Bei diesem sehr häufigen Eingriff wird durch eine minimalinvasive Gelenkspiegelung (Arthroskopie) das Ausmaß der Schädigung sichtbar. Je nach Schwere der Verletzung werden anschließend in arthroskopischer Technik die verletzten Strukturen wieder angeheftet und gegebenenfalls eine zusätzliche Straffung der überdehnten Kapsel vorgenommen. Die Befestigung der abgerissenen Gelenklippe (Labrum, Bankart-Läsion) und des Kapsel-Band-Apparates am Rande der Gelenkpfanne erfolgt mit zwei bis drei kleinen „Dübeln“ (Bio-Ankern), die vom Körper im Laufe von Monaten abgebaut werden.
Bei einer Luxation kommt es häufig auch zu einer kleinen „Delle“ im Bereich des hinteren Oberarmkopfes. Eine Behandlung dieses kleinen Defekts ist meistens nicht notwendig, da er keinen Einfluss auf das Gelenkspiel hat. Bei sehr großen Defekten muss jedoch gegebenenfalls eine Korrektur erfolgen, bei der wir die hintere Sehne Ihrer Rotatorenmanschette mit dem Knochendefekt vernähen (Remplissage). Dies wird in Kombination mit der Bankart-Operation ebenfalls arthroskopisch durchgeführt und bringt in Fällen mit erhöhtem Risiko für eine erneute Luxation (Rezidiv) zusätzliche Stabilität.
Über 90 Prozent der operierten Patientinnen und Patienten sind mit dem Ergebnis der Operation sehr zufrieden. Vereinzelt bleibt manchmal eine fast unmerkliche Einschränkung der Außendrehfähigkeit im Schultergelenk zurück. In seltenen Fällen, meistens nach zu früher Belastung oder nach erneuten Verletzungen, kann es trotz Operation zu einer erneuten Luxation der Schulter kommen. Das Risiko von Gelenkinfektionen oder Schädigungen von Blutgefäßen oder Nerven durch die Operation ist gering. Derartige Komplikationen treten in weniger als fünf Prozent der Fälle auf.