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Lungenkollaps

Was passiert, wenn die Lunge kollabiert?

Bei einem Lungenkollaps (Pneumothorax) dringt aus unterschiedlichen Gründen Luft in den Pleuraspalt ein. Dort herrscht bei gesunden Menschen ein Unterdruck, durch den die Lunge in der Brusthöhle aufgespannt ist. Gelangt Luft in den Pleuraspalt, geht der Unterdruck verloren, die Lunge verliert ihre Spannung und kollabiert. Der Sauerstoffaustausch ist dadurch behindert, was zu Beschwerden wie Atemnot führen kann.
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In diesem Ratgeber erfahren Sie, weshalb ein Pneumothorax entsteht, welche Formen es gibt und wie er sich für Betroffene anfühlt. Die Experten der Schön Kliniken informieren außerdem über Diagnostikverfahren und Behandlungsmöglichkeiten. Sie haben weitere Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an uns. Wir freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu können!

Ursachen & Symptome

Wann bekommt man einen Lungenkollaps – Arten & Auslöser
Zu unterscheiden sind im Wesentlichen sechs Typen des Pneumothorax:
  • primärer Spontanpneumothorax
  • sekundärer Spontanpneumothorax
  • Spannungspneumothorax
  • katamenialer Pneumothorax
  • Iatrogener Pneumothorax
  • traumatischer Pneumothorax
  • Pneumothorax in der Schwangerschaft
Die verschiedenen Pneumothorax-Arten stellen wir Ihnen einzeln vor, da sie sich in Ursachen, Erscheinungsbild und Schwere unterscheiden.
Primärer Spontanpneumothorax

Ursache

Der primäre Spontanpneumothorax tritt von allen Pneumothorax-Arten am häufigsten auf. Gerade junge Menschen und vor allem junge Männer im Alter von 15 bis 35 Jahren sind besonders oft von einem primären Spontanpneumothorax betroffen. Häufig ohne erkennbare Ursache kommt es bei dieser Form der Erkrankung zu einem Kollaps eines Lungenflügels oder – selten – beider Lungenflügel. Durch geplatzte Lungenbläschen innerhalb der Lunge gelangt Luft in den Pleuraspalt und verändert die dortigen Druckverhältnisse. Der wohl wichtigste Risikofaktor für die Erkrankung ist der Konsum von Tabak. Nicht nur das Rauchen von Zigaretten, sondern auch Marihuanakonsum und die Inhalation anderer Drogen erhöhen das Risiko.

Symptome

Dadurch, dass bei einem spontanen Pneumothorax keine Ursache erkennbar ist und es sich häufig um einen kleinen Pneumothorax handelt, sind die Beschwerden oft unspezifisch und evtl. ist Luftnot weniger stark ausgeprägt. Deshalb ist es möglich, dass die Diagnose erst nach einigen Tagen erfolgt, wenn die Symptome nicht nachlassen. Typisch für den Spontanpneumothorax ist ein plötzliches Auftreten der Beschwerden.

Sekundärer Spontanpneumothorax

Ursache

Während der primäre Spontanpneumothorax ohne deutlich erkennbare Ursache auftritt, geht dem sekundären Spontanpneumothorax eine Lungenerkrankung voraus. Mögliche relevante Vorerkrankungen sind beispielsweise die folgenden:

Häufig ist Rauchen bei Patientinnen und Patienten der maßgebliche Risikofaktor für die Entstehung dieser Lungenerkrankungen.

Symptome

Da bestehende Lungenerkrankungen die Lunge vorgeschädigt haben und das Atemvolumen bereits geringer ist, fallen die Symptome bei einem sekundären Lungenkollaps meist stärker aus, auch wenn der Pneumothorax in der Bildgebung relativ klein erscheint. Außerdem sind die Patientinnen und Patienten eines sekundären Spontanpneumothorax in der Regel in einem Alter von mindestens 45 Jahren. Mögliche Symptome sind beispielsweise die folgenden:

  • Atemnot
  • Brustschmerzen auf der betroffenen Seite
  • teilweise schmerzhafter Husten

Gerade für Betroffene mit Erkrankungen, die das Atemvolumen einschränken, zum Beispiel COPD, ist ein sekundärer Spontanpneumothorax gefährlich. Er muss möglichst schnell behandelt werden.

Spannungspneumothorax

Ursache

Die Ursache eines Spannungspneumothorax ist eine Verletzung der Lunge oder der Brustwand, wodurch bei jedem Einatmen mehr Luft in den Brustkorb gepumpt wird und so in den Pleuraspalt gelangt. Dadurch, dass die Luft nicht entweichen kann, entsteht ein Überdruck, der die Lunge kollabieren lässt. Außerdem verschiebt sich durch die Veränderung der Druckverhältnisse das Herz auf die gesunde Seite, weg vom betroffenen Lungenflügel. Dadurch werden die Venen, die zum Herz hinführen, zusammengedrückt. Somit wird der Rückfluss zum Herz reduziert oder sogar unterbrochen. Die Folge ist ein Herz-Kreislauf-Schock.

Symptome

Ein Spannungspneumothorax ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Zu den typischen Symptomen eines (größeren) Pneumothorax kommen zusätzliche Beschwerden wie die folgenden:

  • zu Beginn stark beschleunigter Herzschlag mit Herzrasen
  • im Anschluss stark verlangsamter Herzschlag
  • Abfall des Blutdrucks
  • starke Luftnot
Katamenialer Pneumothorax

Ursache

Der katameniale Pneumothorax betrifft ausschließlich gebärfähige Frauen und tritt sehr selten auf. Er lässt sich im Zusammenhang mit zyklischen Veränderungen und Endometriose beobachten. Die genauen Ursachen sind bisher noch nicht bekannt.

Symptome

Die Symptome bei einem katamenialen Pneumothorax unterscheiden sich leicht von den Beschwerden bei einem typischen Spontanpneumothorax. Möglich sind unter anderem die folgenden:

  • Atemnot
  • Schmerzen im Brustbereich, v. a. im Brustkorb
  • Hämoptysen – kleine Blutmengen werden ausgehustet
Pneumothorax – verursacht von außen

Ursache

Ein Lungenkollaps kann auch durch äußere Ursachen entstehen – entweder durch einen Unfall oder während eines medizinischen Eingriffs. Die beiden Formen unterscheiden sich in ihrer Symptomatik kaum.
Traumatischer Pneumothorax:
Durch eine gebrochene Rippe bei einem Unfall, Stichverletzungen oder Schusswunden kann das Lungengewebe reißen oder die Brustwand verletzt werden. Dann gelangt Luft in den Pleuraspalt und ein Pneumothorax entsteht.
Latrogener Pneumothorax:
Auch ärztliche Eingriffe können das Lungengewebe verletzen – beispielsweise beim Verlegen eines Katheters , bei einer Pleurapunktion oder bei einem operativen Eingriff. In der Folge kann sich ein Lungenkollaps entwickeln.

Symptome

Folgende Symptome sind typisch bei einem Pneumothorax:

  • Schwierigkeiten beim Atmen, Atemnot
  • Schmerzen im Brustbereich auf Höhe des betroffenen Lungenflügels
  • trockener, teils schmerzhafter Husten
  • bei Sauerstoffmangel beginnt die Haut, sich bläulich zu verfärben
  • ist eine Verletzung die Ursache, sammelt sich Luft unter der Haut (Hautemphysem)

Diagnostik

So wird ein Lungenkollaps diagnostiziert
Je nachdem, wie stark der Pneumothorax ausgeprägt ist und welche Ursache zugrunde liegt, kann es mehr oder weniger kompliziert sein, einen Lungenkollaps zu erkennen. Nicht in jedem Fall sind alle aufgeführten Untersuchungsschritte notwendig. Mögliche Verfahren, die für die Diagnose eines Pneumothorax hilfreich sind, stellen wir Ihnen hier vor.
Anamnese & körperliche Untersuchung
Bei der Diagnose eines Lungenkollapses ist eine Anamnesegespräch der erste Schritt. Folgende Fragen helfen Ärztinnen und Ärzten dabei, die Situation besser einzuschätzen:
  • Wann sind die Symptome erstmals aufgetreten und welche Beschwerden zeigen sich?
  • Raucht die Patientin / der Patient oder hat sie / er in der Vergangenheit geraucht?
  • Wurde bereits eine Lungenerkrankung diagnostiziert?
Bei der körperlichen Untersuchung hört die Ärztin / der Arzt die Lunge mit dem Stethoskop ab. Ist auf der betroffenen Seite ein abgeschwächtes Atemgeräusch hörbar oder kein Atemgeräusch mehr hörbar, deutet dies auf einen Pneumothorax hin.
 
Blutgasanalyse
Eine Blutgasanalyse untersucht die Verteilung von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Blut. Bei einem Lungenkollaps ist der betroffene Lungenflügel zusammengefallen, wodurch die Sauerstoffaufnahme erschwert wird. Dies fällt bei der Blutgasanalyse auf.
Röntgenuntersuchung
Die Röntgenuntersuchung ist nicht nur die zuverlässigste Methode, um einen Pneumothorax festzustellen, sondern auch das Ausmaß des Lungenkollapses lässt sich im Röntgenbild gut erkennen. Während bei einem Spontanpneumothorax ein geschrumpfter Lungenflügel zu sehen ist, ist der Lungenflügel bei einem Spannungspneumothorax fast nicht mehr identifizierbar. Auch das dadurch verschobene Herz wird im Bild sichtbar. Alternativ zu einer Röntgen-Thoraxuntersuchung kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden.
Computertomografie
Liegen bereits Lungenerkrankungen vor, ist es häufig schwierig, diese von einem Lungenkollaps zu unterscheiden. So kann eine größere, mit Luft gefüllte Lungenblase einem Pneumothorax ähneln. Ein Röntgenbild reicht in diesen Fällen nicht zur Differenzialdiagnose aus; die Untersuchung mithilfe einer Computertomografie kann Aufschluss geben und die Planung einer auf die einzelne Patientin / den einzelnen Patienten maßgeschneiderten Therapie ermöglichen.