Erektile Dysfunktion (Erektionsstörung)
Individuelle Lösungen für mehr Lebensfreude
Die erektile Dysfunktion, umgangssprachlich oft als Impotenz bezeichnet, stellt eine häufige sexuelle Funktionsstörung bei Männern dar. Sie ist definiert als die Unfähigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Dieses Leiden kann Männer jeden Alters betreffen, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter ansteigt. Unabhängig von der individuellen Lebensphase kann das Erektionsproblem eine erhebliche Belastung für die Betroffenen und ihre Partnerschaften darstellen, da es das Selbstwertgefühl mindern und die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hierbei um ein medizinisches Problem handelt, das professioneller Aufmerksamkeit bedarf und in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden kann. Die Schön Kliniken verfügen über umfassende Expertise in der Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion und bieten Patientinnen und Patienten eine spezialisierte und einfühlsame Versorgung.
Ursachen & Symptome
Ursachen der erektilen DysfunktionDie Ursachen der erektilen Dysfunktion sind vielfältig und komplex. Oft interagieren mehrere Faktoren miteinander. Grundsätzlich lassen sich organische (körperliche) und psychische Ursachen unterscheiden.
Organische Ursachen (körperliche Ursachen)
Körperliche Erkrankungen sind die häufigsten Auslöser einer erektilen Dysfunktion, insbesondere bei älteren Männern.
- Vaskuläre Ursachen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Bluthochdruck (Hypertonie) und erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie) sind die wichtigsten organischen Ursachen. Sie führen zu einer Verengung und Verhärtung der Blutgefäße, wodurch die Blutzufuhr zum Schwellkörper des Penis vermindert wird. Eine unzureichende Durchblutung verhindert das Erreichen einer für den Geschlechtsverkehr ausreichenden Erektion. Auch Diabetes mellitus schädigt langfristig die kleinen Blutgefäße und Nerven, was die erektile Funktion beeinträchtigt.
- Neurologische Ursachen: Schädigungen der für die Erektion verantwortlichen Nerven können ebenfalls eine erektile Dysfunktion hervorrufen. Dies kann infolge von Operationen (insbesondere an Prostata oder Darm), Rückenmarksverletzungen, Schlaganfällen, Multipler Sklerose, Parkinson-Krankheit oder diabetischer Neuropathie geschehen. Diese Nervenschäden stören die Signalübertragung vom Gehirn zum Penis, welche für die Entspannung der glatten Muskulatur und den Bluteinstrom in die Schwellkörper notwendig ist.
- Hormonelle Ursachen: Ein Mangel an männlichen Hormonen, insbesondere Testosteron (Hypogonadismus), kann die Libido und die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Auch andere hormonelle Ungleichgewichte, etwa Schilddrüsenerkrankungen, können eine Rolle spielen.
- Medikamenteninduzierte ED: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Erektionsstörungen verursachen. Dazu gehören unter anderem einige Blutdrucksenker (insbesondere Betablocker), Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Chemotherapeutika und Medikamente zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen oder Prostatakrebs. Eine ärztliche Überprüfung der aktuellen Medikation ist daher ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik.
- Strukturelle Ursachen: Anatomische Veränderungen des Penis, wie die Peyronie-Krankheit (Penisverkrümmung durch Bindegewebsverhärtungen), können Erektionsstörungen und Schmerzen während der Erektion verursachen.
- Traumatische Ursachen: Verletzungen im Beckenbereich oder am Penis selbst können Gefäße oder Nerven schädigen und zu einer erektilen Dysfunktion führen.
- Weitere Erkrankungen: Chronische Nieren- oder Lebererkrankungen sowie bestimmte Krebsbehandlungen können ebenfalls die erektile Funktion beeinträchtigen.
Psychische Ursachen (Psychogene ED)
Psychische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer erektilen Dysfunktion, oft auch in Kombination mit organischen Ursachen.
- Stress und Leistungsdruck: Hoher Stress im Berufs- oder Privatleben sowie der Druck, sexuell „funktionieren“ zu müssen (Versagensangst), können die Erektionsfähigkeit stark beeinträchtigen. Der Fokus auf die sexuelle Leistung kann einen Teufelskreis aus Angst und physiologischer Reaktion auslösen.
- Depressionen und Angststörungen: Psychische Erkrankungen wie Depressionen, generalisierte Angststörungen oder Burnout gehen häufig mit erektiler Dysfunktion einher. Die zugrunde liegenden emotionalen Zustände und die medikamentöse Behandlung dieser Erkrankungen können sich negativ auf die sexuelle Funktion auswirken.
- Beziehungsprobleme: Konflikte, mangelnde Kommunikation oder ungelöste Probleme in der Partnerschaft können ebenfalls zu Erektionsproblemen führen, da die sexuelle Erregung stark von emotionaler Verbundenheit und Vertrauen abhängt.
- Traumatische Erlebnisse: Sexuelle Traumata oder negative sexuelle Erfahrungen in der Vergangenheit können langfristig psychogene Erektionsstörungen verursachen.
Mischformen
In der Praxis liegen sehr häufig Mischformen vor, bei denen sowohl organische als auch psychische Faktoren zur erektilen Dysfunktion beitragen. So kann eine organische Ursache beispielsweise eine Versagensangst auslösen, die die Erektionsprobleme verstärkt – selbst wenn die körperliche Ursache behandelt wird. Umgekehrt können psychische Belastungen bestehende organische Probleme verschlimmern. Eine umfassende Diagnostik ist daher entscheidend, um alle relevanten Einflussfaktoren zu identifizieren.

Diagnostik
Eine präzise Diagnostik ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung von erektilen Dysfunktionen. In der Schön Klinik legen unsere medizinischen Experten Wert auf eine gründliche und diskrete Untersuchung, um die zugrunde liegenden Ursachen der Erektionsprobleme zu identifizieren. Der behandelnde Urologe wird eine Reihe von Untersuchungen durchführen.
- Anamnese: Im Arzt-Patienten-Gespräch werden Krankengeschichte, Vorerkrankungen, aktuell eingenommene Medikamente, Lebensstil und Symptome der erektilen Dysfunktion erfragt. Wichtige Themen sind dabei auch Libido, morgendliche Erektionen und die Partnerschaft, um mögliche psychische Ursachen zu erkennen.
- Körperliche Untersuchung: Es werden das äußere Genital und die Prostata abgetastet, Reflexe und Sensibilität überprüft sowie routinemäßig der Blutdruck gemessen.
- Bluttests sind wichtig, um organische Ursachen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder Hormonmangel festzustellen. Insbesondere werden Testosteron, Blutzucker und Blutfette sowie Nieren- und Leberwerte geprüft. Falls nötig, werden auch andere Hormonwerte wie Prolaktin untersucht.
- Spezialuntersuchungen (bei Bedarf): Abhängig von den ersten Untersuchungsergebnissen können weitere spezialisierte Tests erforderlich sein.
- Beim Schwellkörper-Injektionstest wird ein Medikament in den Penis gespritzt, um die Erektionsfähigkeit und die Durchblutung zu prüfen. Eine gute Erektion spricht für psychische, eine schwache für organische Ursachen.
- Die Doppler-Sonografie ist eine Ultraschalluntersuchung, die den Blutfluss im Penis misst und dabei hilft, vaskuläre Ursachen von Erektionsstörungen zu erkennen.
- Die Messung der nächtlichen penilen Tumeszenz (NPT) zeichnet mit speziellen Geräten die nächtlichen Erektionen über mehrere Nächte auf. Treten diese spontanen Erektionen im Schlaf auf, spricht das meist für eine psychische Ursache der erektilen Dysfunktion.
- Bei Verdacht auf Nervenschäden können neurologische Tests notwendig sein.
- Bei Verdacht auf psychische Ursachen kann ein Psychologe oder Psychotherapeut Depressionen, Ängste oder Beziehungsprobleme feststellen.
Die ICD-10-Nummer für die erektile Dysfunktion lautet N48.4 (Impotentia coeundi). Eine fundierte Diagnostik ist die Grundlage eines individuellen Behandlungsplans, der auf die spezifischen Ursachen der erektilen Dysfunktion zugeschnitten ist.