Nierensteine
Schon die alten Ägypter litten unter Nierensteinen – das fanden Wissenschaftler anhand einer 7.000 Jahre alten Mumie heraus. Nierensteine gehören zu den häufigsten und schmerzhaftesten Erkrankungen des Harntraktes. Wenn bleibende Symptome und Komplikationen auftreten, müssen sie behandelt werden.
In den Schön Kliniken sind wir auf die Behandlung von Nierensteinen spezialisiert. Wir haben verschiedene Therapie-Methoden zu unserer Verfügung, um Sie von den schmerzhaften Steinen zu befreien.
Nierensteine-Behandlung
Wir unterstützen den spontanen SteinabgangKonservative Behandlung
Viele Steine können auf natürlichem Weg ausgeschieden werden, ganz einfach zu Hause. Durch entsprechende Flüssigkeitsaufnahme kann der Vorgang zusätzlich unterstützt werden. Eventuell ist die Gabe einer Schmerzmedikation nötig.
Der Stein sollte im Anschluss analysiert werden, um die Ursachen herauszufinden.
Nierensteine entfernen sollte man in der Regel, wenn ein chronischer Harnwegsinfekt auf die Blockade durch einen Stein zurückzuführen ist. Bis der Infekt kuriert ist, muss die Patientin beziehungsweise der Patient danach sorgfältig überwacht werden.
Der ärztliche Eingriff sollte nur erfolgen, wenn andere Möglichkeiten versagt haben oder nicht angewendet werden dürfen. Das kann nötig sein, wenn ein Nierenstein nach einer bestimmten Zeit noch nicht spontan abgegangen ist und permanente Schmerzen verursacht, wenn er für einen spontanen Abgang zu groß ist oder feststeckt. Ebenso, wenn er den Urinabfluss verhindert oder permanente Harnwegsinfektionen verursacht. Ein Größenwachstum auf dem Röntgenbild oder ständig Blut im Urin sind weitere Gründe für einen Eingriff.
Operative Behandlung
Die ESWL wird bei Nierensteinen am häufigsten angewendet. Dabei werden außerhalb des Körpers Druckwellen erzeugt, die von außen durch Haut und Gewebe auf den Stein fokussiert werden und diesen zu sandartigen Partikeln zerkleinern. Danach kann der Stein problemlos im Urin durch den Harntrakt ausgeschieden werden. Der Ortungs- und Positionierungsvorgang geschieht mithilfe von Ultraschall oder Röntgen. Dafür ist keine Vollnarkose nötig, meist reicht eine Ruhigstellung mit Schmerzmedikation. In manchen Fällen kann die Behandlung ambulant ausgeführt werden. Damit der Harnleiter durch Steinteile nicht blockiert wird, kann gegebenenfalls eine dünne Harnleiterschiene notwendig werden.
Die Erholungszeit nach der ESWL-Behandlung ist meist so kurz, dass Sie nach wenigen Tagen Ihre alltäglichen Aufgaben wieder ausführen können. Kann ein Stein nicht zerstört werden, wird die Behandlung wiederholt.
Steine im mittleren und unteren Harnleiter (Ureter) können sowohl mit ESWL als auch mit Ureteroskopie entfernt werden. Hierbei schiebt die Ärztin oder der Arzt ein Ureteroskop durch die Harnröhre in die Blase und von dort in den Ureter. So können wir den Stein lokalisieren, mit einem Körbchen einfangen und entfernen oder ihn vor Ort mit speziellen Instrumenten zerkleinern. Manchmal kann auch hier eine Harnleiterschiene nötig werden, damit das innere Gewebe des Ureters besser abheilen kann.
Wenn der Stein sich in einer Lage befindet, die eine ESWL nicht erlaubt, oder wenn er zu groß für eine ESWL-Behandlung ist, wird oft die sogenannte PCNL empfohlen. Bei dieser minimalinvasiven endoskopischen Operation wird durch einen kleinen Hauteinschnitt ein Tunnel direkt zur Niere gebildet. Durch diesen Tunnel können wir mit dem Endoskop (Nephroskop) zur Niere vordringen, den Stein lokalisieren und entfernen. Bei größeren Steinen kann es nötig sein, den Stein in der Niere zu zerkleinern. Dazu werden Sonden verwendet, die Energie auf den Stein applizieren (elektrohydraulisch, Ultraschall). Generell erfordert diese Prozedur einen Klinikaufenthalt über mehrere Tage. Ein Nephrostomiekatheter verbleibt während des Heilungsprozesses in der Wunde. Im Gegensatz zur ESWL werden bei der PCNL die Steine aktiv entfernt und müssen nicht auf ihrem natürlichen Weg abgehen.