Dr. Christoph Ploenes
Facharzt für Innere Medizin und Angiologie
Chronische Wunden dürfen nicht unbehandelt bleiben, denn sie können sich infizieren, absterben und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Die Therapie richtet sich nach der Art, Schwere und Größe der Wunde und der individuellen Situation der Betroffenen. Im Fokus stehen zunächst die Auslöser der gestörten Wundheilung. Gefäßerkrankungen müssen grundsätzlich parallel zur professionellen Wundversorgung therapiert, bei Menschen mit Diabetes mellitus muss der Blutzucker eingestellt werden.
Dank der modernen Wundversorgung und der heutigen medizinischen Möglichkeiten, insbesondere der Gefäßchirurgie, können auch schwerste chronische Wunden so effizient therapiert werden, dass Amputationen als letzte Behandlungsmöglichkeit sehr selten geworden sind.
Bei chronischen Wunden, die auf eine arterielle oder venöse Gefäßerkrankung zurückgehen, sollte die Durchblutungssituation chirurgisch verbessert werden. Die moderne Gefäßchirurgie verfügt über hochspezialisierte Verfahren, um Engstellen (Gefäßverschlüsse) zu beseitigen oder zu überbrücken und dadurch die Mangelsituation im verletzten Gewebe beheben.
Kleinere Gefäßabschnitte dehnen wir mit Kathetern und Ballons auf und setzen gegebenenfalls einen Stent (Stütze der Gefäßwand) ein. Diese Eingriffe können in der Regel sehr schonend erfolgen. In schwereren Fällen ist der Einsatz von Gefäßprothesen aus Kunststoff oder körpereigenen Gefäßen möglich.
Facharzt für Chirurgie, Gefäßchirurg und Endovaskulärer Spezialist (DGG)