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Steißbeinfistel

Schmerzhaft und lästig – so werden Sie die Steißbeinfistel los

Die Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) ist eine krankhafte Veränderung des Gewebes in oder nahe der Gesäßfalte (Rima ani). Meist wird sie durch eingewachsene Körper- und Kopfhaare verursacht. Sie besteht aus einem netzartigen Geflecht von Röhren oder Gängen, die über eine kleine Öffnung an die Hautoberfläche führen. Durch Keime, die mit dem eingewachsenen Haar in die Haut eingedrungen sind, kann sich die Steißbeinfistel stark entzünden und einen Abszess bilden.

Steißbeinfisteln heilen nicht von selbst, sondern müssen medizinisch behandelt werden. Unsere Spezialisten für Enddarmerkrankungen (Proktologinnen und Proktologen sowie Chirurginnen und Chirurgen) beraten Sie gerne und bieten, falls nötig, eine optimale Therapie.

Ursachen & Symptome

Wie entstehen Steißbeinfisteln?
Die häufigste Ursache für das Entstehen einer Steißbeinfistel sind abgebrochene oder kurze Haare, die sich durch Reibebewegungen (zum Beispiel der Gesäßmuskeln) in die Haut einbohren und bis in das Unterhautfettgewebe vordringen. Als Fremdkörper rufen die eingewachsenen Haare Entzündungsreaktionen hervor, die zur Bildung des Sinus pilonidalis führen.   

​​​​​​​Steißbeinfisteln treten familiär gehäuft auf. Daher wird eine genetisch bedingte Veranlagung angenommen. Weitere Risikofaktoren für das Entstehen von Steißbeinfisteln sind folgende:
  • Übergewicht (mehr Fettgewebe verursacht mehr Reibung in der Gesäßfalte)
  • starke Körperbehaarung, vor allem im Gesäßbereich
  • häufige Kurzhaarschnitte
  • Intimrasuren
  • sitzende Tätigkeit
  • starkes oder krankhaftes Schwitzen
Die Annahme, schlechte Analhygiene sei eine Ursache von Steißbeinfisteln, ist falsch!
Welche Beschwerden treten auf?
Es gibt drei Arten von Steißbeinfisteln:
  • Die asymptomatische Fistel verursacht keine Symptome; sie heilt nicht von selbst und kann akut oder chronisch werden.
  • Die chronische Fistel verursacht nur zeitweise Beschwerden. Typisch sind Austritt klarer oder blutig-eitriger Flüssigkeit, Juckreiz und eventuell Schmerzen. Da die Symptome nach Abgang von Eiter meist über längere Zeit verschwinden, werden chronische Steißbeinfisteln oft verschleppt.
  • Die akut abszedierende Fistel: Rötung und Schwellung der betroffenen Hautregion; beim Sitzen und Liegen starke Schmerzen; eventuell Fieber; Eiteraustritt durch Platzen des Abszesses.
Was sind Fisteln?
Das Wort Fistel stammt vom lateinischen fistula = Röhre ab. In der Medizin wird der Begriff für röhrenförmige Verbindungen benutzt, die zwei normalerweise getrennte anatomische Strukturen verbinden. Eine Steißbeinfistel zum Beispiel verbindet Unterhautfettgewebe mit der Hautoberfläche. Fisteln können angeboren oder durch krankhafte Prozesse entstanden sein. Manchmal werden sie aus therapeutischen Gründen künstlich angelegt (zum Beispiel als Harnblasenausgang).

Sinus pilonidalis – der Fachausdruck für eine Steißbeinfistel – bedeutet wörtlich Folgendes: sinus = Hohlraum; pilus = Haar; nidus = Nest. Eingewachsene Haare können nicht nur in der Steißbeinregion Fisteln bilden, sondern auch am Bauchnabel, im Schambereich, in der Nase und hinter den Ohren. 
 

Diagnostik

Wie stellen wir eine Steißbeinfistel fest?
In den meisten Fällen suchen die Betroffenen ärztliche Hilfe, wenn sich ein Abszess in oder nahe der Gesäßfalte gebildet hat und klares bis blutiges Sekret absondert. Symptomlose Fisteln werden eher zufällig bei Untersuchungen mit anderem Hintergrund gefunden.  

Für die Diagnose reicht meist eine körperliche Untersuchung; das Erscheinungsbild mit charakteristischen punktförmigen Vertiefungen in der Haut ist aussagekräftig genug. Um das Ausmaß eines Sinus pilonidalis genau zu bestimmen, ziehen wir ggf. eine Ultraschalluntersuchung heran.

Vor der endgültigen Diagnose müssen wir zusätzlich andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen.

Welche Erkrankungen verursachen ähnliche Symptome?   
  • Analfisteln – Fisteln im Bereich des Schließmuskels oder des Enddarms
  • Morbus Crohn – eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die zu Fisteln im Analbereich führen kann
  • Akne inversa – eine chronische Hauterkrankung mit eitrigen Abszessen und Fisteln im Genitalbereich
Wie häufig sind Steißbeinfisteln?
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) treten Steißbeinfisteln an häufigsten zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahrzehnt auf – bei Männern 2,2-mal öfter als bei Frauen. Die Häufigkeit hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Sicher geklärt sind die Gründe dafür nicht. Als mögliche Ursache wird aktuell die Zunahme von Rasuren im Intim- und Analbereich diskutiert – denn dabei entstehen nicht nur Haarreste, sondern oft auch kleine Verletzungen, welche die Hautbarriere durchlässiger machen.