Dr. Lars Löhrer
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle orthopädische Chirurgie
Die Wirbelsäule ist die tragende Säule des menschlichen Körpers. Sie überträgt die Kräfte und Lasten von Kopf und Rumpf auf Becken und Beine. Das ist keine leichte Aufgabe. Während Brust- und Lendenwirbelsäule eher auf Stabilität und hohe Kräfte ausgelegt sind, steht der Aufbau der Halswirbelsäule ganz im Dienste der Beweglichkeit. Ein Wirbelbruch kann daher schwere Folgen haben.
Eines der Fachgebiete in den Schön Kliniken ist der Rücken. Nach einer sorgfältigen Diagnose lassen unsere Spezialisten Ihnen die beste Behandlung zukommen. Damit Sie sich rasch wieder schmerzfrei bewegen können.
In der Schön Klinik Düsseldorf finden Sie in Nordrhein-Westfalen den einzigen Standort mit unseren Spezialisten für die Wirbelsäule. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Team aus Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie. Unser Fachzentrum ist als Wirbelsäulenspezialzentrum von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft zertifiziert.
Wirbelbrüche sind Verletzungen, die Menschen aller Altersstufen betreffen. Die Ursache für Frakturen an der Wirbelsäule unterscheidet sich in den Altersklassen allerdings deutlich.
Bei jungen Patientinnen und Patienten, also Patientinnen und Patienten unter 60 Jahren, entstehen mehr als 50 Prozent der Wirbelkörperfrakturen im Rahmen von Verkehrsunfällen. Bei älteren Patientinnen und Patienten mit schlechter Knochenqualität (Osteoporose) ist häufig nicht einmal ein auslösendes Ereignis notwendig, um einen Wirbelsäulenbruch zu verursachen. Hier reicht ein festes Hinsetzen oder es kommt einfach ohne äußeres Trauma zu einer Spontanfraktur.
Patientinnen und Patienten, die nach einem Unfall oder Sturz Schmerzen in der Wirbelsäule verspüren, sollten sich unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Meist wird zunächst eine Röntgenuntersuchung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts durchgeführt. Abhängig davon, ob sich in der Röntgendiagnostik ein Wirbelbruch zeigt, wird die weiterführende Bildgebung durch CT oder MRT durchgeführt. Gerade bei Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenvorerkrankungen wie Morbus Bechterew oder einer Osteoporose werden unsere Experten in der Schön Klinik Düsseldorf die Indikation für eine Diagnostik mittels MRT oder CT sehr großzügig stellen.
Bei verschobenen Wirbelbrüchen können neurologische Ausfälle auftreten. In solchen Fällen ist rasches Handeln gefragt, um den Wirbelbruch schnell zu stabilisieren und die betroffenen Nervenstrukturen zu entlasten.
Je nachdem, wie sehr das Grundgerüst eines Wirbelkörpers durch eine Fraktur verändert ist, wägen unsere Experten in der Schön Klinik Düsseldorf ab, ob eine konservative oder operative Therapie in Ffrage kommt. Nach Untersuchung und Bildgebung können wir Ihnen ganz genau sagen, was in Ihrem speziellen Fall die beste Behandlungsoption ist.
Konservative Therapie von Wirbelbrüchen
Solange lediglich der Wirbelkörper und nicht der Wirbelbogen, die Bandscheibe oder die verschiedenen Bänder der Wirbelsäule betroffen sind, ist meist eine konservative Therapie möglich. Eine symptomatische Therapie der Schmerzen erfolgt mit der Einnahme von Schmerzmitteln. Mitunter ist die Einnahme auch über mehrere Wochen notwendig. Eine Ruhigstellung mithilfe einer Orthese kann gerade bei osteoporotischen Knochenbrüchen erwogen werden. Rotationsbewegungen und das Tragen von Lasten über fünf Kilogramm sollten für sechs bis zwölf Wochen vermieden werden. Um sicherzustellen, dass die Fraktur des Wirbelkörpers nicht weiter nachgibt, sind Röntgenkontrollen im Stehen nach einer Woche, nach drei Wochen und sechs Wochen empfohlen. Diese können wir auch gerne in unserem Hause durchführen und Sie zum weiteren Vorgehen individuell beraten.
Sollte es trotz der Schmerzmitteleinnahme und der Ruhigstellung mittels Orthese nicht zu einer adäquaten Linderung der Beschwerden kommen, kann eine operative Therapie sinnvoll sein. Auch wenn sich in der Röntgenkontrolle eine Nachsinterung im Bereich der Fraktur ergibt, kann eine operative Versorgung notwendig werden.
Operative Therapie von Wirbelbrüchen
Instabile Frakturen sowie Brüche mit akuten neurologischen Ausfällen (Lähmungen, Querschnittsymptomatik) bedingen eine dringende operative Therapie und werden durch unsere Experten in der Schön Klinik Düsseldorf rund um die Uhr versorgt.
Falls eine operative Behandlung notwendig wird, können unsere Spezialisten sowohl minimalinvasive als auch offene Verfahren bei komplexen Wirbelkörperfrakturen anbieten. Eine Übersicht der operativen Therapieverfahren finden Sie unten stehend.
In unserem Wirbelsäulenspezialzentrum haben wir uns auf die minimalinvasive Therapie von Wirbelsäulenbrüchen spezialisiert. Die kleinste Variante einer minimalinvasiven Therapie ist die Ballonkyphoplastie. Dies ist ein operatives Verfahren zur Aufrichtung von eingebrochenen Wirbelkörpern und Stabilisierung des Wirbelbruches mit Knochenzement. Über zwei kleine nur 0,5 Zentimeter lange Hautschnitte werden spezielle Ballone eingeführt und unter Druck aufgeblasen. Dadurch wird der Wirbelkörper aufgerichtet und die Stellung der Wirbelsäule korrigiert.
Zur Stabilisierung wird Knochenzement eingebracht, der nach circa zehn Minuten ausgehärtet ist. Es handelt sich um ein wenig invasives Verfahren mit einer sehr guten Schmerzlinderung und nur sehr kurzer OP-Dauer. Dieses Verfahren ist insbesondere für Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule beim älteren Menschen mit reduzierter Knochenqualität (Osteoporose) geeignet. Durch die Ballonkyphoplastie können unsere Experten selbst alte und sehr alte Patientinnen und Patienten mit Wirbelsäulenbrüchen wieder auf die Beine bringen!
Bei instabilen Brüchen der Wirbelsäule werden unsere Wirbelsäulenspezialisten in der Schön Klinik Düsseldorf in aller Regel eine Stabilisierung mittels Schrauben und Stäben empfehlen. Auch dieser Eingriff ist minimalinvasiv möglich. Die Patientinnen und Patienten dürfen sofort nach der Operation mithilfe unseres geschulten Pflegepersonals mobilisiert werden.
In manchen Fällen kommt es zusätzlich zum Knochenbruch auch zu einer Verletzung der Bandscheibe und/oder der Bänder. In diesen Fällen kann eine Operation notwendig sein, bei der die zerstörte Bandscheibe entfernt wird und durch einen Titanplatzhalter oder eigenen Knochen ersetzt wird.
Auch bei größeren Substanzdefekten des Wirbelkörpers im vorderen Bereich muss der Ersatz des Wirbelkörpers gegebenenfalls durch ein Titanimplantat erfolgen, da die meiste Last durch den vorderen Anteil der Wirbelkörper getragen wird und große Defekte in diesen Bereichen zu Fehlstellungen und Deformierungen führen können.
An der Halswirbelsäule gibt es ähnlich der Brust- und Lendenwirbelsäule sowohl Operationsverfahren, die von vorne, als auch Operationsverfahren, die von hinten durchgeführt werden. Brüche des zweiten Halswirbelkörpers (Dens axis) können in der Regel mit einer Schraubenosteosynthese minimalinvasiv versorgt werden.
Bei Verletzungen der Bandscheiben oder der Bänder der Wirbelsäule im Bereich der Halswirbelsäule wird die zerstörte Bandscheibe von vorne mikroskopisch entfernt und durch einen Platzhalter aus Titan ersetzt. Der Spinalkanal und austretende Nerven können in dem Rahmen von vorne freigelegt werden. In dem Zusammenhang kann es auch notwendig sein, die Halswirbelsäule durch eine zusätzliche kleine Platte von vorne zu stabilisieren.
Bei verschobenen Brüchen an der Halswirbelsäule kann auch eine Osteosynthese von hinten mit Schrauben und Stäben notwendig werden. In dem Zusammenhang ist dann auch häufig die Entlastung des Rückenmarks und der Nerven erforderlich, da es bei verschobenen Brüchen sehr schnell zu neurologischen Ausfällen kommt.
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle orthopädische Chirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Zusatzweiterbildung: Spezielle Unfallchirurgie
Masterzertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG)
Facharzt für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie