Sven Eckhardt
Chefarzt - Fachzentrum für Orthopädie
In jungen Jahren machen die Hüften viel mit. Tanzen, Fußball, Joggen – alles kein Problem. Im Alter sieht das oft anders aus. Wenn die Hüften plötzlich bei jedem Schritt schmerzen, kann das ein Anzeichen für eine Abnutzung im Hüftgelenk sein. Ihre Hüftgelenke sind die zweitgrößten Gelenke in Ihrem Körper. Sie verbinden Ihre Oberschenkel und Ihr Becken miteinander. Im Laufe der Zeit kann das Knorpelgewebe zwischen Oberschenkelkopf und Hüftpfanne verschleißen und es kommt zu einer schmerzhaften Reibung, häufig verbunden mit Schmerzen in der Leistengegend. Diese sogenannte Hüftarthrose ist jedoch gut behandelbar.
Unsere erfahrenen Spezialisten an den Schön Kliniken kombinieren bei der Behandlung Ihrer Hüftarthrose individuelle Physiotherapien mit schmerzstillenden Medikamenten. Zudem wenden wir, wenn notwendig, schonende, auch operative minimalinvasive Verfahren an, um den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks so lange wie möglich hinauszuzögern. Sollte doch eine Endoprothese nötig werden, sorgen wir dafür, dass Sie möglichst schmerzarm und schnell wieder in Bewegung kommen.
Unser Online-Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, ob eine Erkrankung bei Ihnen vorliegen kann.
Wann immer möglich, findet die Hüftarthrosebehandlung ohne Operation statt. Bei der sogenannten konservativen Therapie kombinieren wir schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente mit gezielten physiotherapeutischen Übungen. Durch diese Maßnahmen können wir Ihnen oft auf lange Frist viel Bewegungsfreiheit verschaffen.
Eine äußerst schonende minimalinvasive Behandlung ist mittels der Hüftspiegelung (Hüftarthroskopie) möglich. Dank der kleinen Schnitte werden hierbei Ihre Weichteile im Gelenk geschont. Sie haben nach dem Eingriff deutlich weniger Schmerzen als bei einer offenen Operation.
Wenn die Schmerzen unerträglich sind, empfehlen wir eine Hüft-OP. Dabei wählen wir aus einer Vielzahl von Behandlungsmethoden gemeinsam mit Ihnen die beste für Sie aus.
Schritt 1: Hüftarthrose: die Schmerzen lindern Oberste Priorität für uns hat immer die Schmerztherapie. Mit einer Kombination aus schmerz- und entzündungslindernden Medikamenten erreichen wir, dass Sie weniger Schmerzen haben und die Reizung im Hüftgelenk zurückgeht.
Schritt 2: Hüftarthrose: Übungen für eine verbesserte Beweglichkeit
Anschließend führen unsere Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit Ihnen effektive Übungen durch, die den Heilungsprozess fördern. Verkürzte Sehnen und Muskeln, die durch Schon- oder Fehlhaltungen der Hüfte entstanden sind, können so ganz gezielt gedehnt werden. Ihre gesamte Muskulatur wird wieder kräftiger.
Elektrotherapie, Bewegungsbäder oder auch Röntgenbestrahlung können sich ebenfalls positiv auf den Verlauf Ihrer Hüftarthrose auswirken.
Ist Ihr Gelenk durch Arthrose zerstört, empfehlen wir eine Hüftendoprothese. Immer mehr Patientinnen und Patienten entscheiden sich von sich aus dafür, um die Schmerzen zu reduzieren und ihre Mobilität zurückzugewinnen. Bereits vor der Operation empfehlen wir Ihnen im Rahmen unseres Endo Aktiv Programms Übungen für zu Hause. Dadurch bereiten Sie sich optimal auf den Eingriff vor und sind danach schnell wieder mobil.
In der Operation tauschen unsere Spezialisten das zerstörte Hüftgelenk gegen ein künstliches Hüftgelenk aus (Totalendoprothese oder TEP). Dieses ahmt die Funktion und Struktur Ihres natürlichen Hüftgelenks bestmöglich nach. Abhängig von der Ausdehnung der Hüftarthrose wählen wir in Absprache mit Ihnen das für Sie optimale Implantat aus. Dabei spielen auch Ihr Alter, Ihre Knochendichte, Ihr Körpergewicht und Ihre Aktivitäten im täglichen Leben eine große Rolle. Die neuesten Modelle künstlicher Gelenke haben eine lange Haltbarkeit.
Bei einer sogenannten Umstellungsoperation bringen wir Ihr Hüftgelenk wieder in Form: Dazu überprüfen wir die Formübereinstimmung beziehungsweise die Einstellung des Hüftgelenks und richten diese neu aus. So können wir das Fortschreiten der Hüftarthrose stoppen. Zudem können wir überschießende Knochenwucherungen entfernen, um Ihre Beschwerden zu lindern und Schmerzen zu reduzieren.
Eine fortgeschrittene Verschleißerkrankung des Hüftgelenks (Coxarthrose) und eine Oberschenkelhalsfraktur werden vielfach durch eine Hüftgelenkendoprothese, also ein künstliches Hüftgelenk, versorgt.
Ziel der Rehabilitation nach dem operativen Hüftgelenkersatz ist es, die Funktion des neuen Gelenks wieder umfassend herzustellen. Beweglichkeit, Koordination und Ausdauerleistungsfähigkeit werden so deutlich verbessert, dass die endoprothetisch versorgten Patientinnen und Patienten wieder gut für den Alltag, die Aktivitäten in der Freizeit, den Sport oder die Anforderungen am Arbeitsplatz gerüstet sind. Unsere Rehabilitationsmedizinerinnen und -mediziner sowie unsere Therapeutinnen und Therapeuten an der Schön Klinik Vogtareuth möchten mit Ihnen gemeinsam erreichen, dass Sie wieder schmerzfrei gehen und alltägliche Bewegungen problemlos ausführen können.
Im Vordergrund der Behandlung steht die krankengymnastische Einzeltherapie, welche Ihre Bezugstherapeutin beziehungsweise Ihr Bezugstherapeut für Sie und mit Ihnen individuell abstimmt. Durch die Anwendung der physikalischen Therapie, der Lymphdrainage und der unterschiedlichen Massageformen wird die Schwellung behandelt und die Mobilität wieder hergestellt.
Frühzeitig wird auch mit einer medizinischen Trainingstherapie begonnen. Hierbei lernt Ihr Körper, das neue Gelenk in Ihren natürlichen, flüssigen und hinkfreien Bewegungsablauf zu integrieren. Gegen Ende der Behandlung setzt zudem ein Kraftzuwachs ein. Wichtig ist uns, dass Sie den Umgang mit dem künstlichen Gelenk verinnerlichen und wieder Stück für Stück an die für Sie gewohnte Mobilität und Belastbarkeit herangeführt werden.
Sollten zusätzliche Störungen des Stütz- und Bewegungsapparates, insbesondere Rückenschmerzen, bestehen, werden auch diese vom therapeutischen Team in die Behandlung eingeschlossen.
Endo Aktiv-Programm
In Abstimmung mit den operativ versorgenden Schön Kliniken wurde unser klinikeigenes Endo Aktiv-Programm etabliert, durch welches in besonderer Weise die Frührehabilitation von Patientinnen und Patienten in den Fokus der Behandlung gerückt wurde. Die besondere Expertise unserer Ärztinnen und Ärzte in der speziellen Schmerztherapie trägt dazu bei, dass Sie trotz der frühen Phase nach der OP ohne starke Schmerzen an dem umfassenden Therapieprogramm teilnehmen können.
Da die Rehabilitation grundsätzlich ganzheitlich aufgestellt ist, erhalten Sie bedarfsweise auch Gesundheitsschulungen, sei es zur gesunden Ernährung und Lebensweise, zur Medikamententherapie oder zur regelmäßigen Anwendung von Bewegungstherapie und Sport im Alltag.
Die Rückkehr in den Alltag wird bedarfsweise von unserem Sozialdienst begleitet. Unsere Psychologinnen und Psychologen betreuen Sie bei seelischen Problemen.
Die therapeutischen Anwendungen, die für das neue Gelenk zum Einsatz kommen, helfen prinzipiell auch dabei, die Beweglichkeit und die Stabilität des Hüftgelenks der nicht operierten Gegenseite zu verbessern oder zumindest zu erhalten.
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie; Spezielle Orthopädische Chirurgie und Spezielle Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zusatzbezeichnung Notfallmedizin