Epilepsie – Kinder und Jugendliche
Unser Epilepsie-Zentrum der Schön Klinik Vogtareuth gehört weltweit zu den hoch spezialisierten Therapie-Einrichtungen. Wir betreuen Ihr Kind auf seinem gesamten Behandlungsweg ganzheitlich - von der Intensivdiagnostik über die Therapie bis zur Neurorehabilitation. Unsere Spezialisten behandeln bereits Kinder ab einem Lebensalter von wenigen Monaten. Auch junge Patienten, deren Epilepsie sich mit Medikamenten wenig beherrschen lässt, erhalten bei uns eine Chance auf eine Verbesserung ihrerLebensqualität.
Epilepsie – Kinder und Jugendliche-Behandlung
Spezialisiert auf therapieschwierige EpilepsienSeit den Achtzigerjahren haben wir in unserem Epilepsie-Zentrum über 10.000 junge Patientinnen und Patienten mit schwer behandelbaren Epilepsien betreut. Nicht immer ist eine OP notwendig oder möglich. Viele Epilepsien können wir erfolgreich medikamentös behandeln. Dank der Erfahrung unseres ärztlichen Personals und der hohen Spezialisierung unseres Epilepsie-Zentrums können wir vielen Kindern eine sehr gute und vor allem individuelle Epilepsie-Therapie anbieten.
Auch nach der Entlassung sind wir gerne für Ihr Kind da: Persönlich zugeschnittene Nachsorgeangebote und eine allen Patientinnen und Patienten offenstehende Epilepsie-Ambulanz sorgen für eine optimale Betreuung bis ins Erwachsenenalter hinein.
Konservative Behandlung
Epilepsie-Ambulanz
In unserer Epilepsie-Ambulanz können sich Patientinnen und Patienten mit dem Verdacht auf Epilepsie vorstellen. Wir führen eine genaue Diagnostik durch und können bei leichten Fällen erste Behandlungsschritte mit Medikamenten einleiten. Auch die Nachsorge nach Eingriffen und die regelmäßige Kontrolle der Medikamenteneinstellungen kann hier durchgeführt werden.
Tagesklinik
Die Tagesklinik bietet Epilepsie-Behandlung für Kinder und Jugendliche, aber auch junge Erwachsene, oft mit Mehrfachbehinderung. Die tagesstationäre Behandlungsform hat den Vorteil, dass die Betroffenen abends nach Hause fahren und in ihrer gewohnten Umgebung übernachten können. Auch die Wochenenden und Feiertage verbringen sie zu Hause. Die Aufenthaltsdauer kann bis zu mehreren Wochen betragen.
Klinikschule
Unsere Klinikschule sorgt nicht nur dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten möglichst wenig Schulstoff versäumen, egal ob Grundschule oder Gymnasium. Viel wichtiger ist oft die Findung einer geeigneten Schulform nach Auftreten von neurologischen Problemen. Der Unterricht findet in enger Abstimmung mit der jeweiligen Heimatschule statt und kann in Einzel- oder Gruppenstunden erfolgen. Kinder und Jugendliche, die die Tagesklinik besuchen, nehmen ebenfalls am Unterricht teil.
Unserem erfahrenen Behandlungsteam steht eine breite Palette moderner Medikamente zur Verfügung. Diese wählen wir je nach der Diagnose Ihres Kindes sorgfältig aus und dosieren sie individuell. Der Erfolg der Epilepsie-Behandlung wird regelmäßig überprüft, die Medikamente werden nach Bedarf angepasst oder umgestellt.
In bestimmten Fällen kann eine Ernährungsumstellung epileptische Anfälle verringern. Positiver Nebeneffekt: Bisher notwendige Medikamente können reduziert oder sogar ganz überflüssig werden. Die modifizierte Atkins-Diät oder die ketogene Diät sind mit Anleitung sehr gut im Alltag umzusetzen und konnten in Studien die Anfallshäufigkeit deutlich reduzieren. Unsere erfahrenen Ernährungsberaterinnen und -berater unterstützen die Familien bei der Ernährungsumstellung.
Leider gibt es Patientinnen und Patiente, bei denen auch unsere Ärztinnen und Ärzte keine Möglichkeit sehen, die Zahl der Anfälle durch eine Operation zu reduzieren. Daher vermittelt unser Team nicht nur Wissen über die Erkrankung, sondern kümmert sich zum Beispiel auch darum, dass es nicht zu schulischer oder sozialer Benachteiligung kommt.
Lebenspraktische Unterstützung
So individuell wie möglich erhalten Sie und Ihr Kind von uns lebenspraktische Unterstützung. Ziel ist es, die Selbstständigkeit Ihres Kindes zu fördern und neue Perspektiven und realistische Therapieziele zu formulieren. Kinder mit therapieresistenten Epilepsien brauchen eine lebenslange Betreuung. Bei Jugendlichen planen unsere Experten die Überleitung in die Erwachsenenmedizin, damit sich die Kinderneurologin beziehungsweise der Kinderneurologe direkt mit der Erwachsenenneurologin oder dem Erwachsenenneurologen austauschen kann.
Vagusnerv-Stimulation
Wird durch Medikamente oder eine OP nicht das gewünschte Ergebnis erreicht, kann eine sogenannte Vagusnerv-Stimulation für eine Besserung der Beschwerden sorgen. Dabei wird ein kleines Gerät, ähnlich einem Herzschrittmacher, implantiert. Dieses sendet elektrische Impulse an den Nervus vagus, der die Verbindung zwischen dem Gehirn und fast allen inneren Organen herstellt. Die Stromimpulse hemmen die Hirnaktivität und reduzieren so die Anfälle.
Operative Behandlung
In den Schön Kliniken haben wir große Erfahrung mit chirurgischen Eingriffen am Gehirn: Pro Jahr führten unsere Spezialisten über 400 OPs bei Kindern und Erwachsenen durch. Eine Operation am Gehirn erfordert sehr viel Hightechmedizin, damit die OP so sicher wie möglich ist. Daher werden bei uns Daten aus der strukturellen und, falls vorliegend, auch funktionellen MRT in spezielle computernavigierte Systeme (Neuronavigation) eingespeist. Unsere Experten können dann während der Operation genau überwachen, wo sie sich gerade befinden und wo zentrale Nervenbahnen verlaufen.
Nach der OP erfolgt von der Hirnoberfläche oft direkt eine sogenannte Elektrokortikografie, um zu sehen, ob noch epileptische Aktivität erkennbar ist. Bevor eine OP-Entscheidung allerdings getroffen wird, beraten sich die Experten aus Neuropädiatrie, Radiologie, Neuropsychologie und Neurochirurgie in einer Fallkonferenz. Wenn Sie einer Operation zugestimmt haben, begleitet der behandelnde Experte Ihr Kind und Sie von der Aufklärung über die OP bis zur Nachsorge.
Mögliche Eingriffe:
- Hemisphärotomie zur Trennung von Gehirnteilen
Geht die Epilepsie von einer gesamten Gehirnhälfte aus und droht die gesunde zu schädigen, wenden unsere Epilepsie-Chirurginnen und -Chirurgenbevorzugt die sogenannte Hemisphärotomie an. Hierbei wird die erkrankte Gehirnhälfte abgetrennt, ohne die gesunde zu verletzen. Dieses Vorgehen ist schonender als eine komplette Entfernung und führt bei vielen Patientinnen und Patienten zur kompletten Anfallsfreiheit. - Läsionektomie
- Lobektomie
- Callosotomie