Wirbelbruch

Die Wirbelsäule ist die tragende Säule des menschlichen Körpers. Sie überträgt die Kräfte und Lasten von Kopf und Rumpf auf Becken und Beine. Das ist keine leichte Aufgabe. Während Brust- und Lendenwirbelsäule eher auf Stabilität und hohe Kräfte ausgelegt sind, steht der Aufbau der Halswirbelsäule ganz im Dienste der Beweglichkeit. Ein Wirbelbruch kann daher schwere Folgen haben.
Eines der Fachgebiete in den Schön Kliniken ist der Rücken. Nach einer sorgfältigen Diagnose lassen unsere Spezialisten Ihnen die beste Behandlung zukommen. Damit Sie sich rasch wieder schmerzfrei bewegen können.

Wirbelbruch – unsere Behandlung

Ein Wirbelbruch ist eine ernsthafte Verletzung, die zügig eine kompetente Behandlung erfordert, um negative Spätfolgen für Ihre Gesundheit zu vermeiden. Die Ursachen eines Wirbelbruchs sind vielfältig, reichen von Verletzungen durch Sport oder Unfall bis hin zu Brüchen, die ohne adäquates Trauma auftreten können, beispielsweise bei einer Osteoporose.

Die Rückenspezialisten in unserem zertifizierten Wirbelsäulenzentrum in Neustadt verfügen über große Erfahrung in der Wirbelbruchbehandlung. Deren Ziel ist es immer, die für Sie optimale Therapie-Empfehlung zu geben, um die Belastbarkeit Ihrer Wirbelsäule wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und eventuelle Spätfolgen zu vermeiden.

Je nach Ursache, Lokalisation und Form des Bruches ist eventuell eine konservative Maßnahme, wie eine Therapie mittels Korsett, möglich. Aber auch eine Operation kann bei einem Wirbelbruch die sinnvolle oder gar notwendige Behandlung sein, um diese Ziele zu erreichen. Unsere Wirbelsäulenchirurginnen und -chirurgen wenden modernste OP-Verfahren bei Ihrer Wirbelbruch-OP an. Das notwendige Vorgehen, die anschließende Heilungsdauer und OP-Nachbehandlung sind dabei abhängig von Ihren individuellen Voraussetzungen, der Art des Wirbelbruchs und der erfolgten Therapiemaßnahmen.

Die Behandlung wird anhand der Frakturtypen stratifiziert und ist an aktuellen Leitlinien und Standards ausgerichtet. Individuelle Aspekte der Patientinnen und Patienten spielen bei deren Anwendung natürlich auch eine Rolle.

Generell stehen folgende Behandlungsoptionen in Neustadt zur Verfügung:

Konservative Behandlungsmethoden

  • Korsettbehandlung (Orthese): Mittels eines festen konfektionellen oder auch eines angepassten Kunststoffkorsetts wird die Wirbelsäule von außen deutlich stabilisiert. Die Fraktur wird dadurch so gehalten, dass der Bereich ausheilen kann. Das Korsett muss in aller Regel bei jeder Vertikalisierung getragen werden. Nachts wird es während des Schlafes abgelegt.
  • Extreme Bedeutung hat bei vorbestehender Osteoporose deren Therapie. Im Kontext osteoporotischer Frakturen empfehlen wir daher immer eine konsequente Abklärung. Diese erfolgt in Kooperation mit entsprechend zertifizierten ambulanten Einrichtungen nach dem stationären Aufenthalt.
  • Schmerztherapie wird begleitend bei allen betroffenen Patientinnen und Patienten durchgeführt. Neben Standards der Schmerztherapie verfügt unsere Klinik auch über eine schmerztherapeutische Einrichtung, die hinzugezogen wird, wenn eine individuelle Abstimmung der Schmerzmedikation erforderlich ist. Die Kontrolle der Schmerzen und die entsprechende Einstellung der Patientinnen und Patienten hat bei der Behandlung oberste Priorität.
  • Physiotherapie stellt begleitend sicher, dass die geltenden Bewegungsmuster und Einschränkungen eingehalten werden. In deren Rahmen gilt die Devise: Der Körper muss aktiv beübt und bewegt werden. Dies schafft nur der Mensch selbst, die physiotherapeutische Expertise schult und leitet an!

Operative Behandlungsmethoden

Bestimmte Frakturtypen führen quasi zwingend zu einer OP-Empfehlung. Hierzu stehen folgende Techniken zur Verfügung:

  • Minimalinvasive, perkutane Stabilisierung (Fixateur interne) oder analoge offene Operation: Die betroffene Zone der Wirbelsäule wird durch Schrauben-Stab-Systeme für eine Zeit gehalten. In dieser Zeit kann die Wirbelsäule zusammenwachsen, anschließend wird das System wieder entfernt. Die Dauer der Heilung liegt dabei zwischen sechs und zwölf Monaten. Vorteil des Verfahrens: Die Wirbelsäule bleibt nach der Ausheilung in ihrem biologischen Zustand. Nachteil: Es gibt ein Restrisiko, dass die Form später nachgibt und sich im Bereich des ehemaligen Bruchs eine Fehlform findet.
  • Minimalinvasiver Wirbelkörperersatz: Sofern die Strukturen der vorderen Wirbelsäule durch die Fraktur stark zerstört sind, muss im Bereich der Wirbelkörper ein vollständiger Ersatz erfolgen. Hierzu gibt es Techniken, bei denen der Wirbel oder mehrere Wirbel durch Metallimplantate ersetzt werden können. Unsere Klinik verfügt über modernste minimalinvasive Verfahren zur Implantation dieser Wirbelkörperersatzmodule.
  • Minimalinvasive Wirbelsäulenversteifungen (Spondylodesen) oder analoge offene Operation: Im Vergleich zur reinen Stabilisierung wird die Wirbelsäule bei diesem Verfahren endgültig zum „Zusammenwachsen“ angeregt. Dies bedeutet, dass zur sicheren Heilung und Formstabilität die Bruchzone und ein oder zwei angrenzende Wirbel gezielt zusammenwachsen. Diese Versorgung ist endgültig, das Material bleibt im Körper.
  • Stabilisierungsoperationen bei osteoporotischen Frakturen mit Knochenzement (Kyphoplastie, Vertebroplastie): Bei dieser Technik wird über eine Kanüle der gebrochene Wirbel „von innen“ mit einem sogenannten Knochenzement ausgesteift. Die Situation ist sofort nach dem Eingriff belastbar und führt meist effektiv zu einer Schmerzbefreiung. Das Verfahren ist bei vielen osteoporotischen Frakturen einsetzbar.

Nachsorge/Reha

Die Organisation der weiterführenden Nachsorge und Rehabilitation erfolgt in Abstimmung mit unserem Ärzteteam individualisiert.

Mehr zum Krankheitsbild (Symptome & Diagnostik)

Unsere Spezialisten für Wirbelbrüche

Prof. Dr. Markus Quante
CHEFARZT

Prof. Dr. Markus Quante

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. Peter Sand
CHEFARZT

Dr. Peter Sand

Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin