Dr. Andrea van Dyck
Fachärztin für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgin (DGG), Wundexpertin (ICW)
Krampfadern nennen wir die knotigen Venen, die sich bei vielen Menschen unter der Haut über die Wade schlängeln. Varizen heißen sie in der Fachsprache. „Verkrampft“ sind diese Adern nicht. Eher im Gegenteil: Bei Varizen handelt es sich um erweiterte, also „schlaffe“ Venen, die ihre Aufgabe, den Rücktransport von Blut zum Herzen, nicht mehr erfüllen.
Krampfadern sind für die Betroffenen oft vor allem ein lästiger Schönheitsfehler. Früher oder später können sie jedoch Venenschmerzen und Komplikationen verursachen. Also besser gleich die Krampfadern entfernen lassen? Die Gefäßspezialistinnen und -spezialisten in den Schön Kliniken können Betroffene kompetent beraten und optimal behandeln.
Konservative Maßnahmen können die chronische venöse Insuffizienz nicht zum Verschwinden bringen, aber die Symptome lindern und Krampfadern vorbeugen.
Zu ihnen gehören:
Wann sollten Krampfadern entfernt werden?
Die Entscheidung für eine chirurgische Entfernung von Krampfadern treffen unsere Gefäßspezialisten nach einer ausführlichen Untersuchung gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten. Sie hängt davon ab, wie stark die jeweiligen Beschwerden sind und wie hoch das individuelle Risiko für gefährliche Komplikationen einzuschätzen ist.
Auch für Betroffene, die „nur“ unter dem Aussehen ihrer Beine leiden, dabei aber keine Schmerzen oder weitere starken Beschwerden haben, kann eine Behandlung sinnvoll sein.
Es gibt heute verschiedene operative Verfahren, die auch kombiniert werden können. Sie werden meist ambulant mit einer Teilanästhesie durchgeführt, auf Wunsch der Betroffenen aber auch stationär in Vollnarkose. Liegen Komplikationen vor (Thrombose, „offene Beine“), ist in jedem Fall eine stationäre Behandlung nötig.
Die Operationsmethoden bei Krampfadern
Venenstripping: Am Bein werden zwei Schnitte gesetzt und die Varize wird über einen Schnitt in der Leiste herausgezogen. Dieses Verfahren ist der „Klassiker“ und wird vor allem bei der Entfernung von großen Stammvenen eingesetzt.
Phlebektomie: Entlang der Varize werden winzige Schnitte gesetzt und die Vene wird in mehreren Teilen entfernt. Dieses Verfahren empfiehlt sich vor allem bei kleineren Krampfadern.
Miniphlebektomie: Im Prinzip das gleiche Verfahren wie die Phlebektomie, nur ohne Schnitte. Die erkrankten Varizenabschnitte werden durch kleine Hautstiche entfernt.
Radiofrequenzablation: Ein Katheter mit einem Heizsegment an der Spitze wird durch die Krampfader eingeführt und langsam zurückgezogen. Dabei erhitzt sich die Venenwand, die Varize verschließt sich und baut sich ab.
Endovenöse Lasertherapie: Hier wird die Krampfader punktiert und der Laser mithilfe eines Katheters durch die Einstichstelle bis zur Hauptvenenklappe vorgeschoben. Beim langsamen Zurückziehen verschließt der Laser die kranke Vene.
Sklerotherapie: Dabei wird eine Flüssigkeit oder ein Schaum in die Varize gespritzt. Der darin enthaltene Wirkstoff wandelt sie in Bindegewebe um und verschließt sie.