Plattfuß und Hohlfuß
Ein Plattfuß beziehungsweise Hohlfuß macht im Alltag über viele Jahre meist keine Beschwerden, ist aber auffällig. Zudem kann diese Fehlstellung die natürliche Bewegung des Fußes beeinflussen. Grund für eine medizinische Untersuchung ist immer dann gegeben, wenn die Fehlstellung extrem ausgeprägt ist, neu auftritt, sich verschlechtert oder anfängt, Beschwerden zu machen.
Unser fußchirurgisches Personal an den Schön Kliniken hat langjährige Erfahrung in der Behandlung von Platt- bzw. Hohlfüßen. Bei uns sind Ihre Füße in besten Händen.
Plattfuß und Hohlfuß-Behandlung
Die meisten Fehlstellungen sind gut und einfach behandelbarKonservative Behandlung
Mildere Platt- und Hohlfüße können gut mit Einlagen oder Schuhzurichtungen therapiert werden.
Bei Plattfüßen werden Einlagen eingesetzt, die das Längsgewölbe des Fußes stützen. So werden die Fußmuskeln aktiviert, die dieses Längsgewölbe halten.
Operative Behandlung
Besteht bei Kindern ein extremer Plattfuß, beeinträchtigt dieser die Belastbarkeit. Dabei klagen Kinder eher selten über Schmerzen. Wenn sich Kinder ungern an den Aktivitäten von Gleichaltrigen beteiligen, kann dies ein Hinweis auf ein Fußproblem sein.
Bei jungen Patientinnen und Patienten vor der Pubertät können wir die Fehlstellung durch einen Abstandhalter (Spacer) zwischen dem Fersenbein und dem Sprungbein korrigieren. Ziel der Behandlung ist es, das weitere Fußwachstum in die richtige Richtung zu lenken. Daher ist dieses Verfahren besonders erfolgversprechend, wenn der Fuß noch nicht ausgewachsen ist. Üblicherweise wird diese Behandlung im Alter zwischen acht und zehn Jahren durchgeführt.
In der Regel führen wir diesen Eingriff ambulant durch. Nach einigen Jahren wird der Abstandshalter (Spacer), wieder entfernt, wenn der Fuß ausgewachsen ist. Voraussetzung für diese OP ist, dass sämtliche Gelenke, Sehnen und Muskeln des Fußes normal funktionieren.
Besteht eine knöcherne Brücke (Koalitio) zwischen einzelnen Fußwurzelknochen, können wir diese ebenfalls im Rahmen einer Operation entfernen. Da Sie die betroffenen Gelenke während Ihres bisherigen Lebens nie normal bewegt haben, können allerdings Restbeschwerden verbleiben. Hat sich gar kein normales Gelenk ausgebildet, kann unter Umständen nur durch eine Gelenkversteifung Beschwerdefreiheit erreicht werden.
Beim Plattfuß der Erwachsenen ist meist eine Erkrankung der Tibialis-posterior-Sehne die Ursache. Bei einer Plattfuß-OP bei Erwachsenen korrigieren unsere Spezialisten die Fehlstellung und stellen zudem eine normale Funktion der Tibialis-posterior-Sehne wieder her. Hierzu nähen wir eine der vielen Sehnen, die die Zehen beugen, zur Verstärkung auf die Tibialis-posterior-Sehne. Die Fehlstellung der Knochen beheben wir durch eine Stellungskorrektur im Fersenbein. Dies wird meist minimalinvasiv durchgeführt. Je nach Ausmaß der Deformität können zusätzlich Operationsschritte nötig werden, wie eine Stellungskorrektur im Mittelfuß oder eine Verlängerung der Achillessehne.
Besteht die Fehlstellung schon über viele Jahre, kann das untere Sprunggelenk irreversibel geschädigt sein. Liegt bereits eine Arthrose im unteren Sprunggelenk vor, lassen sich Fehlstellung und Beschwerden nur durch eine Versteifung des unteren Sprunggelenks behandeln. Ziel ist es daher, frühzeitig eine Behandlung einzuleiten, sodass versteifende Operationen nicht notwendig sind.
Oft handelt es sich bei diesem Krankheitsbild um eine latent neurologische Grunderkrankung. Durch eine fehlerhafte Funktion der Muskulatur kommt es dann zu einer Fehlstellung des Fußes. Bei der Operation eines Hohlfußes korrigieren wir die Rückfußfehlstellung deshalb über ein Ausbalancieren der falsch angesteuerten Sehnen, sodass der Muskelzug gekräftigt und neu austariert wird. Oft muss zusätzlich das Fersenbein in die Achse ausgerichtet werden. Gegebenenfalls werden die Außenbänder verstärkt, indem wir einzelne Sehnen zum Fußaußenrand umlenken. Je nach individueller Fehlstellung kann es notwendig werden, einzelne Sehnen zu verlängern beziehungsweise weitere knöcherne Stellungskorrekturen durchzuführen. Gerade wenn sich ein Hohlfuß im Erwachsenenalter entwickelt oder verschlechtert, kann dies auf eine neurologische Erkrankung hindeuten. Entsprechend wichtig ist es, für die Planung der Behandlung die Expertise weiterer Fachrichtungen einzuholen.