Sarkoidose

Die Sarkoidose – auch Morbus Boeck oder Morbus Besnier-Boeck-Schaumann genannt – gehört zu den seltenen Erkrankungen und ist eine entzündliche, aber nicht ansteckende systemische Erkrankung, die im Grunde jedes Organ befallen kann. Infolge der Entzündung bilden sich kleine Knötchen in den betroffenen Organen, – sogenannte Granulome. Besonders häufig sind Lymphknoten und die Lunge von der Sarkoidose betroffen. Weitere Anzeichen und auch der Verlauf der Krankheit unterscheiden sich stark je nach betroffenem Organ und Verlaufsform. Bei der Diagnose und Behandlung wird zwischen der akuten Sarkoidose und der chronischen Form unterschieden.

Die Schön Kliniken informieren in diesem Ratgeber über die Ursachen einer Sarkoidose, über mögliche Verlaufsformen sowie über die passende Behandlung. Sie haben Fragen zur Sarkoidose? Wenden Sie sich gern an unser Fachpersonal.

Sarkoidose-Behandlung

Behandlung einer Sarkoidose

Viele Patientinnen und Patienten mit Sarkoidose benötigen keine Behandlung, da sich die Granulome von selbst zurückbilden (ca. 50 % der Fälle). Ist die Erkrankung stark ausgeprägt mit drohender oder bereits bestehender Funktionseinschränkung der betroffenen Organe sollte eine Therapie eingeleitet werden.

Medikamentöse Behandlung einer Sarkoidose

Bei schnellem Fortschreiten der Sarkoidose, starken Symptomen oder drohenden Gewebeschäden greifen Ärztinnen und Ärzte vor allem auf zwei Medikamentengruppen zurück:

  • Kortison oder kortisonähnliche Medikamente: Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und können deshalb ein Fortschreiten der Erkrankung und weitere Gewebeschäden verhindern. Häufig kann eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielt werden.
  • Immunsuppressiva: Reicht Kortison allein nicht aus oder vertragen Betroffene das Medikament nicht, können zusätzlich Immunsuppressiva zum Einsatz kommen. Diese fahren das Immunsystem herunter, wenn es körpereigenes Gewebe zerstört.
  • Wenn eine langfristige Therapie erforderlich ist, wird häufig eine Kombination aus Kortison und Immunsuppressivum eingesetzt. Die Menge an notwendigem Kortison kann so maßgeblich reduziert werden, um langfristige Nebenwirkungen gering zu halten. Allerdings führen Immunsuppressiva ebenfalls häufig zu starken Nebenwirkungen.

Während diese Medikamentengruppen allgemein für die Behandlung von Sarkoidose eingesetzt werden, gibt es weitere Therapieansätze für lokale Beschwerden. So kann bei Herzsarkoidose der Einsatz eines Herzschrittmachers oder Defibrillators notwendig werden. Auch eine Transplantation des betroffenen Organs kann in Erwägung gezogen werden – allerdings ist ein Wiederauftreten im transplantierten Organ durchaus möglich.

Spontane Rückblildung

Oftmals bildet sich die Sarkoidose auch ohne Therapie spontan zurück. Vor allem bei akuten Verläufen – dem sogenannten Löfgren-Syndrom – verschwinden die Anzeichen von Morbus Boeck in etwa 95 % der Fälle. Hier reicht häufig eine symptomatische Therapie aus.

Auch bei einem chronischen Verlauf bilden sich die Granulome häufig nicht weiter aus oder entwickeln sich sogar von selbst zurück. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird auch hier keine Therapie, sondern eine reine Verlaufsbeobachtung durchgeführt.  

Verlaufskontrollen bei Sarkoidose

Spontane Rückbildungen von Sarkoidose sind keine Seltenheit, jedoch kehren bereits abgeheilte Granulome auch häufig wieder. Deshalb erarbeiten Betroffene gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin einen Plan mit regelmäßigen Verlaufskontrollen. So kann eine wiederkehrende Sarkoidose schnell erkannt und die Behandlung dementsprechend angepasst werden. Wir empfehlen, die Verlaufskontrolle bis drei Jahre nach der vollständigen Abheilung durchführen zu lassen.

Das können Sie selbst tun

Eine Sarkoidose ist ernst zu nehmen und bedarf ärztlicher Behandlung. Um die Therapie zu Hause zu unterstützen, hilft es:

  • … die regelmäßigen Kontrolltermine während der Erkrankung und auch darüber hinaus wahrzunehmen. Gewebeveränderungen, Nebenwirkungen und Beschwerden können so aktiv angegangen und der Behandlungsplan individuell angepasst werden.
  • … dem Behandlungsplan zu folgen und Veränderungen in der Dosierung von Medikamenten niemals in Eigenregie durchzuführen. Wenn Sie starke Nebenwirkungen wahrnehmen, sprechen Sie dies bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin an.
  • … ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen. Eine lang anhaltende Erkrankung belastet die Psyche – suchen Sie sich therapeutische Hilfe oder besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.

Sie vermuten bei sich eine Sarkoidose oder haben kürzlich diese Diagnose erhalten und möchten einen individuellen Behandlungsplan erstellen lassen? In den Schön Kliniken arbeiten Expertinnen und Experten für die Erkrankung Sarkoidose. Nach einer ausführlichen Diagnostik entwerfen diese gemeinsam mit Ihnen einen persönlichen Therapieplan. Bitte kontaktieren Sie uns und wir beantworten Ihnen Ihre Fragen zu Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und mehr!

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