Darmverschluss

Ein Darmverschluss – in der Medizin Ileus genannt – kann im Dünndarm oder im Dickdarm auftreten. Dabei kann der Darminhalt (Nahrung, Flüssigkeit, Sekrete, Gase) nicht mehr weitertransportiert werden. Die Folge: Die Darmwand wird nicht mehr mit Blut versorgt und der Darminhalt lässt den Druck in dem Organ ansteigen.

Dort, wo die Blockade entstanden ist, füllt sich der Darm und dehnt sich aus. Es kommt zu einer Schwellung und Entzündung der Schleimhaut. Oberhalb des Darmverschlusses ist die Funktion des Darms hingegen nicht gestört.

Gut zu wissen: Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen dem teilweisen/unvollständigen Darmverschluss (Subileus) und dem vollständigen Darmverschluss (Ileus).
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie ein Darmverschluss entsteht, sich bemerkbar macht und behandelt wird. Bei Fragen sind die Expertinnen und Experten der Schön Kliniken gerne für Sie da!

So therapieren wir einen Darmverschluss

Je früher ein Darmverschluss diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Behandlungschancen. Im Krankenhaus bestehen verschiedene Möglichkeiten, um den Ileus zu lösen und Komplikationen entgegenzuwirken. Die wichtigsten Methoden stellen wir Ihnen unten stehend vor.

Kann sich ein Darmverschluss von selbst lösen?

Auch ohne Behandlung kann ein Darmverschluss wieder abklingen. Das ist beispielsweise möglich, wenn er durch Verklebungen oder Vernarbungen entstanden ist. Dennoch sollten Sie bei Beschwerden unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ohne Behandlung kann ein Darmverschluss zur Ruptur bzw. Perforation führen und lebensbedrohlich werden. In den meisten Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus nötig.

Da ein Darmverschluss mit Erbrechen und Durchfall einhergehen kann, sollte in diesem Fall grundsätzlich eine intravenöse Zufuhr von Flüssigkeit inkl. Elektrolyten erfolgen. So wird verhindert, dass Betroffene zu viel Salz oder Wasser verlieren.

Absaugen des Darminhaltes

Ein sogenannter nasogastraler Schlauch bzw. eine Magensonde wird durch die Nase in den Magen geführt. Damit lässt sich der aufgestaute Inhalt absaugen. Die angestaute Luft kann mit einem Darmrohr abgelassen werden.

OP bei Darmverschluss

Je nach Ursache und Ausprägung des Darmverschlusses können unterschiedliche operative Eingriffe erfolgen. Verklebungen, Verwachsungen, Verdrehungen und Verschiebungenlassen sich beispielsweise mittels OP entfernen. Außerdem kann ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen, wenn sich Tumore, Gallensteine, Kotsteine oder sonstige Fremdkörper im Darm befinden.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Ileostomie. Dabei wird der Dünndarm durchtrennt und mit einer Öffnung in der Bauchdecke verbunden. Bei einer Kolostomie wird wiederum der Dickdarm zur Bauchdecke hin geöffnet. In beiden Fällen entsteht ein künstlicher Darmausgang. Dieser kann vorübergehend sein. Das heißt, der Darm erhält Zeit, um zu verheilen – anschließend wird in einer erneuten OP der künstliche Darmausgang wieder verschlossen und die normale Darmfunktion wiederhergestellt.

Wurde der Darm durch den Ileus bereits beschädigt, kann es notwendig sein, die beschädigten Abschnitte zu entfernen.

Endoskopische Behandlung des Darmverschlusses

In manchen Fällen muss zur Behandlung des Darmverschlusses ein Endoskop[1]  durch den After geleitet werden. Auch ein Einlauf ist möglich.

Verlinkung Glossartext Endoskopie

Medikamentöse Behandlung

Ein paralytischer Darmverschluss kann meist durch konservative Behandlung gelöst werden – er erfordert in der Regel keinen chirurgischen Eingriff. Stattdessen kommen hier Medikamente zum Einsatz, die die Bewegung des Darms fördern sollen. Ein temporärer Verzicht auf Essen und Trinken kann den Darm zusätzlich entlasten. Die Ernährung erfolgt in dieser Zeit über Infusionen.

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Unsere Spezialisten bei Darmverschluss

Dr. Tina Maghsoudi F.E.B.S.(surg. oncol.)
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Dr. Tina Maghsoudi F.E.B.S.(surg. oncol.)

Fachärztin für Chirurgie
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Spezielle Viszeralchirurgie
Fellow of the European Board of Surgery (surgical oncology)

Dr. Simon Tiedgen
OBERARZT

Dr. Simon Tiedgen

Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie