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Hypochondrie

Jeder Mensch ist besorgt um seine Gesundheit und das ist auch gut so. Denn sonst würden wir ungesund leben, keinen Sport treiben, ungesund essen und uns nicht vor Infektionskrankheiten schützen. Gesundheitsfürsorge und Krankheitsvorsorge sind überlebensnotwendig. Der Übergang zu Gesundheitsängsten (Hypochondrie) ist fließend und individuell verschieden.

Seit vielen Jahren behandeln die Spezialisten in den Schön Kliniken erfolgreich Angst- und Zwangserkrankungen, in deren Spektrum die Hypochondrie einzuordnen ist. Gerne bieten wir Ihnen unsere therapeutische und medizinische Hilfe an, um alte Denkmuster zu verändern und Ihre Angst in den Griff zu bekommen.

Hypochondrie - Unsere Behandlung

Die Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee und Standort Rosenheim verfügt über langjährige Erfahrung mit der Behandlung von Menschen, die unter einer hypochondrischen Störung leiden. Die Behandlung der Hypochondrie profitiert dabei von der Expertise und dem in den letzten Jahren deutlich gewachsenen Behandlungsschwerpunkt der Schön Klinik Roseneck im Bereich der Zwangsstörungen. Zum Einstieg in die Therapie gilt es, die Symptomatik sorgfältig diagnostisch einzuordnen.

Diagnose

Dabei hat die Diagnose der Hypochondrie selbst durchaus eine wechselvolle Geschichte: Während früher die hypochondrische Störung aufgrund der intensiven Ängste dem Bereich der Angststörungen zugeordnet wurde, wird sie aktuell im Bereich der somatoformen Erkrankungen klassifiziert (ICD-10 F45.2). Ausgehend von neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen wird die hypochondrische Störung mit der anstehenden Novellierung des Katalogs der Weltgesundheitsorganisation (ICD-11) den Zwangsspektrumsstörungen zugeordnet werden – mit entsprechenden Konsequenzen für die Behandlung. Die Behandlung der Hypochondrie profitiert dabei von der Expertise und dem in den letzten Jahren deutlich gewachsenen Behandlungsschwerpunkt der Schön Klinik Roseneck im Bereich der Zwangsstörungen.

Aus negativen Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem oder Erfahrungen von Stigmatisierung („ein Hypochonder“, „die eingebildete Krankheit“) scheuen sich viele Betroffene anfangs oft, ihre übertriebene Angst vor Erkrankungen, an einer schweren progredienten Erkrankung wie Krebs, Multipler Sklerose, HIV oder einem Schlaganfall erkrankt zu sein, als Form einer psychischen Erkrankung anzuerkennen. Für viele betroffene Patientinnen und Patienten stellt es eine Herausforderung dar, in Bezug auf die in der Regel vor Aufnahme sorgfältig organmedizinisch hinreichend abgeklärten körperlichen Beschwerden weitere medizinische Untersuchungen auf ein medizinisch sinnvolles Maß zu begrenzen.

Kognitive Verhaltenstherapie

In der Psychotherapie der Hypochondrie setzen wir uns intensiv mit Ihren individuellen Ängsten auseinander und erarbeiten gemeinsam Methoden, wie Sie in Zukunft besser damit umgehen können. Dabei erweist es sich als hilfreich, mögliche Ursachen und Auslöser der Störung (zum Beispiel eine intensive Beunruhigung und Beschäftigung mit schweren körperlichen Erkrankungen im engeren Umfeld der betroffenen Patientinnen und Patienten) von aufrechterhaltenden Faktoren der Erkrankung zu unterscheiden.

Checking- und Rückversicherungsverhalten

Zentrale Ansatzpunkte der kognitiven Verhaltenstherapie der Hypochondrie bilden beispielsweise eine oftmals exzessive Aufmerksamkeitslenkung auf den eigenen Körper und die hartnäckige gedankliche Beschäftigung mit Krankheitssorgen. Auch beschreiben Betroffene sehr häufig ein intensives selbstständiges Kontrollieren wie auch wiederholte ärztliche Untersuchungen des eigenen Körpers (sogenanntes Checking-Verhalten). Diese Untersuchungen haben jedoch in der Regel keinen erklärenden Befund ergeben und zu keiner hinreichenden Beruhigung geführt. Im Gegenteil: Checking- und Rückversicherungsverhalten kann zwar (zumindest anfangs) erleichternd wirken, langfristig jedoch zu einer Verstärkung der Symptome, zu Chronifizierung der Symptomatik und erheblichen Einschränkungen der Alltagsfähigkeit führen.

Einen weiteren zentralen Bestandteil der Behandlung bildet ferner die Durchführung von therapeutisch begleiteten Expositionsübungen und Verhaltensexperimenten, beispielsweise der gezielten Auseinandersetzung mit korrigierenden medizinischen Informationen über die befürchtete Erkrankung oder Alltagsaktivitäten, welche im Sinne körperlichen Schonverhaltens zuletzt vermieden wurden. Vielfach werden dabei natürliche körperliche Symptome von Angst (zum Beispiel Herzklopfen, Schwitzen, Druck auf der Brust, Gefühle von Kribbeln oder Taubheit) als Belege für das Vorliegen einer bislang unerkannten schweren Erkrankung missinterpretiert. Parallel dazu ist in der Regel eine Reduktion von Checking- und Rückversicherungsverhalten erforderlich, ebenso wie die Normalisierung des Umgangs mit dem Thema Krankheit und der Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen.

Vertrauen und Lebensfreude zurückgewinnen

Ziel der Verhaltenstherapie ist daher, wieder Vertrauen in sich selbst und den eigenen Körper zu gewinnen. Langfristig ist es uns dabei wichtig, Freiräume zu schaffen für Beschäftigung mit Themen, die Ihnen jenseits gesundheitlicher Sorgen in Ihrem Leben wirklich wichtig sind. Denn nur so können Sie Ihre krankheitsbezogenen Ängste dauerhaft hinter sich lassen und wieder mehr Lebensfreude gewinnen.

Als ergänzende Therapie-Elemente setzen wir neben Einzel- und Gruppensitzungen auch Biofeedback zur Demonstration körperlicher und psychischer Zusammenhänge, achtsamkeitsbasierte Therapien wie Mindfulness-based Stress Reduction (MBSR) und Acceptance and Commitment Therapy (ACT) sowie Sport- und Bewegungstherapie ein, mit deren Hilfe Sie einen gesunden Umgang mit Angst und ein besseres Körpergefühl entwickeln können. Bei Bedarf kann in Absprache auch medikamentöse Therapie eingesetzt werden (zum Beispiel selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer/SSRI), um Ihre Behandlung zu unterstützen.

Mehr zum Krankheitsbild (Symptome & Diagnostik)

Weitere Informationen zur Behandlung im Fachzentrum

Unsere Spezialisten für Hypochondrie

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer
ÄRZTLICHER DIREKTOR

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer

Facharzt Psychiatrie & Psychotherapie
Master of Medical Education

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert
CHEFARZT

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert

Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin

Prof. Dr. Rebecca Schennach
LEITENDE OBERÄRZTIN

Prof. Dr. Rebecca Schennach

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Zertifizierte Schematherapeutin
Supervisorin

Johanna Bauer
OBERÄRZTIN

Johanna Bauer

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Dr. Thorsten Körner
OBERARZT

Dr. Thorsten Körner

Facharzt für Psychsomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Allgemeinmedizin und Weiterbildungsermächtigung für Psychosomatik und Psychotherapie am Standort Rosenheim

Dr. med. Martin Lieb
OBERARZT

Dr. med. Martin Lieb

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie (DGPPN), Suchtmedizinische Grundversorgung (BLÄK), Verkehrsmedizin (BLÄK). 

Dr. Dipl.-Psych. Stefan Koch
LEITENDER PSYCHOLOGE

Dr. Dipl.-Psych. Stefan Koch

Psychologischer Psychotherapeut (VT), Supervisor

Dr. Dipl.-Psych. Michael Marwitz
LEITENDER PSYCHOLOGE

Dr. Dipl.-Psych. Michael Marwitz

Psychologischer Psychotherapeut und Supervisor