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JERWA

Medizin für Junge Erwachsene mit neuropädiatrischen / neurologischen Erkrankungen und deren Folgen

Patientinnen und Patienten mit angeborenen oder erworbenen schweren neurologischen Erkrankungen im Säuglings-, Kindes- oder Jugendalter benötigen als Erwachsene spezifische medizinische Versorgung, die ganzheitlich und kenntnisreich sowie bedürfnis- und bedarfsgerecht sein muss.

Mit unserer Abteilung für Junge Erwachsene mit neurologischen/neuropädiatrischen Erkrankungen und deren Folgen, kurz JERWA, sind wir Anlaufstelle für junge Erwachsene mit Mehrfachbehinderung ab dem 18. Lebensjahr. Unser Ziel ist es, die individuelle Gesundheit dieser Menschen zu verbessern, indem wir ihre individuellen, mit der Behinderung verbundenen Einschränkungen und Gesundheitsrisiken kenntnisreich behandeln und Perspektiven schaffen für ein möglichst selbstbestimmtes und gutes Leben.

In der Schön Klinik Vogtareuth setzen wir auf die große Kraft unserer interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit. Wir vereinen die Fachbereiche Neurologie, Schmerztherapie, Palliativmedizin, Intensivmedizin, Innere Medizin, Anästhesiologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Neuroorthopädie, Urotherapie, Gefäß- und Herzchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie sowie Kinderorthopädie. Das JERWA-Team besteht aus Fachärztinnen und Fachärzten, Gesundheits- und Krankenpflegekräften sowie Therapeutinnen und Therapeuten aus den Bereichen Psychologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, Logopädie, Urotherapie, Sozialtherapie und Heilerziehungspflege.

Unser Leistungsspektrum

Intermediate Care: Versorgung der Patientinnen und Patienten auf der Überwachungsstation (Intermediate Care, IMC) als Bindeglied zwischen der Intensivstation und Normalstation. Hier halten wir in unmittelbarer Nähe zu unserer Intensivstation eine besondere personelle oder medizinische Überwachung vor.

Normalstation: Neurologisch erkrankte junge Erwachsene werden in unserer Klinik für Neurologie in einem eigenen Bereich untergebracht. Auf Normalstation besteht die Möglichkeit für ein Rooming-In.

Unser Behandlungsangebot

  • neurologische, neuroorthopädische, neuropsychiatrische, neurochirurgische und neurokognitive Beurteilung von Struktur-, Funktions- und Leistungsstörungen
  • Dysphagieabklärung, fiberoptische Endoskopie des Schluckens, Trachealkanülen- und Sekretmanagement
  • multimodale Behandlung von spastisch-dystonen Erkrankungsbildern (differenzierte Pharmakotherapie, Physio- und Ergotherapie, Hilfsmittelberatung und –anpassung, intrathekale Baclofen-Testung, Baclofenpumpenimplantation und -management, Botulinumtoxin-Therapie)
  • Kontrolle und Optimierung einer Heimbeatmung (einschließlich kontinuierlicher transkutaner CO2-Messung)
  • urotherapeutische Beratung und Behandlung bezüglich Blasen- und Darmmanagement
  • Ernährungsberatung (sowohl bei oraler als auch enteraler Ernährung)
  • Kernspintomografie (auch hochauflösend und in Narkose), Myelographie, Computertomografie (mit Option zur CT-gesteuerten Infiltration), Digitale Subtraktionsangiografie, Sonografie, Röntgenverfahren
  • EEG-Video-Monitoring, epileptologische Beratung
  • Schmerztherapie (mit medikamentösen und nicht-medikamentösen Verfahren)

Behandlungsdiagnosen

  • primäre und sekundäre Folgen bei Cerebralparese, Fehlbildungen des Neuralrohres, Hirnanlagestörungen 
  • primäre und sekundäre Folgen eines Polytraumas und/oder einer zerebralen Hypoxämie
  • primäre und sekundäre Folgen genetischer, insbesondere neuromuskulärer und neurokognitiver Erkrankungen
  • primäre und sekundäre Folgen systemischer, autoimmuner, entzündlicher und infektiologischer Erkrankungen und Epilepsie
  • chronifizierte Schmerzen jeder Lokalisation und Art sowie schmerzhafte Funktionsstörungen bei allen nicht akut operativ behandlungsbedürftigen oder unmittelbar kausal behandelbaren Erkrankungen und Verletzungen, bei neuromuskulären Erkrankungen
  • chronifizierte zentrale Schmerzsyndrome (z. B. Schlaganfallfolgen, z. B. CRPS Typ I und II)
  • „Acute on Chronic“- Komplikationen (z. B. Allgemeininfekte, umschriebene Krisen, Versagen von etablierten Versorgungskonzepten)
Patientenbeispiel

Volodymyr, 20 Jahre

Volodymyr leidet an einer spastischen Cerebralparese. Durch die frühkindliche Hirnschädigung kämpft er mit Aktivitätseinschränkungen. Auf unserer Station arbeiten wir gemeinsam mit ihm daran, bestehende Funktionsstörungen zu korrigieren oder zu optimieren, um die Handlungsfähigkeit im Alltag zu verbessern. Das Bild zeigt Volodymyr bei der Musiktherapie. Hier kann er sich spielerisch ausprobieren, seine Gefühlslage musikalisch ausdrücken und für emotionale Entlastung sorgen.

Patientenbeispiel

Florian, 27 Jahre

Florian hat das Pelizaeus-Merzbacher-Syndrom, eine seltene chromosomale Erkrankung. Bei dieser neurologischen Störung kommt es unter anderem zu einer Skoliose, einer krankhaften Abweichung der Wirbelsäule, die mit schweren Komplikationen einhergeht. Florians Wirbelsäule wurde deshalb im Juli 2024 in der wirbelsäulenchirurgischen Abteilung der Schön Klinik Vogtareuth operiert und langstreckig fixiert. In der Rehabilitation auf der Station JERWA erholt er sich nun langsam und macht große Fortschritte.

 

„Wir haben uns lange nicht getraut, diese komplexe Operation durchführen zu lassen. Trotz vieler Gespräche mit verschiedenen Experten an unterschiedlichen Kliniken haben wir immer noch Zweifel gehabt und gezögert. Die Gespräche mit den Spezialisten der Schön Klinik Vogtareuth haben uns jedoch die Angst vor dem Eingriff genommen und uns ein sehr gutes Gefühl gegeben. Darum haben wir uns dazu entschlossen, den Operation hier durchführen zu lassen. Dass es in dieser Klinik eine spezialisierte Abteilung für junge Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen und deren Folgen gibt, in der Florian seine Reha machen kann, hat unsere Entscheidung bekräftigt.

Florian ist nun seit zwei Wochen hier auf Reha; zwei weitere Wochen liegen noch vor ihm. Die Behandlung ist sehr breit aufgestellt und man merkt, dass Florian täglich Fortschritte macht. Dies äußert sich vor allem bei seiner Körperhaltung und Beweglichkeit. Ergänzend zur medizinischen Betreuung erhält Florian Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie und manuelle Therapie (medizinische Massagen).

Wir wurden von Anfang an bei allen Entscheidungen miteinbezogen. Sämtliche Gespräche mit dem medizinischen und therapeutischen Personal finden auf Augenhöhe statt. Ganz besonders freut uns, dass mit Florian geredet wird und nicht über ihn. Man spürt, dass alle Mitarbeitenden der JERWA großen Einsatz zeigen und mit viel Empathie und Herzblut das Beste für die Patientinnen und Patienten geben.“

Unser Team

Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten erfolgt in einem interdisziplinären und multiprofessionellen Team.

Als junger Zweig der Medizin bietet unser Fachbereich viele Möglichkeiten, therapeutisch und diagnostisch neue Wege zu beschreiten. Die Abteilung lebt und entwickelt sich durch die Leidenschaft und die Kreativität ihrer Mitarbeitenden. Eine wertschätzende und offene Zusammenarbeit im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der Angehörigen steht für uns im Vordergrund.

Unser Therapie-Team

  • Miroslawa Wisniewska, Stationsleitung (JERWA IMC)
  • Benedikta Wilhelm, Stationsleitung (JERWA Normalstation)
  • Wolfgang Ramsl, stv. Stationsleitung (JERWA Normalstation)
  • Alexander Staudinger, stellv. Leitung Sozialdienst
  • Florian Grüner, Physiotherapie
  • Andrea Schaefer, Physiotherapie
  • Andrea Bauer, Physiotherapie
  • Julia Pirner, Ergotherapie
  • Isabel Furtner, Ergotherapie
  • Manuela Wibranski, Ergotherapie
  • Michaela Borsberg, Psychologie
  • Franz Kühne, Musiktherapie
  • Anna Schön, Logopädie

  • Rosmarie Schreiber, Heilerziehungspflege

 

Folgende Disziplinen sind im Team vertreten:

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Neurologie
  • Fachärztinnen und Fachärzte für Orthopädie, Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie
  • Fachärztinnen und Fachärzte für Neuropädiatrie
  • Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesie mit Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie und Psychotherapie
  • Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie, Zusatzbezeichnung Neuro-Urologie
  • Diplompsychologinnen und -psychologen, Diplomneuropsychologinnen und -neuropsychologen
  • Gesundheits- und Krankenpflegekräfte mit Fachweiterbildungen
  • Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten, Atemtherapeutinnen und Atemtherapeuten, Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten, Logopädinnen und Logopäden, Sozialtherapeutinnen und Sozialtherapeuten, Neuropsychologinnen und Neuropsychologen
  • Ernährungsberatung (unter anderem ketogene Ernährungstherapie)

Konsiliarisch stehen außerdem folgende Disziplinen zur Verfügung:

  • Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Innere Medizin
  • Physikalische Medizin und Rehabilitation
Dr. Judith Kamgang
OBERÄRZTIN

Dr. Judith Kamgang

Leitende Ärztin Medizin für Junge Erwachsene (JERWA)

Fachärztin für Neurologie
Oberärztin der Abteilung für Junge Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen und deren Folgen (JERWA)
Zusatzbezeichnung für Notfallmedizin, Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie und Akupunktur

Stephanie Franke

Stephanie Franke

Staatlich geprüfte Logopädin
Fachbereichsleitung Logopädie Erwachsenenbereich
Zertifizierte FEES-Anwenderin
Trachealkanülen-Ausbilderin der DGD

Silke Kramme

Silke Kramme

Urotherapeutin
Expertin für neurogene Darmentleerungstörungen
Kontinenzfachkraft
Kinderkrankenschwester

Das JERWA-Team: Warum wir unsere Arbeit lieben

Verstärken Sie unser Team

Die Schön Klinik Vogtareuth sucht stets Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegekräfte mit verschiedenen Schwerpunkten und Erfahrungen. Wir freuen uns Sie kennen zu lernen!

Der JERWA-Song

Unser Musiktherapeut Franz Kühne hat über das außergewöhnliche Angebot ein Lied geschrieben. Im Musikvideo nimmt Sie das Team mit auf die Station. Viel Spaß beim Anschauen!

Eindrücke von unserer Station