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Brustkorbverletzungen (Thoraxtrauma)

Mehr als Schmerzen – wenn die Atmung nicht mehr möglich ist

Thoraxtraumata treten bei jüngeren und älteren Menschen häufig auf. Sie gehen, je nach Unfallmechanismus, mit Rippenbrüchen, einem hohen Risiko für Lungenverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung, Atemstörungen mit gestörter Sauerstoff-Aufnahme und gegebenenfalls hohem Blutverlust einher. Das Thoraxtrauma stellt im deutschen Raum die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache dar.

Ein „einfacher Rippenbruch“ ist nicht gefährlich, sollte aber mit angepasster Schmerztherapie, Atemgymnastik und konsequenten Nachkontrollen behandelt werden, um Folgeprobleme wie verzögerte Einblutungen oder spätere Lungenentzündungen zu vermeiden.

Unfallbedingte Blutansammlungen im Brustkorb, z. B. bei Rippenbrüchen oder Lungenverletzungen, werden frühzeitig und schonend in Schlüssellochtechnik behandelt, um die Lungenfunktion schnell wiederherzustellen. Aber auch Patienten mit Spätfolgen, z. B. einer nicht mehr ausdehnungsfähigen Lunge, können operativ in Schlüssellochtechnik einen Großteil ihrer Lungenfunktion wiedererlangen.

Schwere Brustkorbverletzungen können durch eine operative Stabilisierung der Rippen behandelt werden.

Welche Therapie infrage kommt, hängt vom Ausmaß der Verletzung ab.

Ursachen & Symptome

Wie entstehen Brustwandverletzungen?
Brustkorbverletzungen sind häufig. Sie entstehen z. B. bei Verkehrsunfällen, Fahrradstürzen, Stürzen aus großer Höhe oder Verschüttungen.

Je nach Verletzungsmuster und -ausmaß kann sich ein instabiler Brustkorb, eine Brustbeinfraktur, eine ausgeprägte Schmerzsymptomatik oder eine schmerzhafte Falschgelenkbildung entwickeln.

Lebensbedrohliche Erkrankungen, die durch ein Thoraxtrauma hervorgerufen werden können
  • Spannungspneumothorax: Durch eine Spießverletzung der Lunge wird bei jedem Atemzug mehr Luft in den Brustkorb gepumpt. Durch einen Ventilmechanismus kann die Luft nicht mehr entweichen und drückt auf das Herz und die großen Gefäße.
  • Perikardtamponade: Durch eine Verletzung sammelt sich Flüssigkeit (Blut im Herzbeutel) und drückt auf das Herz.
  • Schwere Blutung: Bei Rippenbrüchen oder Spießverletzungen der Lunge kann es zu schweren Blutungen, einem sogenannten Hämatothorax, kommen.
Welche Beschwerden können auftreten?
Mögliche Symptome eines akuten, aber auch eines unbehandelten Thoraxtraumas sind:
  • Brustschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • wenig Ausdauer, z. B. beim Sport
  • Herzklopfen oder Herzrasen
  • Kreislaufinsuffizienz
  • Rückenschmerzen
  • instabiler Brustkorb
  • Bildung von Luftansammlungen unter der Haut (Hautemphysem) an Brustkorb, Arm, Kopf …

Wenn die Atmung nicht mehr möglich ist
Wenn mindestens 3 aufeinanderfolgende Rippen an jeweils mindestens 2 Stellen gebrochen sind, ist eine normale Atembewegung nicht mehr möglich. Es hat sich ein sogenannter instabiler Thorax gebildet. Dies führt zu einer eingeschränkten Sauerstoffversorgung und einem erhöhten Risiko einer Lungenentzündung, einer generalisierten Entzündung im Körper sowie letztlich zu einer erhöhten Mortalitätsrate.
In diesen Fällen sowie bei Spießverletzungen durch gebrochene Rippen ist eine operative Stabilisierung der Rippenbrüche sinnvoll. Aber auch initial nicht operativ versorgte Rippenserienbrüche (instabile Thoraces) können im Verlauf durch Falschgelenkbildungen schmerzhaft sein und gegebenenfalls die Atmung beeinträchtigen. Auch hier kann nach Einzelfallabwägung eine operative Stabilisierung sinnvoll sein.
 

Diagnostik

So diagnostizieren wir ein Thoraxtrauma
Die leitliniengerechte Diagnostik des Thoraxtraumas erfolgt im Rahmen der Schockraum-Notfall-Versorgung interdisziplinär in unserer zentralen Notaufnahme.

1. Gezielte Anamnese und Klinische/körperliche Untersuchung des Thorax, der Atemfunktion sowie des Kreislaufssystems (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation, technisches Monitoring, d.h. unter anderem Sauerstoffsättigung, EKG-und Blutuntersuchungen).

2. Röntgen-Thorax-Untersuchung, Thoraxsonografie, CT-Untersuchung
Auf diese Weise können mögliche kritische Verletzungen sofort erkannt und zu jeder Tageszeit umgehend behandelt werden.