Hydrocephalus

Ein Hydrocephalus, oft auch als „Wasserkopf“ oder früher mit „Gehirnwassersucht” bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der sich übermäßig viel Liquor (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) im Schädelinneren ansammelt. Dies kann zu einem erhöhten Druck im Schädelinneren führen, der auch auf das Gehirn wirkt.

Es ist wichtig, bei Verdacht auf Hydrozephalus sofort eine Ärztin/einen Arzt aufzusuchen. Bei Fragen und Verdachtsfällen sind die Experten der Schön Kliniken gern für Sie da.

Hydrocephalus-Behandlung

So behandeln wir einen Hydrocephalus

Die Therapie des Hydrocephalus zielt darauf ab, den überschüssigen Liquor aus dem Gehirn abzuleiten und so den Druck im Kopf zu verringern. Die genaue Behandlung hängt von der Art und Ursache des Hydrocephalus sowie dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten bzw. der Patientin ab. Folgende sind die gängigsten Hydrocephalus-Behandlungsmethoden:

Shunt bei Hydrocephalus

Ein Shunt ist ein flexibles Rohrsystem, das überschüssigen Liquor aus dem Ventrikelsystem im Gehirn (Hirnkammern) in eine andere Körperregion leitet – meist in den Peritonealraum (Bauchraum), wo das Hirnwasser sicher absorbiert werden kann. So erklärt sich die spezifische Bezeichnung VP-Shunt. Ziel der Umleitung ist die Verringerung des Drucks im Kopf, weshalb der Shunt häufig die bevorzugte Behandlungsmethode für Menschen mit Hydrocephalus ist. Es gibt verschiedene Arten von Shunts, die Auswahl hängt dabei von der spezifischen Krankheitssituation ab.

Das Shuntsystem besteht im Wesentlichen aus einem Katheter, der in die Hirnkammern eingeführt wird, einem Ventil, das den Fluss des Liquors reguliert, und einem Ablaufschlauch, der den Liquor in eine andere Körperregion leitet. Am häufigsten wird der Liquor in den Peritonealraum, also die Bauchhöhle, geleitet, aber auch der Herzvorhof oder die Lungenvenen können als Auslaufgebiete dienen.

Das im Shunt eingebaute Ventil spielt eine entscheidende Rolle, da es den Fluss des Liquors steuert und verhindert, dass er zurück ins Gehirn gelangt. Es gibt verschiedene Ventiltypen; einige haben einen festgelegten Druck, während andere entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten angepasst werden können. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen sind auch bei der Platzierung eines Shunts bestimmte Risiken zu berücksichtigen. Dazu gehören potenzielle Infektionen, Blutungen, Verstopfungen ebenso wie die Möglichkeit des mechanischen Versagens des Ventils. Obwohl Shunts für eine lange Lebensdauer konzipiert sind, können sie mit der Zeit aus verschiedenen Gründen versagen. Daher ist eine regelmäßige medizinische Überwachung unerlässlich. Bei Anzeichen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder veränderter Bewusstseinslage sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden.

Für viele Menschen mit Hydrocephalus kann ein Shunt lebensverändernd sein und eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität bedeuten. Dennoch ist es wichtig, dass sowohl den Betroffenen als auch der betreuenden medizinischen Fachkraft die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und die möglichen Risiken bewusst sind. Bei Fragen sollte stets die Neurochirurgie konsultiert werden.

Weitere gängige Behandlungsmethoden

Endoskopische Drittventrikulostomie (endoscopic third ventriculostomy, ETV):
Bei diesem chirurgischen Eingriff wird der Boden des dritten Ventrikels (Hirnkammer) geöffnet, sodass der Liquor durch ein kleines Loch direkt in die basalen Zisternen fließen kann. Von dort zirkuliert er um das Gehirn und das Rückenmark. Dieses Verfahren eignet sich nicht für alle Arten des Hydrocephalus, ist aber in bestimmten Fällen eine Alternative zum Einsetzen eines Shunts.

Medikamentöse Therapie:
In einigen Fällen kann die Gabe des Wirkstoffs Acetazolamid zu einer Reduktion des Liquordrucks führen.

Andere chirurgische Eingriffe:
In bestimmten Fällen, insbesondere wenn der Hydrocephalus durch eine Tumorobstruktion oder eine Zyste verursacht wird, kann eine Operation erforderlich sein, um die Ursache des blockierten Liquorflusses zu entfernen.

Follow-up und Überwachung:
Nach jeder Behandlung des Hydrocephalus ist eine regelmäßige ärztliche Nachsorge erforderlich, um sicherzustellen, dass das gewählte Verfahren effektiv ist, und um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Ein Hydrocephalus ist in vielen Fällen eine lebenslange Erkrankung, die eine konsequente medizinische Überwachung notwendig macht. Die Behandlung des Hydrocephalus erfordert oft eine multidisziplinäre Herangehensweise, die Ärztinnen und Ärzte der Neurochirurgie, Neurologie, Radiologie und weiterer Fachbereiche mit einbezieht. Bei Verdacht auf einen Hydrocephalus oder bei Fragen zur Behandlung sollte immer eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

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Prof. Dr. Andreas Martin Stark
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Dr. Daniela Falk

Fachärztin für Neurochirurgie