ADHS bei Erwachsenen
Unkonzentriert und schlecht organisiert? Dahinter kann eine psychosomatische Erkrankung stecken. Menschen mit ADHS sind leicht ablenkbar, haben eine sehr interessensgeleitete Aufmerksamkeitsspanne, bringen einmal begonnene Tätigkeiten oft nicht zu Ende und sind häufig desorganisiert. Das führt immer wieder zu Konflikten in allen Lebensbereichen und dadurch oft zu zusätzlichen psychischen Erkrankungen.
In den Schön Kliniken sind wir auf die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen spezialisiert. Mit effektiven Therapieverfahren verhelfen wir Ihnen zu einem besseren Selbstmanagement.
ADHS bei Erwachsenen-Behandlung
Die Herausforderungen des Alltags in den Griff bekommenIm Rahmen einer stationären ADHS-Behandlung in den Schön Kliniken wollen wir Ihnen verlässliche Strukturen bieten, damit Sie alltägliche Herausforderungen besser bewältigen können. Die ADHS-Therapie soll Ihre Symptome verringern, Alltags-, Desorganisations- und Beziehungsprobleme abbauen und damit Ihr Selbstwertgefühl stärken. Dies ist als Hilfe zur Selbsthilfe gemeint. Dabei ist Ihre aktive Mitarbeit gefragt: Sie lernen, Ihre ADHS zu akzeptieren und Verantwortung für Ihr seelisches Wohlergehen zu übernehmen.
Wenn Sie durch die massiven Rückschläge auf verschiedenen Ebenen eine Depression entwickelt haben, muss diese mit- oder eventuell auch zuerst behandelt werden. Haben Sie die ADHS-Symptome, die ständig für Frustrationen sorgen, erst einmal im Griff, ist anzunehmen, dass sich auch Depressionen und Ängste nicht mehr wie bisher einstellen.
Wir nehmen uns Zeit für Sie – nutzen Sie unseren Online-Service der Schön Klinik Beratung.
Konservative Behandlung
Ihre ADHS-Therapie setzt sich unter anderem aus folgenden Bausteinen zusammen:
- Psychoedukation
Sie beinhaltet die Aufklärung über das Krankheitsbild sowie Informationen zur Entstehung, zum Verlauf und zu den möglichen Behandlungsalternativen. - Verhaltenstherapie
Hier werden problematische Verhaltensweisen, aber auch irrationale Überzeugungen und Denkmuster identifiziert, besprochen und alternative Strategien eingeübt. Anhand eines sogenannten Störungsmodells erfahren Sie zunächst einmal, welche Entwicklung Sie durchgemacht haben und welche inneren und äußeren Faktoren dazu beigetragen haben. Danach wird im „Hier und Jetzt“ gearbeitet. Ziel ist es, dass Sie unsere ADHS-Klinik mit konkreten Strategien, guten Problemlösungsfertigkeiten, verbesserten sozialen Kompetenzen und Selbstorganisationsfähigkeiten verlassen. - Indikative Gruppentherapie
Hier sollen Problemlösungsfertigkeiten vermittelt sowie Strategien für Ihre individuellen Problembereiche entwickelt werden. Alle Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen lernen, ihre Emotionen und Impulse zu kontrollieren und ihr Chaos im Alltag zu beherrschen. Auch die ADHS-typischen Stärken, wie Neugier, Kreativität, Fantasie, rasche Auffassungsgabe und Sensibilität, sollen genutzt und gefördert werden. - Coaching
Im Coaching-Prozess wird der „Ist-Zustand“ hinterfragt und geklärt, in welche Richtung Sie sich verändern möchten. Gemeinsam mit dem Coach erkennen Sie Ihre Fertigkeiten und lernen, wie Sie diese optimal einsetzen können, um Ihre Handlungsspielräume zu erweitern. Während Ihres Klinikaufenthalts üben Sie die vermittelten Strategien immer wieder in konkreten Situationen, um sie schließlich auch zu Hause im Alltag einsetzen zu können.
- Einbezug des Partners und der FamilieIm Einzelfall kann es sinnvoll sein, die Partnerin beziehungsweise den Partner oder andere wichtige Bezugspersonen in die Therapie miteinzubeziehen. Dies dient dazu, dass diese die ADHS-Symptome beziehungsweise ihre Relevanz für die Beziehung besser einschätzen können. Gemeinsam erarbeiten Sie Strategien für den Umgang miteinander und lernen, Konflikte zu minimieren sowie Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zu verbessern.
- Achtsamkeitsbasierte Übungen
Wenn Sie sich Ihren rasant wechselnden Gedanken, Gefühlen und Handlungsimpulsen ausgeliefert fühlen, bekommen Sie hier die Möglichkeit, eine Distanz zu diesen Gedanken, Gefühlen und Impulsen aufzubauen. Achtsamkeit hilft, die automatischen Bewertungen wahrzunehmen und nach und nach zu neutralisieren. Sie schafft einen mentalen Raum, führt zur Akzeptanz und eröffnet neue, selbstbestimmte Handlungsmöglichkeiten. - Weitere Therapie-Elemente können Bewegungstherapie, Sporttherapie, Kunsttherapie oder Biofeedback sein.
Gemäß den aktuellen Leitlinien kann bereits bei einer moderaten ADHS-Symptomatik eine zusätzliche medikamentöse Unterstützung sinnvoll und notwendig werden. Bei den Medikamenten handelt es sich um sogenannte Psychostimulanzien, von denen die meisten unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Ziel ist es, eine bessere Balance zwischen den einzelnen Botenstoffen herzustellen. Bei depressiven Symptomen werden auch bestimmte Antidepressiva eingesetzt, die indirekte Effekte auf die ADHS erzielen können. Wichtig ist hier vor allem eine genaue ärztliche Aufklärung und Beratung sowie gegebenenfalls anfangs eine engmaschige Begleitung.
Auch bei erfolgreichem Verlauf der stationären ADHS-Therapie empfehlen wir im Anschluss daran eine ambulante Psychotherapie oder den Besuch einer Selbsthilfegruppe. Bei erfolgter Einstellung auf ein ADHS-Medikament oder Antidepressivum sollte außerdem eine weitere fachärztlich-psychiatrische Behandlung erfolgen.