Gebärmuttersenkung

Bei einer Gebärmuttersenkung – in der Fachsprache Descensus uteri – rutscht die Gebärmutter in das Becken. Grund dafür kann ein schwacher Beckenboden sein. Auch die Blase oder der Mastdarm kann infolge der Schwächung absinken, was zu weiteren Beschwerden führt.

Hier informieren die Experten der Schön Kliniken über die vielfältigen Ursachen einer Gebärmuttersenkung und über typische Symptome, die betroffene Frauen belasten. Auch erfahren Sie, wie die Diagnose gestellt wird, welche Untersuchungen notwendig sind und wie die Gebärmuttersenkung behandelt wird.

Gebärmuttersenkung-Behandlung

Behandlung einer Gebärmuttersenkung

Der passende Behandlungsplan bei einer Gebärmuttersenkung hängt vom individuellen Empfinden der Patientin, dem Schweregrad der Erkrankung und der Familienplanung ab. Prinzipiell können Betroffene zwischen einer konservativen Therapie sowie einer operativen Behandlung wählen. Bei lediglich leichten Beschwerden und einer Gebärmuttersenkung im ersten oder zweiten Stadium ist eine nicht operative Behandlung üblich.

Konservative Therapie

Mit einer konservativen Behandlung kann eine Gebärmuttersenkung nicht rückgängig gemacht werden, allerdings kann das Fortschreiten gestoppt werden und die Beschwerden lassen sich lindern. Oft bildet sich vor allem eine leichte Senkung von selbst zurück. Bei einer Gebärmuttersenkung gibt es verschiedene Therapiebausteine, die Betroffenen helfen können.

  • Regelmäßiges und gezieltes Beckenbodentraining: Der Beckenboden leistet einen maßgeblichen Beitrag, um die Gebärmutter an der richtigen Stelle zu halten. Deshalb ist es sinnvoll, den Beckenboden sowie die entsprechende Muskulatur zu trainieren. Gezieltes Beckenbodentraining hilft dabei, die Muskulatur zu stärken und das Fortschreiten der Gebärmuttersenkung zu verhindern.
  • Sport für den Beckenboden: Einige Sportarten eignen sich hervorragend, um das Bindegewebe und den Beckenboden zu stärken. Wandern oder Inlineskating ist hier besonders zu empfehlen.
  • Einführen therapeutischer Pessare: Pessare sind Zapfen, Ringe oder Würfel aus Silikon, die betroffene Frauen wie einen Tampon einführen können. Sie geben zusätzliche Stabilität und verringern das Gefühl des Herausfallens. Pessare können an die individuelle Anatomie angepasst sowie unkompliziert zu Hause verwendet werden. Das regelmäßige Reinigen sollte nicht vernachlässigt werden, da es sonst zu Entzündungen kommen kann.
  • Ernährung: Belastet starkes Übergewicht den Beckenboden, ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert. Eine ausgewogene Ernährung und gelenkschonende Sportarten sind hier besonders wertvoll.

Operative Behandlung

In schweren Fällen oder bei starken Beschwerden kann es sinnvoll sein, einen operativen Eingriff vorzunehmen. Je nach Schweregrad sind verschiedene Operationstypen möglich.

  • Eingriffe durch die Scheide: Bei einer Scheidenraffung wird die Gebärmutter operativ in ihre Ursprungssituation zurückversetzt.
  • Über einen kleinen Bauchschnitt: Hier wird die Gebärmutter zum Teil mithilfe eines Netzes wieder in Position gebracht.
  • Entfernung der Gebärmutter: Prinzipiell ist bei schweren Fällen auch die vollständige Entfernung der Gebärmutter möglich. Allerdings sollte die Familienplanung der Patientin zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen sein.

Manchmal bringt eine Operation keine dauerhafte Entlastung – in diesen Fällen kann es nach dem operativen Eingriff zu einer erneuten Senkung der Gebärmutter kommen.

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Unsere Experten bei Gebärmuttersenkung

Dr. John-Kilian Rehbein
CHEFARZT

Dr. John-Kilian Rehbein

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Schwerpunkte:

_Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
_Gynäkologische Onkologie

AGO-Zertifikat Gynäkologische Onkologie
Zertifikat Masterclass Ovarialkarzinom