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Generalisierte Angststörung

Angst ist ein menschliches Grundgefühl, das Leben retten kann. Manchmal jedoch kann Angst sehr intensiv, übermäßig oft oder in Form ständiger Sorgen auftreten und dadurch die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen: Bei etwa 8 Prozent aller Menschen lassen sich im Verlauf ihres Lebens Symptome einer generalisierten Angststörung (GAS) diagnostizieren. Zusätzlich findet sich bei über 90 Prozent der Betroffenen eine weitere psychische Störung, wie eine Panikstörung, soziale Phobie oder Depression.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Behandlung von Angststörungen können wir Ihnen durch eine gezielte Therapie helfen, die Angst in den Griff zu bekommen. Unser Online-Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, ob eine Erkrankung bei Ihnen vorliegen kann.

Generalisierte Angststörung - unsere Behandlung

Wenn Sie unter chronischer, anhaltender Angst leiden, die durch häufige, unkontrollierbare Befürchtungen und körperliche Anspannung, Nervosität sowie Schlafstörungen gekennzeichnet ist, dann sind unsere kompetenten Experten in der Schön Klinik Roseneck am Chiemsee für Sie da: Wir erstellen Ihren individuellen Behandlungsplan auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Mit der richtigen Hilfe zur Selbsthilfe sind Ihre Ängste und Sorgen gut zu bewältigen – und Sie können Ihren Alltag künftig mit mehr Gelassenheit erleben. Bei Bedarf ergänzen wir Ihre Psychotherapie nach Absprache mit Ihnen mit Medikamenten.

Bei Patientinnen und Patienten mit generalisierter Angststörung kommt es häufig vor, dass sie sich über alle möglichen Dinge Sorgen machen, wie zum Beispiel alltägliche Sorgen, die jeder kennt, Sorgen über Finanzen oder auch Sorgen, dass wichtigen Personen etwas zustoßen könnte. Dieses Sich-Sorgen-Machen kann viel Zeit des Tages in Anspruch nehmen und sehr belastend sein. Dabei springen Betroffene oft von Sorge zu Sorge (sogenannte „Sorgenketten“), ohne diese zu Ende zu denken. Gedanken, die nicht zu Ende gedacht oder unterdrückt werden, drängen sich jedoch als etwas „Unerledigtes“ ins Gedächtnis oder treten verstärkt auf. Das Sich-Sorgen-Machen äußert sich eher als gedanklicher Prozess, von dem angenommen wird, dass dadurch ein intensives emotionales Erleben von Angst verhindert wird.

Bestandteile der Therapie

Unsere Therapie der generalisierten Angststörung umfasst verschiedene Schritte. Zunächst werden Sie mithilfe eines Sorgentagebuchs eine Hierarchie Ihrer Sorgen und Ängste und deren Belastungsgrad erstellen. Viele Betroffene geben an, dass sie dadurch bereits ein Gefühl von vermehrter Kontrolle über ihre Ängste und Sorgen erlangen (weniger hilfloses Ausgeliefertsein). Anschließend werden Sorgenketten unterbrochen und einzelne Sorgen isoliert, die dann in der Einzeltherapie besprochen werden. Durch die sogenannte Konfrontationstherapie (Sorgen zu Ende denken, Vorstellungsbilder der Sorgen entwickeln) wird eine emotionale Verarbeitung ermöglicht.

Menschen mit einer generalisierten Angststörung, die dazu neigen, sich aufgrund ihrer großen Sorgen ständig Rückversicherungen einzuholen (zum Beispiel häufige Anrufe, ob eine vertraute Person sicher angekommen ist), machen entgegen ihren Erwartungen die Erfahrung, dass eine Reduktion des Rückversicherungsverhaltens meist zu einer Verminderung der Symptome (zum Beispiel Anspannung, Schlafstörungen, Nervosität, Ruhelosigkeit) führt.

Sollte bei Betroffenen mit einer generalisierten Angststörung festgestellt werden, dass sie sich im Alltag mit dem Lösen verschiedener Probleme schwertun, kann eine Förderung der Problemlösestrategien hilfreich sein. Schließlich führt die Behandlung auch dazu, dass Betroffene lernen zu akzeptieren, dass nicht alle Situationen im Leben kontrollierbar sind, dass sie vermehrt Vertrauen in sich selbst aufbauen und dass sie eine gewisse Toleranz unsicheren Situationen gegenüber entwickeln.

In Gruppensitzungen können Sie sich mit anderen von Angststörungen Betroffenen über Ihre Erfahrungen austauschen. Sie machen die wichtige Erfahrung, dass Sie nicht alleine sind mit Ihren Sorgen und Befürchtungen, und Betroffene können sich gegenseitig Mut machen und Kraft geben.

Achtsamkeitstherapie

Wenn bei Ihnen eine generalisierte Angststörung diagnostiziert wird, dann werden Sie in der Klinik Roseneck in der Regel an der Gruppentherapie für Achtsamkeit bei Depression, Angst und Stress teilnehmen, da sich die Praxis der Achtsamkeit als wichtige Ergänzung der kognitiven Verhaltenstherapie besonders bei krankhaften Sorgen erwiesen hat.

In der Achtsamkeitsgruppe lernen Betroffene, mithilfe verschiedener Meditationsübungen ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten und ihre Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Sie fangen an, sich weniger auf angstauslösende Dinge und Situationen zu fokussieren, sondern ihr Wahrnehmungsfeld zu erweitern, sodass auch schöne Momente des Lebens wieder bewusster gesehen werden können. Sie üben sich in der Haltung der Akzeptanz, sodass Sie Ihre Gefühle der Angst (aber auch andere Gefühle, wie zum Beispiel Traurigkeit, Ärger) mit Mitgefühl annehmen können und nicht mehr dagegen ankämpfen, was den Schmerz nur erhöht.

Gerade für Betroffene mit einer generalisierten Angststörung ist es wichtig, dass sie lernen, Gefühle von Angst zu fühlen und zulassen zu können und sie nicht wie bisher zu vermeiden. Sie machen die Erfahrung, dass das ständige Sich-Sorgen-Machen meist nicht dazu beiträgt, dass sie im Leben besser vorbereitet sind, sondern dass es eher zu einer Belastung führt.

In der Achtsamkeitsgruppe wird hingegen ein achtsamer, selbstfürsorglicher und mitfühlender Umgang mit sich gefördert. Betroffene reflektieren, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben, richten es verstärkt danach aus und fangen an, dementsprechend engagiert im Sinne ihrer Werte zu handeln. Auf diese Weise kann die Haltung der Achtsamkeit zur Überwindung Ihrer Ängste und zur Förderung innerer Gelassenheit wesentlich beitragen.

Gruppentherapien

Zusätzlich zum spezifischen Gruppenangebot für Menschen mit generalisierter Angststörung bietet unsere Klinik eine Vielfalt an weiteren hilfreichen Gruppentherapien an. Folgende Gruppen eignen sich für Betroffene mit generalisierter Angststörung:

Depressionsbewältigungstherapie

Die generalisierte Angststörung tritt sehr häufig zusammen mit weiteren psychischen Erkrankungen auf. So leiden viele Betroffene unter einer depressiven Erkrankung. Bei mittelschwerem bis schwerem Ausprägungsgrad empfiehlt sich eine Teilnahme an der Depressionsbewältigungstherapie. In dieser Gruppe lernen Sie unter anderem, wieder vermehrt positive Aktivitäten aufzubauen, Grübelkreisläufe zu unterbrechen und sorgenvolle Gedanken zu verändern. Bei mittelschweren bis schweren Depressionen wird im Einzelfall eine medikamentöse Unterstützung in Erwägung gezogen.

Gruppe „Soziale Kompetenz“

Manche Betroffene mit generalisierter Angststörung profitieren sehr von einer Förderung allgemeiner Problemlösestrategien. Sollten Ihre Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich liegen, ist eine Teilnahme an der Soziale-Kompetenz-Gruppe ratsam. In dieser Gruppentherapie lernen Betroffene, vermehrt auf Gefühle und deren Informationen in Bezug auf nicht erfüllte Bedürfnisse zu achten, eigene Wünsche, Bedürfnisse und Forderungen angemessen zum Ausdruck zu bringen und mit Konfliktsituationen in geeigneter Weise umzugehen.

Entspannungstherapie

Bei Betroffenen mit generalisierter Angststörung, bei denen körperliche Symptome im Vordergrund stehen, ist eine Teilnahme an Entspannungsverfahren, wie der progressiven Muskelentspannung, besonders wichtig. Es geht darum, allgemeiner Anspannung und Sorgen durch das Einüben von regelmäßigen Entspannungsübungen entgegenzuwirken und so insgesamt zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit im Alltag zu kommen.

 Sport- und Bewegungstherapie

Regelmäßige sportliche Aktivitäten tragen allgemein dazu bei, Ihr Wohlbefinden zu stärken, und helfen Betroffenen mit generalisierter Angststörung, resistenter gegenüber Stress zu werden.

Gestaltungstherapie

Manche Menschen können in der Gestaltungstherapie einen mitfühlenden Zugang zu ihren Gefühlen finden und lernen, diese auf kreative Weise zum Ausdruck zu bringen. Betroffene mit generalisierter Angststörung können auch hier Ängste und Unsicherheiten überwinden, indem sie den Mut aufbringen, sich auf neue Materialien einzulassen, und können dabei unterstützt werden, insgesamt eine selbstbewusstere Haltung zu erlangen.

 

Mehr zum Krankheitsbild (Symptome & Diagnostik)

Weitere Informationen zur Behandlung im Fachzentrum

Unsere Spezialisten für Generalisierte Angststörung

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer
ÄRZTLICHER DIREKTOR

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer

Facharzt Psychiatrie & Psychotherapie
Master of Medical Education

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert
CHEFARZT

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert

Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin

Dr. Simone Pfeuffer
CHEFÄRZTIN

Dr. Simone Pfeuffer

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
 

Prof. Dr. Rebecca Schennach
LEITENDE OBERÄRZTIN

Prof. Dr. Rebecca Schennach

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Zertifizierte Schematherapeutin
Supervisorin

Johanna Bauer
OBERÄRZTIN

Johanna Bauer

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Dr. Éva Gagyi
OBERÄRZTIN

Dr. Éva Gagyi

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Dr. Thorsten Körner
OBERARZT

Dr. Thorsten Körner

Facharzt für Psychsomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Allgemeinmedizin und Weiterbildungsermächtigung für Psychosomatik und Psychotherapie am Standort Rosenheim

Dr. med. Martin Lieb
OBERARZT

Dr. med. Martin Lieb

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie (DGPPN), Suchtmedizinische Grundversorgung (BLÄK), Verkehrsmedizin (BLÄK). 

Dr. Dipl.-Psych. Stefan Koch
LEITENDER PSYCHOLOGE

Dr. Dipl.-Psych. Stefan Koch

Psychologischer Psychotherapeut (VT), Supervisor