn am Kopf und ziehen sie ohne Drehbewegung ab. Sollte der Zeckenkopf in der Haut stecken bleiben, ist dies kein Problem und er fällt nach einiger Zeit von allein ab. Reinigen Sie die Einstichstelle nach Entfernung der Zecke mit einem Desinfektionsmittel, um eine Entzündung zu vermeiden. Eine Infektion mit Borrelien kann dadurch jedoch nicht verhindert werden.