digiDEM

Digitales Demenzregister Bayern

Es handelt sich hierbei um ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Versorgungsforschungsprojekt mit digitaler Ausrichtung. Das Projekt ist eine multizentrische Längsschnittstudie, die in allen Regierungsbezirken Bayerns durchgeführt wird. Das digiDEM Bayern widmet sich der Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD) und solchen mit leichten kognitiven Veränderungen (MCI). Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz/MCI und ihren pflegenden Angehörigen (pA) in Bayern, insbesondere in den ländlichen Regionen, zu verbessern sowie die klinische Komplexität und den Langzeitverlauf demenzieller Erkrankungen zu erfassen.

Vorteile digitaler Technologien in der Demenzversorgung

Eine Möglichkeit der Unterstützung in der Demenzversorgung bietet die Digitalisierung. Digitale Technologien haben den wesentlichen Vorteil, dass sie zu jeder Zeit verfügbar sind, unabhängig von dem Zeitbudget und der Anzahl der Dienstleisterinnen und Dienstleister. So können sich gerade in strukturschwachen ländlichen Regionen die medizinischen und die pflegerischen Angebote erweitert werden. Das Versorgungsforschungsprojekt digiDEM Bayern ist beispielhaft für einen digitalen Forschungs- und Versorgungsansatz bei Demenz.

Das digiDEM gliedert sich in zwei Bereiche:

a)    bayernweite Versorgungsforschung mit Erhebung von Langzeitdaten zu kognitiven Beeinträchtigungen und Erstellen eines digitalen Registers

b)    Stärkung der Versorgungssituation im häuslichen Umfeld; Erstellen digitaler Angebote

Die aus den Auswertungen des Demenzregisters gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Lebensverhältnisse der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen in ganz Bayern zu verbessern:

  • Erfassung der Behandlung, Versorgung und Angebotsnutzung von Menschen mit Demenz
  • Registrierung der Belastung pflegender Angehöriger
  • Gewinnung von Langzeitdaten über drei Jahre
  • flächendeckende Erhebung in ganz Bayern
  • wissenschaftliche Auswertung

digiDEM Bayern: Teilnahme- und Einschlusskriterien

Bayernweit sollen Menschen mit Gedächtnisbeeinträchtigung sowie deren Hauptpflegepersonen (pflegende Angehörige) befragt werden.

  • Der MCI/MmD (Mensch mit leichten kognitiven Veränderungen/Mensch mit Demenz) muss in Bayern wohnen. Der pflegende Angehörige (pA) kann auch außerhalb Bayerns wohnen.
  • Der MCI/MmD darf sich zu Studienbeginn nicht in einer Langzeitpflegeeinrichtung befinden.
  • Der MCI/MmD darf weder an Taubheit, Blindheit noch Aphasie leiden, denn diese beeinträchtigen die Befragung.
  • Der MCI/MmD darf an keinen bekannten psychiatrischen Diagnosen (Depression, Schizophrenie, Suchterkrankungen) außer einer Demenz leiden. Eine depressive Episode ist jedoch kein Ausschlusskriterium.
  • Der erhobene Mini-Mental-Status-Test muss eine Punktzahl von 15–23 ergeben. Bei mehr als 23 Punkten ist zusätzlich ein MoCA-Test durchzuführen; hierbei darf das Ergebnis 23 nicht übersteigen – sonst erfolgt kein Einschluss.
  • Nachbefragungen erfolgen online oder persönlich nach 6, 12, 24, 36, 48, 60, und 72 Monaten.
  • Die Studienteilnahme ist freiwillig sowie kostenlos und kann jederzeit widerrufen werden.
  • Eine Teilnahme erlischt automatisch, wenn eine Unterbringung in eine Langzeitpflegeeinrichtung erfolgt – und natürlich bei Tod.