Priv.-Doz. Dr. Moritz Wigand
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Durch unsere Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik haben psychisch erkrankte Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde die Möglichkeit, eine wohnortnahe Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Mit dem 2006 eingeführten Regionalen Psychiatrie-Budget können wir Patientinnen und Patienten stationär, teilstationär, ambulant oder auch zu Hause behandeln. Durch dieses Modellprojekt ist eine individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmte Versorgung möglich, die nicht nur die Akutbehandlung, sondern vielmehr die Gesundheitsprävention und die Wiedereingliederung in den Alltag nach einer Krankheitsphase ermöglicht. Dabei werden stets die Ressourcen der Patientinnen und Patienten in ihrer persönlichen Umgebung berücksichtigt.
Wir fühlen uns dem biopsychosozialen Modell verpflichtet, das psychische Krankheit und den Genesungsprozess ganzheitlich betrachtet. Unsere psychotherapeutische Ausrichtung hat einen verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt. Auch systemisch-lösungsorientierte, humanistische und tiefenpsychologische Elemente kommen individuell zum Einsatz. Immer geht es dabei um die Aktivierung von Ressourcen und die Hilfe zur Selbsthilfe, weil wir davon überzeugt sind, dass jeder Mensch Ressourcen hat und einen großen Teil der Lösung seiner psychosozialen Probleme bereits in sich trägt! Unter Einbeziehung von Angehörigen, Freundinnen und Freunden oder Betreuerinnen und Betreuern und in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten oder Wohneinrichtungen erstellen wir gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten einen Therapieplan. Unser Ziel ist es, dadurch einen langfristig günstigen Krankheitsverlauf und die Reintegration in den Alltag zu erreichen.
Unsere Klinik verfügt über 74 vollstationäre und 28 teilstationäre Behandlungsplätze sowie eine Psychiatrische Institutsambulanz in Rendsburg. In Kronshagen und Hohenwestedt bieten wir Außensprechstunden an. Zu unserer Abteilung gehört darüber hinaus eine Psychiatrische Tagesklinik in Eckernförde mit 18 Behandlungsplätzen. An die Tagesklinik Eckernförde ist ebenfalls eine Institutsambulanz angegliedert. In den Schön Kliniken Rendsburg und Eckernförde stellen wir einen psychiatrischen Konsildienst bereit. Es besteht eine enge Kooperation mit dem nervenärztlichen Medizinischen Versorgungszentrum der Schön Klinik Eckernförde.
Gemäß dem biopsychosozialen Krankheitsmodell erfolgt eine multimodale Behandlung, die biologische, psychische und soziale Aspekte vereint. Dazu zählt für uns auch eine gründliche organische Abklärung. Wir behandeln in multiprofessionellen Teams, bestehend aus Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Ergotherapeutinnen und ‑therapeuten, Physiotherapeutinnen und ‑therapeuten, Musiktherapeutinnen und ‑therapeuten sowie Kunsttherapeutinnen und ‑therapeuten. Dabei beziehen wir uns sowohl auf individuelle Aspekte, die jeder einzelne Mensch mit sich bringt (z. B. seine biografische Entwicklung), als auch auf aktuelle klinische und wissenschaftliche Standards, die zum Beispiel in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) festgehalten sind.
Diese umfassen unter anderem die differenzierte Pharmakotherapie und die biologischen Therapieverfahren (z. B. Lichttherapie, Wachtherapie, Elektrokonvulsionstherapie) ebenso wie die Psychotherapie.
Wir haben spezialisierte Stationen für Psychosen und Krisenintervention, für Abhängigkeitserkrankungen, für affektive Störungen und Persönlichkeitsstörungen sowie für gerontopsychiatrische Störungen (psychische Störungen im Alter).
Unser psychiatrisch-psychotherapeutisches Handeln ist geprägt von dem Wissen, dass die Vorgänge des menschlichen Geistes, seine Gefühls- und Gedankenwelt auch mit modernen wissenschaftlichen und klinischen Methoden nie vollständig erklärbar und verstehbar sein werden. Wir halten es mit dem Psychopathologen und Existenzphilosophen Karl Jaspers (1883–1969), der die Menschenseele als ein „unendlich Umgreifendes“ beschreibt, das nie im Ganzen erfasst werden könne (Allgemeine Psychopathologie, 6. Auflage, 1953, S. 6).
Die Abteilung der Psychiatrie und Psychosomatik in Rendsburg bietet jedes Jahr Fortbildungen für intern und extern an.
Aufgrund der pandemischen Situation werden folgende Fortbildungen derzeit nur intern abgehalten. Sofern dies aufgehoben ist, werden wir Sie informieren.
Liebe Patientinnen und Patienten,
mit zunehmendem Alter können – manchmal schleichend – Gedächtnisstörungen oder andere Einschränkungen der Leistungsfähigkeit des Gehirns auftreten (z. B. Orientierungsstörungen). Diese Veränderungen gehen nicht selten mit einer Verschlechterung der Stimmung (Depression) einher. Auch Schlafstörungen und Appetitmangel können in diesem Zusammenhang vorkommen.
Aber ab wann sind solche Gedächtnislücken als krank zu werten? Wie viel Vergessen ist noch normal? Dahinter verbirgt sich die Frage, ob Gedächtnisstörungen im Alltag noch Ausdruck eines normalen Alterungsprozesses sind oder aber bereits sehr frühe Symptome einer fortschreitenden Demenzerkrankung. Schon leichte Gedächtnisstörungen sollten, gleich ob mit oder ohne depressive Symptome, ernst genommen werden. Eine frühzeitige Diagnostik auch leichter Beschwerden ermöglicht die Erkennung und die Behandlung von Erkrankungen im Anfangsstadium. Ein schnelles Handeln steigert die Anzahl der Behandlungsmöglichkeiten und kann so helfen, die Lebensqualität der Betroffenen – und des sozialen Umfeldes – zu verbessern.
Unser Angebot
Durch eine frühe Klärung der Ursache von Hirnleistungsstörungen kann oft eine rasche und gezielte Therapie ermöglicht werden. Untersuchungen in unserer Abteilung für Gedächtnisstörungen sind nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. In diesem Fall bitten wir Ihre überweisende Ärztin bzw. Ihren überweisenden Arzt, dass sie oder er sich direkt mit uns in Verbindung setzt. Die Überweisung kann durch jede Ärztin bzw. jeden Arzt erfolgen. Dies sollte vorzugsweise die weiterbehandelnde Ärztin bzw. der weiterbehandelnde Arzt der Patientin bzw. des Patienten sein. Nach einem ambulanten Vorstellungstermin erfolgt die teilstationäre Aufnahme zur weiteren Diagnostik.
Unsere Diagnostik umfasst:
Bringen Sie zu Ihrer Aufnahme bitte Folgendes mit:
Die Anwesenheit einer nahestehenden und gut informierten Bezugsperson ist hilfreich und von uns sehr gewünscht.