Hypophysenadenom

Ein Hypophysenadenom ist ein gutartiger Hirntumor (Adenom) an der sogenannten Hypophyse, der Hirnanhangdrüse. Dieser kann sich auf den Hormonhaushalt auswirken und lässt sich grundsätzlich operativ entfernen oder medikamentös behandeln. Bei ungefähr 10 Prozent der Hirntumore handelt es sich um ein Adenom der Hypophyse. Meist tritt es in den Lebensjahren zwischen 30 und 40 auf. Die Lebenserwartung mit einem Hypophysenadenom ist bei einer erfolgreichen Behandlung nicht eingeschränkt.

In diesem Text erfahren Sie, durch welche Symptome ein Hypophysenadenom auffällig wird, wie die Diagnostik abläuft und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Lesen Sie außerdem weiter, um die verschiedenen Arten des Adenoms kennenzulernen.

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​​Wissenswertes zu Hypophyse & Adenom

Die Hypophyse befindet sich an der Schädelbasis, sie liegt etwa zwischen dem Gehirn und den Nasengängen. Sie ist etwa so groß wie eine Erbse, besitzt einen Vorderlappen sowie einen Hinterlappen und hat die Aufgabe, Hormone zu bilden. Dazu gehören beispielsweise:
  • Prolaktin zur Förderung der Muttermilchbildung in der Brustdrüse
  • Adrenokortikotropes Hormon (ACTH) zur Freisetzung von Kortisol in der Nebennierenrinde
  • Wachstumshormon, das für das Wachstum und die Differenzierung von Zellen wichtig ist
  • Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH), das die Produktion von Schilddrüsenhormonen anregt
… und viele mehr.
Die Signale dazu erhält die Hypophyse vom Hypothalamus. Außerdem steuert sie einige andere hormonproduzierende Drüsen und kann deswegen als Hauptdrüse des Körpers betrachtet werden.

Arten von Hypophysenadenomen

Hypophysenadenome lassen sich in zweierlei Hinsicht unterscheiden:
Beeinflusst das Adenom den Hormonhaushalt?
  • ja - hormonaktives Hypophysenadenom
  • nein - hormoninaktives Hypophysenadenom
Wie groß ist das Adenom?
  • kleiner als 1 cm - Mikroadenom
  • größer als 1 cm - Makroadenom

Hypophysenadenom-Behandlung

Diese Therapien sind bei einem Hypophysenadenom möglich

Kleine Adenome, die sich nicht auf den Hormonhaushalt auswirken, also hormoninaktive Mikroadenome, bedürfen nicht unbedingt einer Behandlung. Hier reicht es oft aus, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen.

Ist das Adenom größer und/oder hormonaktiv, sollte es behandelt werden. Dies kann je nach Fall chirurgisch, medikamentös oder durch Radiotherapie geschehen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wann welche Methode sinnvoll ist.

Medikamentöse Behandlung des Hypophysenadenoms

Eine medikamentöse Therapie ist vor allem bei Prolaktinomen die Maßnahme der Wahl – also bei Hypophysenadenomen, die für die verstärkte Ausschüttung von Prolaktin verantwortlich sind. Sie können mit Dopaminagonisten behandelt werden. Diese imitieren die Wirkung des Hormons Dopamin und hemmen damit die Ausschüttung von Prolaktin. Bei erfolgreicher Behandlung wird das Prolaktinom unter der Behandlung kleiner.

Operative Entfernung eines Hypophysentumors

In der Regel wird ein Hypophysenadenom in einem minimalinvasiven Eingriff durch die Nase (transsphenoidal/transnasal) entfernt. Der Eingriff kann grundsätzlich mikrochirurgisch oder endoskopisch erfolgen. Tritt der Tumor erneut auf, lässt er sich in den meisten Fällen abermals auf dieselbe operative Weise entfernen. Dieser Zugang ist sehr schonend, da er keine Narbe am Kopf hinterlässt.
In seltenen Fällen ist aufgrund der Größe des Tumors ein Zugang über das Schädelinnere erforderlich, häufig auch in Kombination mit einem transsphenoidalen/transnasalen Zugang.

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Prof. Dr. Andreas Martin Stark
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