Hochmoderne Zentralsterilisation

Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) in der Schön Klinik Rendsburg

Für eine sichere und nachhaltige Patientenversorgung

Mit der Inbetriebnahme ihrer neuen Aufbereitungseinheit für medizinische Produkte (AEMP) im Juni 2025 hat die Schön Klinik Rendsburg einen bedeutenden Meilenstein in der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung erreicht. Die neue Abteilung übernimmt die hygienische Aufbereitung sämtlicher OP-Instrumente für die Schön Kliniken Rendsburg und Eckernförde sowie für die MVZ – zuverlässig, nachhaltig und nach neuesten technischen und hygienischen Standards.

Die vormals unter dem Namen Zentrale Sterilgutversorgungsanlage (ZSVA) geführte Abteilung wurde umfassend modernisiert und firmiert nun als AEMP. Für rund vier Millionen Euro – gefördert unter anderem durch das Land Schleswig-Holstein – entstand auf 1.320 Quadratmetern eine hochspezialisierte Abteilung, die mit modernster Aufbereitungstechnik ausgestattet ist. Damit stellt die Klinik sicher, dass täglich rund 250 Siebe und Einzelinstrumente steril und einsatzbereit in die OPs gelangen – ein entscheidender Baustein für sichere chirurgische Eingriffe.

Der Weg der Instrumente: Präzise Prozesse für maximale Sicherheit

Die hygienische Aufbereitung medizinischer Instrumente ist ein hochkomplexer, mehrstufiger Prozess – mit dem Ziel, absolute Sterilität und damit Patientensicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten. In der neuen AEMP der Schön Klinik Rendsburg läuft dieser Prozess streng nach medizinischen, hygienischen und gesetzlichen Vorgaben ab.

Annahme und Vorsortierung:
Der Weg beginnt mit der Anlieferung gebrauchter Instrumente aus den Operationssälen, Stationen oder Ambulanzen der Schön Kliniken Rendsburg und Eckernförde. Diese Instrumente werden zunächst im unreinen Bereich der AEMP entgegengenommen. Dort erfolgt eine erste Sichtkontrolle, bei der grobe Verschmutzungen festgestellt und dokumentiert werden. Im Anschluss werden die Instrumente manuell nach Art, Größe und Empfindlichkeit vorsortiert – etwa ob es sich um chirurgische Scheren, Klemmen, endoskopische Geräte oder Einzelinstrumente handelt.

Reinigung und Desinfektion:
Die geregelte Reinigung ist ein entscheidender Schritt zur Entfernung sämtlicher Rückstände wie Blut, Gewebe, Eiweiße oder Mikroorganismen. Je nach Art und Beschaffenheit der Instrumente kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • Maschinelle Aufbereitung erfolgt in speziellen Reinigungs-Desinfektionsgeräten (RDG), die exakt programmierbare Zyklen für Temperatur, Einwirkzeit und Spülmittel bieten.

  • Manuelle Reinigung ist notwendig bei besonders empfindlichen oder komplex aufgebauten Instrumenten. Hier erfolgt eine schonende Vorreinigung unter Verwendung von speziellen Bürsten, Ultraschallgeräten oder anderen Hilfsmitteln.

Plasmasterilisation – für besonders empfindliche Instrumente:
Für Instrumente, die hitze- oder feuchtigkeitsempfindlich sind – beispielsweise bestimmte optische Geräte oder minimalinvasive Instrumente – steht ein hochmoderner Plasmasterilisator zur Verfügung. Dieses Niedertemperaturverfahren basiert auf Wasserstoffperoxid und Plasma-Technologie. Es ermöglicht eine äußerst schonende, aber gleichzeitig hochwirksame Sterilisation, ohne die Materialien zu beschädigen.

Sicht- und Funktionsprüfung, Pflege und Instandsetzung:
Nach der Reinigung durchlaufen die Instrumente eine genaue visuelle Inspektion. Dabei wird geprüft, ob alle Verschmutzungen entfernt wurden, ob die Instrumente technisch einwandfrei funktionieren und ob Verschleißerscheinungen vorliegen. Bei Bedarf werden Scheren geschärft, Gelenke geölt oder defekte Instrumente aussortiert und dem Reparaturmanagement zugeführt. Die Operationssiebe werden gepackt.

Sterilisation und Lagerung:
Nach dem Verpacken erfolgt die eigentliche Sterilisation – in der Regel im Dampfsterilisator unter hohen Temperaturen und definierten Druckverhältnissen. Die freigegebenen und nun vollständig keimfreien Instrumente werden anschließend im Sterilgutlager verwahrt. Dort stehen sie den operativen Bereichen bedarfsgerecht und termingenau zur Verfügung – sowohl für geplante Eingriffe als auch für Notfälle.

Durch diese standardisierten und eng überwachten Abläufe trägt die AEMP maßgeblich zur Sicherheit der Patientenversorgung bei – unsichtbar im Hintergrund, aber unverzichtbar für jede Operation.

Verpackung und Etikettierung:
Im nächsten Schritt erfolgt die sterile Verpackung der Instrumente. Je nach Art kommen spezielle Sterilisationscontainer, Folienbeutel oder Vliesverpackungen zum Einsatz. Jedes aufbereitete Set oder Einzelinstrument wird mit einem Etikett versehen, das u. a. Informationen zur Charge, zum Sterilisationsdatum und zur Verwendungsfrist enthält. Dadurch ist eine lückenlose Rückverfolgbarkeit jederzeit gewährleistet – ein zentraler Aspekt der Qualitätssicherung.