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Pflege in der Psychosomatik

Die Pflege im Bereich Psychosomatik nimmt eine zur „allgemeinen somatischen Pflege“ abweichende Rolle ein. Der Pflegedienst in unserer Klinik arbeitet eigenverantwortlich im pflegerisch-medizinischen Bereich und ist in das psychosomatische Gesamtkonzept eingebunden. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der Mensch mit seinen individuellen körperlichen, seelischen und geistigen Bedürfnissen. Dabei sind Freundlichkeit, Engagement und eine positive, hilfsbereite Haltung im Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen unerlässlich und für uns selbstverständlich. Durch qualifiziertes Personal, regelmäßige Fortbildungen, modernste Infrastrukturen sowie ein zukunftsweisendes Qualitätsmanagement sorgen wir für eine gleichbleibend hohe Pflegequalität.

Medizinische Zentrale

Der Pflegedienst der Schön Klinik Bad Arolsen arbeitet in der sogenannten Medizinischen Zentrale (MZ). Die Medizinische Zentrale ist insbesondere Anlaufstelle für die organmedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten. Das Pflegepersonal ist 24 Stunden am Tag erreichbar und erster Ansprechpartner bei Notfallversorgung und Nichterreichbarkeit anderer Anlaufstellen. Die Medizinische Zentrale leistet qualitativ hochwertige medizinische Diagnostik und Therapie und ist die Schnittstelle zu allen anderen Abteilungen der Klinik.

Die Ausbildungsforderung für die Tätigkeiten in der Medizinischen Zentrale sind Pflegefachkräfte und Medizinische Fachangestellte.

Tätigkeiten des Pflegedienstes in der Medizinischen Zentrale
  • Zentrale klinische Versorgungsstelle für Notfälle, Unfälle und Krisen: Durch die stetig gesicherte Erreichbarkeit des Pflegedienstes gehören neben dem Notfallmanagement auch die Durchführung von Kriseninterventionen, insbesondere außerhalb der Arbeitszeiten des therapeutischen Dienstes, zu den täglichen Aufgaben des Pflegepersonals. Ziel ist es hierbei die Patientinnen und Patienten zu entlasten und einen orientierungsgebenden Gesprächskontakt zu führen.
  • Durchführung von medizinischer Diagnostik: Die Patientinnen und Patienten erhalten eine umfangreiche psychische und medizinische Diagnostik, damit im Anschluss ein individuelles und bestmögliches Behandlungsangebot erstellt werden kann. Zur medizinischen Diagnostik zählen: Laboruntersuchungen, Erfassen der Vitalparameter, Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-Blutdruckmessungen, Bioimpedanz-Messungen, EEG, HNO-Diagnostik, Schlafdiagnostik und so weiter.
  • Organisation der hauseigenen Apotheke mit Medikamentenverwaltung: Das Pflegepersonal ist für das komplette Medikamentenmanagement zuständig (Vorbereitung, Kontrolle und Ausgabe der Medikamente an Patientinnen und Patienten)
  • EDV- gesteuerte Führung der medizinischen Patientenakte

Co-Therapeutinnen und -Therapeuten – Pflegekräfte mit therapeutischer Funktion

Mehr als die Hälfte aller Pflegekräfte in der Schön Klinik Bad Arolsen arbeiten als Co-Therapeutinnen und Co-Therapeuten auf Station im Bereich der Jugend- und Erwachsenenbehandlung. Sie haben neben administrativen Aufgaben eigenständige therapeutische Funktionen und sind feste Mitglieder des multiprofessionellen Teams. Sie führen – gut in diesem Behandler-Team abgestimmte – Einzel- und spezialisierte Gruppenangebote durch, sind eine sinnvolle Ergänzung der psychologisch geprägten Arbeit im interdisziplinären Team und leisten einen wesentlichen Beitrag zur therapeutischen Kompetenz unserer psychosomatischen Klinik.

Die hausinterne, berufsbegleitende und kostenfreie Weiterbildung zur Co-Therapeutin/zum Co-Therapeuten im Fachbereich Psychosomatik/Psychotherapie vermittelt die fachliche, soziale und Methodenkompetenz für diese Tätigkeit, erhöht die Zufriedenheit in der täglichen Arbeit und sorgt für die persönliche Stabilität im Umgang mit psychosomatisch erkrankten Patientinnen und Patienten.

Unsere Co-Therapeutinnen und -Therapeuten werden vom übrigen Klinikpersonal (Pflege und Therapie) sowie von den Patientinnen und Patienten positiv wahrgenommen. Sie bieten noch mehr psychologisch geprägte Therapie an, als über das psychotherapeutische Personal alleine möglich wäre.

Sie begleiten die Patientinnen und Patienten über den gesamten Klinikaufenthalt, von der Begrüßung bei Aufnahme über tägliche Befindlichkeitsabfragen bis hin zur Vorbereitung der Entlassung. Sie übernehmen die Leitung von Gruppensitzungen und fungieren als Ansprechpersonen für die Patientinnen und Patienten in Krisensituationen. Damit sind sie eine wichtige zusätzliche Stütze, können Stimmungslagen authentisch einfangen sowie Fragen, Anliegen, Problemen oder Krisen zeitnah begegnen.

Als feste Mitglieder der Station nehmen sie an den täglichen Besprechungen und dem Austausch über die Patientinnen und Patienten teil. Sie arbeiten eng mit den behandelnden Psychologen zusammen und stimmen ihr Vorgehen regelmäßig miteinander ab. Dies erleichtert es den Co-Therapeutinnen und -Therapeuten, jederzeit den Überblick über die aktuelle Situation der Patientinnen und Patienten zu behalten und ihre Funktion als wichtige Bezugspersonen für die Dauer des stationären Aufenthalts wahrnehmen zu können.

Viele Betroffene schätzen an den Co-Therapeutinnen und -Therapeuten vor allem ihre Fähigkeit, sich empathisch einzufühlen und zuzuhören. Sie werden als aufmerksam, engagiert, lösungsorientiert und kommunikativ beschrieben und helfen bei praktischen Belangen. Auch im Hinblick auf die Zeit nach dem Klinikaufenthalt erarbeiten die Co-Therapeutinnen und -Therapeuten mit den Patientinnen und Patienten handfeste und praxisnahe nächste Schritte und stellen sicher, dass das Gelernte, die Skills und Tagespläne auch in den Alltag transferiert werden. 

Auf unseren Jugendstationen arbeiten neben den Pflegekräften auch Erzieherinnen und Erzieher, Heilerziehungspflegekräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Kreativtherapeutinnen und -therapeuten in der Co-Therapie. Die Expertise der unterschiedlichen Berufsgruppen wirkt sich sowohl in der direkten Arbeit mit den Jugendlichen als auch in der Arbeit im Team sehr positiv aus. Die verschiedenen Betrachtungsweisen tragen zu einem umfassenden Eindruck der jugendlichen Patientinnen und Patienten bei.

Die Übergänge der therapeutischen und pädagogischen Arbeit sind hier fließend, sodass jede Berufsgruppe nach Anleitung und Einarbeitungszeit in der Lage ist, alle anfallenden Arbeiten zu übernehmen.

Wir legen in unseren Teams besonderen Wert auf ein respektvolles Miteinander im Stationsalltag. Dies ist die Grundlage unserer gemeinsamen Arbeit. In dieser Atmosphäre bieten wir den Jugendlichen die Möglichkeit einer altersadäquaten Auseinandersetzung mit ihrer aktuellen Situation. Darüber hinaus helfen wir bei der Entwicklung und Verfestigung neuer Bewältigungsstrategien sowie der damit verbundenen Umsetzung in das persönliche Umfeld. Unter Berücksichtigung der individuellen Möglichkeiten unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten unter anderem bei der sinnvollen Freizeitgestaltung, beim Erlernen und Verfestigen von sozialen Kompetenzen sowie von Alltagsfertigkeiten.