Dr. Lars Löhrer
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle orthopädische Chirurgie
Wenn mit zunehmendem Alter die Beine unter Belastung beim Stehen oder Gehen müde werden, kann es sich um eine sogenannte Spinalkanalstenose handeln. Bei dieser Erkrankung wird aufgrund von degenerativen Veränderungen der Wirbelkanal, in dem die Nerven laufen, im Laufe der Jahre langsam immer enger. Betroffene sind in Ruhe weitgehend beschwerdefrei, klagen allerdings typischerweise über ausstrahlende Schmerzen im Gesäß und in den Beinen unter Belastung beim Stehen und Gehen. Die Gehstrecke ist zunehmend eingeschränkt, häufig einhergehend auch mit einer Gangunsicherheit. Taubheits- und/oder Kribbelgefühle können ebenfalls begleitend vorliegen. Unter Entlastung (Sitzen, Liegen) kommt es zu einer Beschwerdelinderung. Die Betroffenen müssen beim Gehen immer häufiger Pausen einlegen (sogenannte „Schaufensterkrankheit“). Durch Einnahme einer nach vorne geneigten Haltung wird der Wirbelkanal etwas aufgeweitet, sodass Fahrradfahren häufig auch in fortgeschrittenem Stadium noch möglich ist, wohingegen aufrechtes Gehen zu erheblichen Beschwerden führt.
Sie als Betroffene beschäftigen nach der Diagnose Spinalkanalstenose viele Fragen. Die Experten der Schön Kliniken beraten Sie gerne. Unser medizinisches Personal ist auf verschleißbedingte Erkrankungen der Wirbelsäule spezialisiert. Wenn Sie an einer Spinalkanalstenose leiden, haben wir für Sie in jedem Fall die individuell passende Behandlung.
In der Schön Klinik Düsseldorf finden Sie in Nordrhein-Westfalen den einzigen Standort mit unseren Spezialisten für die Wirbelsäule. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Team aus Orthopädie und Neurochirurgie.Eine Spinalkanalstenose führt bei vielen Patientinnen und Patienten zu einer Einschränkung der Lebensqualität über Jahre.
Der Gang zum Bäcker um die Ecke und manchmal schon der Weg in den Garten wird zu einer herausfordernden und schmerzhaften Angelegenheit.
Sie ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen. In der Bevölkerung besteht bei 20 Prozent der über 60-Jährigen eine lumbale Spinalkanalstenose. Im Rahmen des demografischen Wandels ist der Anteil an Betroffenen in den letzten Jahren sehr angestiegen und wird noch weiter steigen. Doch nicht jede Einengung des Wirbelkanals macht immer Beschwerden.
Bei einer symptomatischen lumbalen Spinalkanalstenose beklagen die Betroffenen häufig ein schwerfälliges und schmerzhaftes Gehen aufgrund ausstrahlender Schmerzen in die Beine. Die Beine fühlen sich bei den Betroffenen mit jedem gelaufenen Meter wie in Zement gegossen an. Eine Pause im Stehen oder Sitzen ist nach wenigen Metern nötig, häufig hilft es, wenn die Patientinnen und Patienten sich vornüberbeugen, da so der Spinalkanal etwas aufgeweitet wird. Auch Lähmungserscheinungen oder ein zunehmender Abbau der Muskulatur können Folgen einer Spinalkanalstenose sein.
Eine Wirbelkanaleinengung an der Halswirbelsäule ist häufig schmerzlos und damit tückisch. Sie fällt nicht selten durch eine Gangunsicherheit oder und eine Störung der Feinmotorik der Hände auf. Diese sind Zeichen für eine zervikale Myelopathie – also eine Veränderung des Halsmarks. Diese Veränderungen treten durch Kompression des Rückenmarks direkt oder durch die Kompression der versorgenden Blutgefäße auf. Auch hier ist die Ursache ein zunehmender Verschleiß über viele Jahre, sodass es sich dabei auch um eine Erkrankung des älteren Menschen handelt. Eine länger andauernde Kompression des Halsmarks beziehungsweise eine Minderdurchblutung führt im Verlauf zu irreversiblen Schäden.
Nicht jede Spinalkanalstenose muss operiert werden. Es kommt auf die Beschwerden an, die durch eine Spinalkanalstenose verursacht werden. Solange die Gehstrecke nicht deutlich reduziert ist, keine neurologischen Ausfälle oder ein Rückgang der Muskulatur bestehen, kann und sollte zunächst eine konservative Therapie erfolgen. Bei Symptomen durch eine Spinalkanalstenose an der Halswirbelsäule ist eine konservative Therapie in den allermeisten Fällen nicht möglich beziehungsweise kritisch abzuwägen.
Eine konservative Therapie einer lumbalen Spinalkanalstenose ist immer dann möglich, wenn noch keine neurologischen Defizite bestehen und die Lebensqualität aufgrund einer schmerzhaften Gehstreckeneinschränkung nicht schon deutlich gemindert ist.
In unserer Klinik können wir Ihnen ein konservatives Therapiekonzept bestehend aus Physiotherapie, Schmerztherapie und gezielten Infiltrationen an die betroffenen Wirbelsegmente unter bildwandlergestützter Kontrolle anbieten.
Die oberste Priorität ist es, die Betroffenen durch ein interdisziplinäres Therapiekonzept wieder zu mobilisieren. Vorübergehend kann auch die Einnahme von Schmerzmitteln sinnvoll sein. Unsere geschulten Physiotherapeutinnen und -therapeuten zeigen den Patientinnen und Patienten täglich, wie sie sich im Alltag rückengerecht verhalten können, ohne Schonhaltungen einzunehmen. Manchmal gelingt es nicht, die Beschwerden gänzlich zu lindern, aber wenn diese auf ein erträgliches Maß reduziert werden können, führt das bereits zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität.
Die konservative Therapie sollte zu einem längeren Intervall der Beschwerdereduktion führen. Bei fortgeschrittenen Befunden kann es sein, dass es nur zu einer sehr kurzen Beschwerdelinderung kommt oder unter laufender konservativer Therapie die schmerzärmeren Intervalle immer kürzer werden, dann sollte ein Wechsel der Therapiestrategie diskutiert werden.
Die operative Therapie der Spinalkanalstenose ist dann sinnvoll, wenn eine konservative Therapie nicht erfolgreich war, und notwendig, wenn neurologische Ausfälle bestehen. Auch eine sehr fortgeschrittene Einschränkung der Gehstrecke auf wenige Meter mit dazu passendem bildmorphologischem Befund in der MRT-Diagnostik ist eine sinnvolle Indikation für eine operative Therapie.
Operative Behandlungsmethoden an der Halswirbelsäule
An der Halswirbelsäule erfolgt die Entlastung der Nervenwurzel und des Rückenmarks in aller Regel von vorne. Es handelt sich dabei um einen minimalinvasiven Eingriff, welcher unter dem Mikroskop durchgeführt wird. Hierbei wird in dem betroffenen Wirbelsegment die Bandscheibe entfernt und hierdurch das Rückenmark sowie die betroffene Nervenwurzel entlastet. Auch knöcherne Anbauten, sogenannte Osteophyten, werden schonend abgetragen, damit eine vollständige Entlastung des Halsmarks erfolgt. Die Versorgung des entsprechenden Segments erfolgt dann mit einem Platzhalter aus Titan. Nach der Operation beschreiben viele Patientinnen und Patienten eine Linderung der präoperativ bestehenden Symptome.
Bei sehr fortgeschrittenen präoperativ bestehenden Symptomen können auch Restbeschwerden bestehen bleiben, da es in der Halswirbelsäule durch Druck auf das Rückenmark auch zu irreversiblen Schäden durch die lange bestehende Kompression des Rückenmarks kommen kann. Nackenschmerzen können im Rahmen der Regenerationsphase noch vorübergehend bestehend. Die Mobilisation ist sofort nach der OP auf der Normalstation in Begleitung unseres geschulten Pflegepersonals möglich. Schon nach drei Tagen können die Patientinnen und Patienten unsere Klinik verlassen.
Operative Behandlungsmethoden an der Brust- und Lendenwirbelsäule
An der Brust- und Lendenwirbelsäule erfolgt die Entlastung des Rückenmarks und der Nervenwurzeln von hinten mit einem Zugang am Rücken. An unserer Klinik bieten wir hierfür zwei verschiedene Operationsverfahren an:
Nach der Erstmobilisation in Begleitung unseres geschulten Pflegepersonals kommen unsere Physiotherapeutinnen und -therapeuten spätestens am ersten Tag nach der OP zu Ihnen und zeigen Ihnen, wie Sie sich rückengerecht bewegen können. Hierbei wird insbesondere auch auf Alltagssituationen eingegangen, damit Sie auf die Zeit nach der Operation zu Hause gut vorbereitet sind. Die Patientinnen und Patienten berichten zumeist direkt nach der Operation schon über eine deutliche Erweiterung der Gehstrecke.
In den ersten sechs Wochen nach der OP sollte auf eine rückengerechte Mobilisation geachtet werden. Auf schweres Heben über fünf Kilogramm sollte ebenfalls für sechs Wochen verzichtet werden. Nach zwei bis drei Tagen ist die Entlassung nach Hause in der Regel möglich. Wichtig ist es, mobil zu sein und sich nicht zu viele Stunden liegend auszuruhen.
Sechs Wochen nach der OP sehen wir Sie in unserer poststationären Sprechstunde zur Abschlusskontrolle. Hiernach dürfen Sie spätestens wieder Ihren Gewohnheiten (Sport- und Freizeitbeschäftigungen) nachgehen.
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle orthopädische Chirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Zusatzweiterbildung: Spezielle Unfallchirurgie
Masterzertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG)
Facharzt für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie