In Phase 1 (Freezing-Stadium, Entzündungsphase) mit akutem, heftigem Schmerz können schmerzlindernde Medikamente bis hin zu Opioiden eingesetzt werden. Außerdem kann die Gabe eines sogenannten oralen Kortison-Stufenschemas („Tabletten-Schema“) über etwa drei Wochen eine deutliche und rasche Schmerzlinderung und auch Verbesserung der Beweglichkeit für die Patientinnen und Patienten bewirken. In der Regel empfehlen wir ein abgestuftes Schema über 25 Tage. Bei Betroffenen mit Diabetes ist die Tablettengabe aufgrund des Nebenwirkungsprofils nicht zu empfehlen. Neben der oralen Therapie zeigt die Kortison-Injektionsbehandlung in das Gelenk (zum Beispiel Triamcinolonacetonid 40 mg) ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Welche der beiden Alternativen für Sie die beste ist, besprechen wir gemeinsam mit Ihnen in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch.
Von einer begleitenden Physiotherapie während des akuten, schmerzhaften Stadiums raten wir in der Regel ab, da insbesondere Übungen über die Schmerzgrenze eine zusätzliche Aktivierung der Entzündung in Ihrer Schulter und der Gelenkkapsel bewirken können.
In Phase 2 (Frozen-Phase) besteht eine maximale Einsteifung bei rückläufigen Schmerzen. Es kann zunächst kontrolliert zugewartet werden und begleitend die manuelle Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit gesteigert werden.
In Phase 3 (Thawing-Phase, Auftauphase) mit zunehmender Wiedererlangung der Beweglichkeit empfehlen wir Patientinnen und Patienten die Kombination aus Physiotherapie und dem Erlernen von Eigenbeübung für zu Hause. Insbesondere kapseldehnende Übungen, gegebenenfalls kombiniert mit physikalischen Therapien, stehen im Vordergrund.