Priv.-Doz. Dr. Moritz Wigand
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Behandlung der Schizophrenie
Bei der Behandlung der Schizophrenie in einer Klinik/Psychiatrie liegt der Fokus auf der Kombination von Medikamenten und psychotherapeutischen Maßnahmen. Antipsychotika sind in der Regel das Grundgerüst der medikamentösen Therapie. Sie helfen dabei, Halluzinationen und Wahn zu reduzieren.
Psychotherapie, einschließlich kognitiver Verhaltenstherapie, ist ebenfalls eine wichtige Säule der Behandlung. Sie unterstützt Betroffene dabei, mit Symptomen umzugehen, soziale Fähigkeiten zu verbessern und Lebensziele zu verfolgen. Eine besondere Therapie ist das Metakognitive Training (MKT), bei dem es um das Denken über das Denken geht und problematische Annahmen und Denkstile kritisch hinterfragt werden.
Ergänzt wird diese Therapie durch Selbsthilfegruppen mit anderen Menschen und Rehabilitationsprogramme, die auf die Förderung von Alltagskompetenzen und die soziale Integration abzielen.
Welche Medikamente bei Schizophrenie?
Die Hauptmedikamente zur Behandlung von Schizophrenie sind Antipsychotika. Sie können in zwei Gruppen unterteilt werden: typische (erste Generation) und atypische Antipsychotika (zweite Generation). Beide Gruppen können Symptome wie Halluzinationen und Wahn lindern. Die Wahl des Medikaments ist abhängig von den individuellen Symptomen, ggf. vorliegenden Begleiterkrankungen und Vorerfahrungen. Jede Substanz hat Vor- und Nachteile, bestenfalls wird die Entscheidung, welches Medikament gegeben wird, im gemeinsamen Gespräch getroffen. Wenden Sie sich in jedem Fall an Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt.
Warum lehnen Menschen mit Schizophrenie eine Behandlung ab?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen mit Schizophrenie eine Behandlung ablehnen können. Ein zentraler Faktor ist oft die mangelnde Krankheitseinsicht, die Teil der Erkrankung selbst sein kann. Ein Wahn kann dazu führen, dass Betroffene die Realität anders wahrnehmen und somit keinen Bedarf für eine Behandlung sehen. Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten können ebenfalls eine Rolle spielen.
Des Weiteren können Stigmata und Angst vor Diskriminierung im sozialen Umfeld eine Ablehnung der Behandlung begünstigen: Das Stigma der Schizophrenie herrscht in Großteilen der Bevölkerung leider weiterhin vor. Betroffene haben somit häufig mit den Symptomen der Erkrankung und mit dem damit verbundenen Stigma zu kämpfen. Dies kann dazu führen, dass sie sich nicht in psychiatrische Behandlung begeben möchten und dass die Teilhabe am sozialen Leben eingeschränkt ist. Auch kann die Entscheidung, ob man die Erkrankungen offenlegen oder geheim halten möchte, zu Stress führen. Wir unterstützen bei diesen Entscheidungen und fühlen uns dem Kampf gegen das Stigma psychischer Erkrankungen verpflichtet.
Schizophrenie: Was tun als Angehöriger?
Vor allem aus den oben genannten Gründen ist es unerlässlich, dass Familie und Freunde die psychische Erkrankung erkennen und Unterstützung anbieten. Informieren Sie sich zunächst umfassend über die Erkrankung. Schaffen Sie eine stabile, vorurteilsfreie Umgebung und vermeiden Sie Überforderung. Begleiten Sie betroffene Personen zu Arztbesuchen und Therapiesitzungen. Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, wie etwa Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen – für die schizophrenen Patientinnen und Patienten, aber auch für Sie selbst. Vergessen Sie nicht Ihre eigene psychische Gesundheit. Ihr Wohlbefinden ist ebenso wichtig.
Die Schön Kliniken sind als kompetenter Ansprechpartner gerne für Sie da.