Exsikkose

Bei einer Exsikkose handelt es sich um eine starke Austrocknung des Körpers durch Verlust von Körperwasser. Sie entsteht durch Dehydratation und tritt häufig bei älteren Menschen auf. Bei der hypotonen Dehydratation verliert der Organismus mehr Salz als Wasser. Bei der hypertonen Dehydratation geht hingegen mehr Wasser als Salz verloren. Der Name der Symptomatik Exsikkose leitet sich vom lateinischen Wort exsiccare ab, das „austrocknen“ bedeutet. Eine andere Bezeichnung ist Durstkrankheit.

Wir informieren Sie in diesem Artikel über Ursachen, Anzeichen und die Bedeutung der Exsikkose. Außerdem erfahren Sie, welche Maßnahmen gegen die Austrocknung helfen können. Informieren Sie sich jetzt – bei weiteren Fragen sind unsere Spezialisten gerne für Sie da!

Exsikkose-Behandlung

Welche Maßnahmen sind bei Exsikkose sinnvoll?

Bei dehydrierten Patientinnen und Patienten ist die Therapie der Wahl eine kontrollierte Rehydratation, also die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten. Die Betroffenen können entweder selbstständig trinken oder die Flüssigkeit in kleinen Mengen oral zugeführt bekommen. Das ist auch über Nahrungsmittel möglich, die viel Wasser enthalten. Bei kognitiven Störungen oder Schluckbeschwerden kann die Flüssigkeit über eine Infusion erfolgen – etwa subkutan unter der Haut. Seltener kann eine künstliche Ernährung notwendig sein, zum Beispiel über eine Magensonde (PEG).

Rehydratation – eine Herausforderung für das Pflegepersonal

In manchen Fällen kann die Rehydratation herausfordernd für das medizinische Personal sein, weil exsikkierte Patientinnen oder Patienten manchmal verwirrt sind, die Behandlung ablehnen oder versuchen, sich die Infusionskanüle herauszuziehen. Häufig werden kognitiv beeinträchtigte Patienten jedoch durch die Rehydratation schnell wieder „klarer“. Die Symptome verschwinden meist innerhalb weniger Stunden.

Ursachenbehandlung bei Exsikkose

Wichtig ist außerdem, die Ursache der Exsikkose zu behandeln. Dazu zählt etwa, das Fieber zu senken oder eine Ernährungsumstellung vorzunehmen. Wurde der Flüssigkeitsmangel erfolgreich behoben, zielt die weitere Behandlung darauf ab, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr aufrechtzuerhalten. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie ältere Menschen dabei unterstützen können, genug zu trinken.

Austrocknung vermeiden: Tipps zur Exsikkoseprophylaxe

Um einer Exsikkose vorzubeugen, ist es entscheidend, regelmäßig und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Diese Tipps können dabei im Alltag helfen:

  • Aufklärung: Machen Sie sich bewusst, welche Folgen eine Austrocknung haben kann. Pflegebedürftige Menschen sollten ebenfalls über den Flüssigkeitsmangel aufgeklärt werden. Es ist wichtig, ihnen Ängste zu nehmen und gemeinsam Ziele zu setzen.
  • Trinkprotokoll: Dokumentieren Sie eine Zeit lang, wann Sie wie viel getrunken haben und welche Getränke Sie dabei zu sich genommen haben. Das hilft Ihnen zu identifizieren, was Sie gerne trinken und wann das Trinken für Sie gut funktioniert.
  • Trinkplan: Hier wird individuell festgelegt, wann Sie welche Getränke trinken sollten. Diese Routine kann Ihnen Sicherheit im Alltag geben. Sie ist vor allem für pflegebedürftige Personen sinnvoll und kann mit der Hausärztin / dem Hausarzt besprochen werden.
  • Rituale: Um das Trinken zur Gewohnheit zu machen, sollten Sie bestimmte Rituale einüben. Dazu gehört zum Beispiel, immer nach dem Aufstehen oder zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken.
  • Getränke bereitstellen: Stellen Sie sich Getränke und Trinkgefäße in Sichtweite bereit, um an das Trinken erinnert zu werden. Bei pflegebedürftigen Personen sollte die Pflegekraft bereits am Morgen Getränke in Reichweite stellen.
  • Abwechslung: Variieren Sie die Art der Getränke, die Sie für sich oder eine pflegebedürftige Person bereitstellen. Beispielsweise können verschiedene Säfte und warme Getränke für Genuss und Abwechslung sorgen.
  • Ansprechende Optik: Ein kleines Glas mehrmals zu leeren kann leichter fallen, als ein großes Gefäß auf einmal zu leeren. Außerdem kann etwa die eigene Lieblingstasse zum Trinken motivieren. Demenzpatienten können zudem farbige Getränke oft besser erkennen.
  • Flüssigkeitsreiche Nahrungsmittel: Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Suppen oder Joghurt enthalten vergleichsweise viel Wasser. Wer sich mit dem regelmäßigen Trinken schwertut, kann damit die Flüssigkeitszufuhr erhöhen.
  • Angedickte Flüssigkeiten: Patienten mit Schluckstörungen können dickere Flüssigkeiten oft leichter aufnehmen.
  • Unterstützung beim Trinken: Pflegekräfte können geistig oder körperlich eingeschränkten Patienten beim Trinken helfen. Auch Trinkhalme und andere Hilfsmittel können hilfreich sein.
  • Trinksprüche: Gemeinsame, lustige Sprüche können pflegebedürftige Personen zum Wassertrinken motivieren.

Sonderfall: Exsikkose am Lebensende

Einen Sonderfall stellt die Exsikkose im Endstadium einer Krankheit dar. Sterbende Menschen verspüren in der Regel keinen Durst mehr. In diesem Fall ist es meist nicht erforderlich, künstlich Flüssigkeit zuzuführen. Eine Exsikkose muss oft nicht mehr behandelt werden. Es sollten lediglich die Symptome gelindert werden. Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann unter Umständen den Sterbeprozess sogar etwas erleichtern.

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