Tim Schütze
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
Wenn ein traumatisches Ereignis Sie nicht mehr loslässt und Ihren Alltag massiv beeinträchtigt, finden Sie bei uns professionelle Hilfe. In einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen unterstützen unsere erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten Sie dabei, Ihr Trauma zu verarbeiten. Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die erfolgreich behandelt werden kann.
In unserer psychosomatischen Schön Klinik Bad Bramstedt nördlich von Hamburg setzen wir in der Traumatherapie auf ein Konzept, das auf der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. Mehr zu Ursachen, Symptomen und Diagnose der PTBS lesen Sie im entsprechenden Abschnitt auf dieser Website.
Zu Beginn der Behandlung Ihrer posttraumatischen Belastungsstörung ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten wichtig. Gemeinsam besprechen Sie die nächsten Behandlungsschritte Ihrer Psychotherapie. Jede Patientin und jeder Patient durchläuft zu Beginn der Behandlung einen diagnostischen Prozess, zusätzlich wird ein individuelles Störungsmodell erstellt, woraus die spezifischen Interventionsstrategien abgeleitet werden.
Einer posttraumatischen Belastungsstörung geht ein traumatisches Erlebnis voraus. Es wird wichtig sein, über die Auslöser Ihrer PTBS und Ihre aktuellen Belastungen zu sprechen und diese zu verstehen. Manchmal ist hier eine noch tiefer gehende Differenzialdiagnostik hilfreich. Die anschließende Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung setzt sich aus drei Phasen zusammen:
1. Stabilisierung
2. Konfrontation
3. Bewältigung mit Integration
Ihren Behandlungsplan ergänzen wir, je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und posttraumatischen Beschwerden, mit Zusatzangeboten wie Achtsamkeit straining, Bewegungs- und Kreativtherapien oder Entspannungsverfahren. Sollte Ihre posttraumatische Belastungsstörung besonders ausgeprägt sein, können wir Ihre Therapie auch mit Medikamenten unterstützen.
Begleitend zu den Gruppentherapien findet im Rahmen unserer stationären Behandlung einmal wöchentlich die Einzeltherapie statt. Neben Vertrauensaufbau ist hier ein tiefergehendes Verstehen für die individuelle Symptomatik Ihrer Erkrankung wichtig. Zu diesem Zweck erstellen wir mit Ihnen ein individuelles Erklärungsmodell und leiten auf dieser Basis einen Behandlungsplan mit konkretisierenden Therapiezielen ab. Diese sind wichtig, um die belastenden Themen möglichst zielgerichtet zu bearbeiten. Zusätzlich ist es wichtig zu verstehen, welche Bewältigungsstrategien bisher schon angewendet wurden und was Sie brauchen, um Ihrem Ziel näher zu kommen.
Neben dem Erklärungsmodell ist eine Stabilisierungsphase der nächste Schritt. Anschließend folgt, wenn Sie dazu bereit sind, die Exposition, also die Konfrontation mit der traumatischen Situation, zur Bewältigung Ihres Traumas. Für therapeutisch begleitete Expositionen im Verlauf sind gegebenenfalls längere Sitzungen notwendig, die individuell besprochen werden. Nach der Exposition erfolgt die Integration.
Aufgaben der Einzeltherapie sind zusätzlich die Vor- und Nachbereitung von Gruppen , Expositionen, Angehörigengesprächen, die Unterstützung bei Krisen beziehungsweise bei Gesprächsbedarf, falls notwendig, Differenzialdiagnostik sowie Mitbehandlung von psychischen Begleiterkrankungen (Komorbiditäten), beispielsweise Angst, Depression, eine dissoziative Störung oder Borderline-Störung. Zu jedem Zeitpunkt ist Ihre Bezugstherapeutin beziehungsweise Ihr Bezugstherapeut Ihre primäre Ansprechperson. Zum Ende der stationären Traumatherapie erfolgen die Rückfallprophylaxe und das Entlassungsmanagement, in dem Nachsorge und Nachbehandlung besprochen werden.
Spezielle Gruppentherapie zur Bewältigung der PTBS: Diese Gruppe ist speziell für Menschen entwickelt, die unter den Folgen hoch belastender Lebensereignisse und an Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung beziehungsweise komplexen Traumafolgestörung leiden. Der Inhalt dieser Gruppe fokussiert auf das Syndrombild der PTBS und der komplexen Traumafolgestörungen. Es handelt sich um eine psychoedukative Gruppe für Betroffene, die Informationen zu den Symptomen der PTBS und deren Aufrechterhaltung und Behandlung vermittelt sowie Informationen zu komplexen Traumafolgestörungen und deren Behandlung. Die Teilnehmenden erhalten zur Weiterbearbeitung zwischen den Sitzungen entsprechende Arbeitsmaterialien, die in den begleitenden Einzeltherapiesitzungen aufgegriffen und vertieft werden können.
Fertigkeitengruppe: Die Fertigkeitengruppe soll Patientinnen und Patienten mit einer PTBS Möglichkeiten aufzeigen, mit Symptomen wie Wiedererleben, belastenden Gefühlen und Körpersymptomen anders als bislang umzugehen. Ziel ist es nicht, dass die Symptome verschwinden sollen , sondern zu lernen, flexibler auf sie zu reagieren, damit wieder mehr Kontrolle über sich zu erhalten und hilfreiche Fertigkeiten zur Verfügung zu haben. Auch ist es Ziel, eigene Gefühle besser zu verstehen und einen angemessenen Umgang damit zu finden. Die Gruppe trifft sich zu acht Sitzungen, in denen die Teilnehmenden die in der speziellen PTBS-Gruppentherapie vermittelten theoretischen Inhalte praktisch anreichern und neu erlernte Fertigkeiten trainieren. Ziel der Fertigkeitengruppe ist es, dass Sie einerseits spezielle Möglichkeiten erlernen, um belastende Gefühle und Traumafolgesymptome zu bewältigen, und andererseits Gefühle, mögliche Anspannungszustände oder hohe Reizbarkeit besser identifizieren und lindern können.
Problemoffene Gruppe: Diese Psychotherapiegruppe findet während der gesamten Zeitspanne der stationären Therapie statt. Therapeutisch angeleitet erlernen Sie Strategien im Umgang mit zuvor ausgearbeiteten Problemen oder eigenen Fragestellungen, vorrangig mittels Problemlöseschema. Die Fragestellungen orientieren sich an den jeweiligen Therapiezielen und am Therapiefortschritt. Zusätzlich findet eine Übungsgruppe statt, in der die Patientinnen und Patienten in Eigenregie, jedoch nach Absprache mit der Bezugstherapeutin beziehungsweise dem Bezugstherapeuten, ihre eigenen Themen vorbereiten.
Soziales Kompetenztraining: Dieses Gruppentraining ist ein zusätzliches Behandlungselement für Patientinnen und Patienten, die Schwierigkeiten im Bereich sozialer Kompetenzen haben. Die Indikationsstellung erfolgt durch die Bezugstherapeutin beziehungsweise den Bezugstherapeuten. Die Gruppe findet unter (co)therapeutischer Anleitung statt. Sie erarbeiten sozial kompetentere Verhaltensweisen für kritische soziale Situationen und üben diese im Rollenspiel ein.
Achtsamkeitstraining: Das Achtsamkeitstraining findet für alle Patientinnen und Patienten wöchentlich statt. Es dient der Verbesserung der Wahrnehmung im Hier und Jetzt. Es verbessert die Fähigkeit, eigene automatisierte Bewertungsprozesse sowie auch Gedanken, Gefühle und Körpersymptome wahrzunehmen. Ein wichtiger Effekt des Achtsamkeitstrainings ist das Üben der eigenen Aufmerksamkeitslenkung. Hierzu erhalten Sie grundlegende Informationen zum Thema Achtsamkeit und Sie werden in verschiedenen Übungen zur inneren und äußeren Achtsamkeit angeleitet.