Unsere Therapiekonzepte
Interdisziplinäre Therapie heißt bei uns Teamarbeit: Die Medizinerinnen und Mediziner sowie das Pflegepersonal arbeiten Hand in Hand mit einem großen Team von spezialisierten und engagierten Therapeutinnen und Therapeuten.
Dieses Verfahren ist eine hocheffiziente Therapie-Form bei moderaten bis leichteren Lähmungen an Hand und Arm, zum Beispiel durch Schlaganfall hervorgerufen, und wird in der Ergotherapie eingesetzt. Dieser verhaltenstherapeutische Ansatz „zwingt“ Patientinnen und Patienten mit Einschränkungen der Handmotorik zum dosierten Einsatz der betroffenen Seite durch Verhinderung der vorschnellen Übernahme durch die „gesunde“ Hand. Diese wird in einer Schlinge am Körper fixiert. Das tägliche Training ist kontrolliert und systematisch aufgebaut und zielt darauf ab, eine hohe Intensität auf der geschädigten Seite zu erreichen. Dieses Verfahren wurde von Edward Taub und seiner Forschungsgruppe entwickelt und ist häufig auch unter dem Synonym „Forced Use Therapy“ oder Taub’sches Training zu finden. Aktuelle Studien belegen eine hohe Wirksamkeit bei der Erholung der Hand- und Armmotorik nach Schlaganfall.
Mit Unterstützung von modernen Geräten und Robotik erweitern wir für unsere Patientinnen und Patienten mit schweren Gangstörungen das therapeutische Gangtraining in der Neurologie. Mit dem G-EO-Gangtrainer können wir unter dosierter Gewichtsentlastung gerätegestützt ein natürliches Gangmuster simulieren und somit für das Gehirn spezifische Anreize schaffen, verloren gegangene Funktionen wiederzuerlangen. Pro Trainingseinheit wird ein Minimum von 800 Schritten angestrebt, das gibt auch schwer betroffenen Patientinnen und Patienten im Rollstuhl die Möglichkeit, simulierte Erfahrungen im Gehen zu machen.
Eine zusätzliche Möglichkeit für das Gangtraining bietet das Laufband mit Gewichtsentlastung. Dabei sind Sie durch ein Gurtsystem gesichert und erhalten ein forciertes Training zur Steigerung des Tempos und der Ausdauer für das Gehen.
In der Musiktherapie können Patientinnen und Patienten die Kraft der Musik selbst erleben und für sich einsetzen. Indem Sie selbst musizieren, schaffen Sie ein musikalisches Abbild Ihrer Gefühlslage, ohne Umwege über Worte und Erklärungen. Mit der Musik können seelische, körperliche und auch sprachliche Blockaden gelöst werden.
Eine Hirnschädigung kann das Denken und Fühlen verändern, auch Erinnerungen und das Wahrnehmen der aktuellen Umgebung können beeinträchtigt sein. Mit der Neuropsychologie helfen wir unseren Patientinnen und Patienten nicht nur, diese Fähigkeiten wiederzuerlangen. Wir unterstützen sie auch darin, den Krankheitsverlauf zu verarbeiten und emotionalen Stress abzubauen.
In der Schlucktherapie lernen Sie, durch bewährte Übungen Ihre Körper- und Kopfhaltung zu verändern und die beteiligten Muskeln so zu trainieren, dass Ihnen das Schlucken wieder leichter fällt. Darüber hinaus zeigen unsere Logopädinnen und Logopäden sowie unsere Sprachtherapeutinnen und -therapeuten Ihnen Haltungen, mit denen Sie das Einatmen von Nahrung oder Flüssigkeit vermeiden.
Während der Spiegeltherapie wird ein Spiegel derart in der Körpermitte der Patientin oder des Patienten platziert, dass Bewegungen der nicht betroffenen Seite im Spiegel als Bewegungen der betroffenen Seite sichtbar werden. Hierdurch erhält man das visuelle Feedback von zwei intakten Armen oder Beinen, das therapeutisch eingesetzt werden kann, um Bewegungen oder die Wahrnehmung der betroffenen Seite zu verbessern oder Schmerzen zu reduzieren.
Nach Schlaganfällen oder anderen neurologischen Erkrankungen bleibt oft eine Sprachlosigkeit. In der Sprachtherapie helfen wir unseren Patientinnen und Patienten, Gedanken in Worte zu fassen und wieder mit anderen zu kommunizieren. Unser Team von Experten aus Logopädie, Phonetik, Linguistik sowie weiteren Bereichen stellt für jede Patientin und jeden Patienten ein individuelles Sprachtraining zusammen.