14.02.2023 09:30 Uhr

Medizinischer Hilfseinsatz in Nepal - Veranstaltung am 22. Februar

Sieben Ärzte und Pflegekräfte sind zurück vom mittlerweile achten Hilfseinsatz in Nepal. Unter den Mitreisenden waren auch Prof. Wolfgang Eichler, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, sowie Michael Konrad, Oberarzt der Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie der Schön Klinik Neustadt. Im Dorf Jhule nördlich von Kathmandu helfen sie bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, dem Aufbau von Infrastruktur und der Unterstützung der örtlichen Grundschule. Die Initiative zum Hilfsprojekt startete kurz nach den schweren Erdbeben in Nepal im Jahr 2015, als Mediziner der Schön Klinik Neustadt den Verein Via Cordium e. V. gründeten. Eine Informationsveranstaltung mit Vortrag und Bildern der letzten Nepalreise findet statt am 22. Februar 2023 um 17 Uhr in der Schön Klinik Neustadt.

„Mittlerweile konnten wir in der von den Erdbeben besonders stark betroffenen Region rund um das Dorf Jhule schon viel bewegen“, sagt Michael Konrad. Der Chirurg ist Oberarzt in der Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie Schön Klinik Neustadt und ist bei vielen der bislang acht Einsätze in Nepal mitgeflogen. „Zu den bisherigen Erfolgen zählt beispielsweise der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit integrierter Krankenstation. Zudem haben wir durch unsere regelmäßigen, jährlichen Aktivitäten in dem Dorf Jhule und in der örtlichen Grundschule viel Vertrauen aufgebaut. All das ist nur möglich mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung von Kollegen, befreundeten Medizinern und Pflegekräften und natürlich dank zahlreicher Spenden. Die Kinder in der Grundschule und die Dorfbevölkerung warten immer schon auf unseren wiederkehrenden Besuch und freuen sich sehr über unsere Hilfe. Bei den regelmäßigen medizinischen Untersuchungen der Dorfbevölkerung im Rahmen des Einsatzes stellen wir immer wieder Diagnosen, die eine weitergehende Diagnostik und Therapie erfordern. Dies können wir den Patienten mit Hilfe unserer nepalesischen Partnerorganisation GMSAA ermöglichen.“

Gut eine Woche waren die Helfer diesmal vor Ort. Die Tage waren angefüllt mit medizinischen Untersuchungen und Behandlungen der Dorfbevölkerung. Beispielsweise konnten die Einsatzkräfte von Via Cordium e. V. bei einem Mädchen eine länger bestehende infizierte Wunde chirurgisch korrekt versorgen und einer älteren Frau mit hoher Lichtempfindlichkeit der Haut spezielle Hautschutzlotionen und Sonnenschutzlippenpflege übergeben. „Die Patientin kennen wir bereits aus vorherigen Aufenthalten in Jhule und haben die Spezialprodukte aus Deutschland mitgebracht“, erinnert sich Oberarzt Konrad. Auch ein anderer Fall ist ihm in Erinnerung geblieben: „Bei einem älteren Mann diagnostizierten wir zusammen mit unserem telemedizinischen Support-Team in Neustadt und Lübeck einen Augentumor. Dieser Patient wird nun in einer augenärztlichen Klinik in Kathmandu weiterversorgt.“ Mit Hilfe der nepalesischen Partnerorganisation GMSAA konnten eine kostengünstige Diagnostik und Weiterbehandlung organisiert werden.

Dadurch, dass wir immer wieder persönlich das Dorf und seine Menschen aufsuchen, ist über die Jahre ein großes Vertrauen gewachsen und wir erfahren viel über die Entwicklung und über die Bedürfnisse und Nöte, die auch zwölf Jahre nach den Erdbeben noch immer den Alltag der Menschen bestimmen.“ Oft geht es um Dinge, die in Deutschland für die meisten selbstverständlich sind – wie sauberes Trinkwasser und ausreichend Lebensmittel, Schulmaterialien oder eben die medizinische Versorgung.

Das Miteinander kam auch bei diesem Besuch nicht zu kurz: Zusammen mit der Partnerorganisation organisierte Via Cordium e. V. ein Foodfestival in der Grundschule in Jhule. Nach gemeinsamem Essen mit den Schulkindern spielten Kinder und Erwachsene Fußball, Volleyball und Gummitwist und vergaßen einen Moment lang alle Existenzsorgen. Als Geschenk hatte die Exkursion aus Deutschland in diesem Jahr in Nepal hergestellte Fleecepullover für alle Kinder im Gepäck.

Am Mittwoch, 22. Februar, lädt der Verein Via Cordium e. V. zusammen mit der Schön Klinik Neustadt zu einer Informationsveranstaltung ein. Neben lebhaften Einblicken und Erzählungen vom letzten Hilfseinsatz erfahren die Besucherinnen und Besucher mehr über die Projekte und Ziele der Hilfsorganisation. Veranstaltungsort ist die Schön Klinik Neustadt, Am Kiebitzberg 10. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Gemäß aktuellem Hygienekonzept ist verpflichtend eine FFP2-Maske zu tragen und Besucherinnen und Besucher müssen symptomfrei sein. Ein Impf- oder Testnachweis ist nicht notwendig.

Über die Schön Klinik Neustadt
Die aus den Wurzeln des Kreiskrankenhauses 1994 entstandene Schön Klinik Neustadt sichert die Grund-, Regel- und Notfallversorgung der Region Ostholstein. Die Klinik ist spezialisiert auf Orthopädie und Unfall-Chirurgie mit Fachzentrum für Hand-, Brust- und Plastische Chirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Skoliosezentrum, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Innere Medizin mit Kardiologie / Gastroenterologie / Pneumologie, Neurologie und Klinische Neurophysiologie mit zertifiziertem Parkinsonzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie Neuroradiologie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie Orthopädische Rehabilitation. Versorgt werden jährlich rund 70.000 Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland und dem inner- und außereuropäischen Ausland. Seit 2003 ist die Klinik Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck. Die Schön Klinik Neustadt verfügt über rund 560 Akut- und Rehabilitationsbetten und bietet rund 1.100 Menschen am Standort Neustadt einen Arbeitsplatz. Seit 2017 ist die interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen eines zertizierten Alterstraumazentrums etabliert.

Über die SCHÖN KLINIK GRUPPE
Die Schön Klinik Gruppe ist mit rund 11.300 Mitarbeitenden die größte familiengeführte Klinikgruppe Deutschlands. An derzeit 16 Kliniken sowie 30 ambulanten und tagesklinischen Einrichtungen in Deutschland bzw. Großbritannien werden jährlich rund 300.000 gesetzlich und privat versicherte Patientinnen und Patienten behandelt. Zur Gruppe gehört ebenfalls die führende telemedizinische Online-Klinik MindDoc. Seit der Gründung durch die Familie Schön im Jahr 1985 setzt das Unternehmen auf Qualität und Exzellenz durch Spezialisierung auf die Bereiche Psychosomatik, Orthopädie, Neurologie, Chirurgie, Innere Medizin und Rehabilitation.
 

Helfen Sie mit!

Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins Via Cordium e. V. ist rein spendenfinanziert. Alle Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich und alle Spenden werden direkt vor Ort eingesetzt. Wer helfen möchte: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Kontoinhaber VIA CORDIUM e. V., IBAN DE47 3006 0601 0003 2715 10, BIC DAAEDEDDXXX

Über VIA CORDIUM E. V.

VIA CORDIUM ist eine humanitäre Hilfsorganisation für medizinische, edukative und soziale Projekte in aller Welt. Die Organisation wurde anlässlich der Hilfe für die Erdbebenopfer in Nepal federführend von Mitarbeitenden der Schön Klinik Neustadt 2015 in Lübeck gegründet, weitere medizinisch und pflegerisch Tätige waren ebenfalls im Gründungsteam und sind bis heute mit dabei. VIA CORDIUM organisiert individuelle Hilfsaktionen mit direktem Kontakt zu den Betroffenen und zu lokalen Organisationen auf Augenhöhe mit geringen administrativen Kosten.

Weitere Informationen: https://www.via-cordium.com/

Bildunterschriften von oben nach unten

  1. Auch das gemeinsame Foodfestival gehört zum jährlichen Zusammentreffen dazu, schafft gegenseitiges Vertrauen und fördert den Austausch aller Beteiligten.
  2. Kurz vor Abflug nach Nepal am Hamburger Flughafen. V. li. n. re.: Babette Malura (Asklepios Hamburg), Michael Konrad (Schön Klinik Neustadt), Dr. Elisabeth Konrad (Praxis Dres. Rieber / Pöppelmeier, Neustadt), Prof. Wolfgang Eichler (Schön Klinik Neustadt), Andrea Eichler (UKSH Lübeck), Marion Reising (Asklepios Hamburg Harburg). In Nepal direkt dazu stieß noch Silvie Heilenkötter (Rotkreuzklinikum München).
  3. Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist groß im abgelegenen Dorf Jhule. Manche Patient:innen kennen die Helfer von Via Cordium e. V. schon seit Jahren.
  4. Medizinische Untersuchungen sind mittlerweile in der neu errichteten "Community Hall" möglich - ein großer Erfolg der achtjährigen Hilfsarbeit. Bei einem Foodfestival standen das Miteinander und der Austausch im Vordergrund

Alle Bilder [c]Schön Klinik / Konrad