Priv.-Doz. Dr. Moritz Wigand
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Bei der Behandlung der bipolaren Störung geht es zum einen darum, auftretende Symptome zu lindern (Akuttherapie). Diese Art der Therapie findet in der Regel in einem Krankenhaus oder in einer Tagesklinik statt. Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten und einer Psychotherapie.
Zum anderen ist es entscheidend, den Episoden vorzubeugen, sodass diese weniger intensiv erlebt werden oder seltener vorkommen (Phasenprophylaxe). Hier kommen in der Regel ähnliche Medikamente wie in der Akuttherapie zum Einsatz.
Wird die Störung nicht behandelt, kann das schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben. Die extremen Stimmungsschwankungen erschweren Beziehungen, Ausbildungen und die Ausübung eines Berufs enorm. Viele Erkrankte greifen zu Suchtmitteln oder denken über Suizid nach. Daher ist es wichtig, bei einem Verdacht frühzeitig zu handeln.
Die medikamentöse Therapie ist abhängig vom individuellen Verlauf einer bipolaren Störung. Außerdem müssen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Folgende Arten von Medikamenten können bei einer manisch-depressiven Erkrankung eingesetzt werden:
Angehörige von Betroffenen können bei der Behandlung einer bipolaren Störung eine wichtige unterstützende Funktion einnehmen. Beispielsweise können sie mit der/dem Betroffenen und Therapeutinnen bzw. Therapeuten in den Dialog treten, um gemeinsam die gesetzten Ziele zu erreichen. Es ist sehr hilfreich, wenn Angehörige Anzeichen rechtzeitig erkennen und ernst nehmen.
Die verschiedenen manischen und depressiven Episoden können für Familienmitglieder sehr belastend sein. Daher gibt es auch für Angehörige spezielle Selbsthilfegruppen.
In den Schön Kliniken erhalten Erkrankte eine professionelle psychiatrische Befunderhebung und Behandlung. Wir begleiten Sie dabei, eine mögliche bipolare Störung zu erkennen und anschließend mit den manischen und depressiven Phasen besser umgehen zu können bzw. diese abzumildern. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie einen Termin.
Bipolare affektive Störungen sollten nicht nur medikamentös, sondern auch psychotherapeutisch behandelt werden. Mittel der Wahl ist die kognitive Verhaltenstherapie. Die Psychotherapie hilft dabei, bestimmte individuelle Ziele hinsichtlich der Störung zu erreichen. Dazu kann etwa gehören, dass Betroffene ihre Symptome besser einordnen oder Rückfälle vermeiden können. Meist werden in diesen Therapien Gespräche mit Übungen kombiniert. Zudem ist die Psychoedukation entscheidend. Sie soll der Patientin oder dem Patienten helfen, die bipolare affektive Störung besser zu verstehen.
Weitere mögliche Therapieformen sind z. B. Ergotherapie, Bewegungstherapie oder in schweren Fällen nach ausführlicher Abwägung die Elektrokonvulsionstherapie.