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Soziale Phobie

Keine Angst mehr vor sozialen Kontakten

Schüchtern zu sein ist in bestimmten Situationen ein durchaus normales Verhalten. Allerdings können sich daraus auch soziale Ängste (soziale Phobien) entwickeln. Die Angst, bei bestimmten Situationen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und sich peinlich oder beschämend zu verhalten, kann sogar lebenslang bestehen bleiben.

In den Schön Kliniken sind wir auf Angsterkrankungen spezialisiert. Auf Basis einer genauen Diagnose bieten wir Ihnen professionelle Hilfe, damit Sie Ihre soziale Phobie überwinden können.

Ursachen & Symptome

Schüchtern = sozial ängstlich?
Schüchternheit ist eine weitverbreitete und normale Charaktereigenschaft, die von selbst verschwindet, wenn man öfter mit denselben Personen in Kontakt tritt. Wenn man nur im absoluten Notfall mit fremden Personen spricht, ist dies Ausdruck einer starken Schüchternheit.

Bei einer Sozialphobie ist die Angst allerdings so groß, dass soziale Kontakte gänzlich gemieden werden oder nur unter großen Ängsten bzw. mit Hilfsmitteln wie Medikamenten durchgestanden werden können.

Im ICD 10 wird der Begriff „Soziale Phobie“ verwendet. Im amerikanischem Diagnosesystem (DSM V) wurde der Begriff „Soziale Phobie“ umbenannt in „Soziale Angststörung“, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass soziale Phobien (= soziale Angststörungen) viel häufiger auftreten (7–13 % der Bevölkerung bekommen einmal im Leben diese Diagnose) und viel beeinträchtigender sind als lange Zeit angenommen. So haben Menschen mit sozialen Angststörungen weniger Freundschaften, häufiger Partnerlosigkeit, geringeres Einkommen, häufiger Schulangst usw. Personen mit sozialen Angststörungen versuchen, ihre Symptome zu verbergen, leiden oft „in Stille“ und warten lange, bis sie eine Psychotherapie aufsuchen. Ohne Therapie verläuft die soziale Angststörung meist chronisch und die Angststörung kann aufgrund des teilweise sehr ausgeprägten Vermeidungsverhaltens zu Einsamkeit und sozialer Isolation führen. Häufige Folgeprobleme sind Depressionen, weitere Angsterkrankungen und Substanzmissbrauch.

Charakteristisch ist eine ausgeprägte und lang anhaltende Angst vor Situationen, in denen eine Konfrontation mit unbekannten Menschen oder eine Leistungsbeurteilung stattfinden könnte. Betroffene befürchten dabei, dass sie ein demütigendes oder peinliches Verhalten an den Tag legen (beispielsweise Erröten oder Stottern) oder von anderen negativ bewertet werden. Um dies zu verhindern, versuchen sie häufig, die entsprechenden Situationen zu vermeiden oder ihre Ängste zu verbergen.

Soziale Ängste treten häufig sehr früh auf – meist schon in der Pubertät. Die sogenannte „generalisierte Form“ der Sozialen Phobie bezieht sich auf Menschen, die in vielen verschiedenen sozialen Situationen Angst haben. Sie kommt häufiger vor als die „nicht generalisierte Form“ (Angst in spezifischen Situationen, z. B. Redeangst). Die generalisierte Form der Sozialen Phobie kann auch schon in  jüngeren Jahren auftreten.
Soziale Phobie: Ursachen für diese Erkrankung
Eine einzelne Ursache für die Entwicklung von sozialen Ängsten gibt es nicht. Vielmehr treffen dabei mehrere Umstände aufeinander, die zur Entstehung einer sozialen Phobie beitragen, diese aber nicht automatisch bedingen.
Veranlagung
Untersuchungen zeigen, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Menschen mit dieser Anlage zeigen in sozialen Situationen eine Art „natürlicher Zurückhaltung oder Hemmung“, um besser vom Umfeld oder einer Gruppe aufgenommen zu werden. Kinder von sozialphobischen Elternteilen haben ein erhöhtes Risiko, in sozialen Situationen Angst zu erleben.
Persönlichkeit
Betroffene sind häufig von frühester Kindheit an eher gehemmt und schüchtern. Dieser Teil ihrer Persönlichkeit zeigt sich gerade in neuen Situationen oder beim Kontakt mit fremden Menschen. Sie vermeiden soziale Aktivitäten oder intensive Kontakte, auch aus Furcht vor Ablehnung oder Kritik.
Erziehung
Kinder, die von ihren Eltern ständig kritisiert werden, wenig Liebe bekommen oder das Gefühl erfahren, dass sie stören, können ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln. Dies kann zu einer Verunsicherung führen und in der Folge auch auf andere Lebensbereiche übertragen werden. Kinder von überfürsorglichen Eltern hingegen lernen unter Umständen nicht, mit negativen Erfahrungen und Fehlern umzugehen. Eltern, die eher wenige soziale Kontakte haben und einen sehr hohen Wert auf die Meinung Außenstehender legen, können ein weiterer Faktor sein.
Lern- und Lebenserfahrungen
Oft spielen auch einschneidende oder sozial belastende Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend eine Rolle. Zum Beispiel, wenn Kinder gehänselt, abgelehnt oder ausgelacht wurden. Auch das Gefühl, in der Schule etwas Falsches gesagt zu haben, kann zu starker Verunsicherung, Selbstzweifeln und somit zu Ängsten führen. Scheidung, Familienkonflikte oder die psychische Erkrankung eines Elternteiles sind ebenfalls Negativerfahrungen, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen können.
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Kinder, die zum Beispiel jahrelang wegen ihres Äußeren gehänselt wurden, können sich später auch als Erwachsene minderwertig fühlen und im Kontakt mit anderen Menschen Angst erleben. Bei einem Migrationshintergrund können sich die Vorurteile der Erwachsenen auch auf die Kinder übertragen. Die Betroffenen befürchten, sie könnten angefeindet, gehänselt, als minderwertig betrachtet und ausgeschlossen werden und/oder es könnte sich ein Gefühl der Ausgrenzung einstellen.
Symptome: Anzeichen einer Sozialen Phobie
Betroffene vermeiden häufig zwischenmenschliche Kontakte, weil sie Angst haben, sich zu blamieren oder abgewiesen zu werden. Small Talk ist Ihnen genauso ein Gräuel wie Restaurantbesuche, denn sie befürchten, negativ beurteilt oder beobachtet zu werden. Andere sozial ängstliche Menschen scheuen sich davor, in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken oder zu schreiben, weil sie dabei zittern könnten. Manche wenden sich beispielsweise beim Trinken von den anderen ab und ziehen dadurch erst recht die Blicke auf sich. Häufig vermeiden die Betroffenen auch Telefonate mit Ämtern, den Umtausch von Waren oder das Einholen von Informationen bei Unbekannten, zum Beispiel die Frage nach dem richtigen Weg.
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Soziale Ängste können auf bestimmte Situationen beschränkt sein oder alle sozialen Situationen betreffen. Zu den sozialen Ängsten zählen auch Prüfungsängste oder die Angst, zu erröten.
Warnsignale
  • Angst vor prüfender Betrachtung von anderen Menschen
  • Angst, in der Öffentlichkeit zu essen
  • Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen
  • Angst, sich mit dem anderen Geschlecht zu treffen
  • Vermeiden von Blickkontakten
  • Angst, fremde Personen anzusprechen
  • Angst, zu telefonieren
  • Angst vor Autoritätspersonen
  • Angst vor Kritik und Ablehnung
  • Angst vor Gleichaltrigen (bei Jugendlichen)
  • Angst, andere um Hilfe zu bitten
  • Angst, vor anderen zu schreiben
  • Angst, etwas vorzulesen
  • Schwitzen
  • Erröten
  • Vermeiden von Blickkontakten
  • Zittern
  • Herzrasen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • vermehrter Harndrang
  • Blackout
  • niedriges Selbstwertgefühl
  • Angst vor Kritik
  • ausgeprägtes Vermeidungsverhalten, soziale Isolation
  • Panikattacken
  • Schamgefühle

Diagnostik

Diagnose: So wird eine soziale Phobie (soziale Angststörung) festgestellt
In der Regel führen wir bei Ihnen eine klinische Untersuchung durch, abgesichert durch strukturierte Interviews und Fragebögen. Differenzialdiagnostische Untersuchungen, wie zum Beispiel der Ausschluss einer Agoraphobie (Platzangst) bzw. einer Panikstörung, sind ebenfalls Bestandteil einer sorgfältigen Diagnostik.

Diagnostische Kriterien:
Die ausgeprägte Angst vor Aufmerksamkeit und Leistungssituationen, bei denen Sie sich blamieren könnten, besteht länger als sechs Monate. Die Konfrontation mit einer Situation, in der Sie in der Öffentlichkeit stehen oder in der eine Leistung gefordert wird, löst bei Ihnen eine Angstreaktion oder Panikattacke aus. Sie erkennen, dass Ihr Verhalten übertrieben ist. Sie meiden bestimmte Situationen oder stehen sie nur unter großem Druck und mit Angstgefühlen durch. Ihre soziale Phobie bringt eine deutliche Einschränkung Ihrer Lebensqualität mit sich. Sie wird nicht durch Medikamente, Drogen, andere psychische Störungen oder körperliche Erkrankungen ausgelöst.