Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 89 2872410
Weiter
Weiter
+49 89 2872410
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Lungenemphysem

Was ist ein Lungenemphysem?

Das Lungenemphysem ist eine chronische Erkrankung der Lunge. Betroffen sind die Lungenbläschen (Alveolen) an den Enden der Bronchiolen – der feinen Äste, die die Lunge durchziehen. Die Lungenbläschen werden vergrößert und zerstört. Diese Schädigung ist irreversibel, also unumkehrbar. Typisches Symptom ist Atemnot, die zunächst vor allem unter Belastung auftritt und sich schleichend verschlimmert. Die Ursachen sind vielfältig. Als Hauptursache gilt in Deutschland das Rauchen. In seltenen Fällen kann jedoch auch ein Enzymmangel der Auslöser sein.

Auf dieser Seite erklären wir, welche Ursachen einem Lungenemphysem zugrunde liegen können und mit welchen Symptomen es sich bemerkbar macht. Außerdem erfahren Sie, wie ein Lungenemphysem diagnostiziert und behandelt wird. Bei Fragen stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der Schön Kliniken gerne zur Verfügung.

Funktion der Lungenbläschen (Alveolen)

Aufgabe der Lungenbläschen ist es, Atemluft aufzunehmen und den darin enthaltenen Sauerstoff über ihre dünnen Wände in die Blutgefäße zu transportieren. Dazu dehnen sich die Lungenbläschen beim Einatmen aus. Umgekehrt nehmen sie Kohlendioxid aus dem Blut auf, damit es ausgeatmet werden kann.

Das passiert bei einem Lungenemphysem im Körper

Schadstoffe, die beispielsweise über den Zigarettenrauch aufgenommen werden, können im Körper Entzündungen und Giftstoffe hervorrufen, die die Lunge belasten. Die Lunge verliert an Elastizität, die zuführenden Atemwege können kollabieren. Die Lungenbläschen werden geschädigt und zerstört. Statt des gut durchbluteten Geflechts kleiner Bläschen entstehen vergrößerte, luftgefüllte Hohlräume in der Lunge. Dadurch verkleinert sich die innere Oberfläche der luftgefüllten Räume. So können die Lungenbläschen (Alveolen) weniger Sauerstoff aus dem Blut aufnehmen und das Abatmen von Kohlendioxid wird erschwert. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien kommt es zu einer massiven Überblähung der Lunge und damit zu einer verschlechterten Atemmechanik. Die Atmung wird erschwert und es kann zur Erschöpfung der Atemmuskulatur kommen.

Sind Lungenemphysem und COPD dasselbe?

Ein Lungenemphysem ist nicht mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) gleichzusetzen, obwohl beide Krankheitsbilder durch ähnliche Auslöser und oft in Kombination auftreten. Überwiegend aufgrund von Tabakkonsum kommt es bei der COPD zu einer chronisch-obstruktiven Bronchitis. Das Hauptproblem ist eine Verengung der Atemwege (Bronchien). Es kommt zu einer dauerhaften Behinderung der Ausatmung. Häufig besteht auch eine vermehrte Sekretproduktion, die zu Husten führt und die Atemwege zusätzlich verengt. Eine Schädigung der Lungenbläschen, wie sie für das Lungenemphysem charakteristisch ist, muss nicht vorliegen.
​​​​​​​
In leichten Krankheitsstadien dominiert meist entweder die Verengung der Atemwege (Obstruktion) oder die Zerstörung der Lungenbläschen (Emphysem). In fortgeschrittenen Krankheitsstadien liegt häufig eine Kombination vor. Die Behandlung orientiert sich dann an der stärker beeinträchtigenden Veränderung.
 

Ursachen & Symptome

So entsteht ein Lungenemphysem
Das Lungenemphysem ist eine verbreitete Erkrankung und weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Die Hauptursache für diese chronische Erkrankung ist das Rauchen. Betroffen sind vor allem Raucherinnen und Raucher über 50 Jahre. Schon lange vor dem Auftreten von Symptomen und/oder messbaren Beeinträchtigungen kommt es zu krankheitsvorbereitenden Veränderungen.
​​​​​​​
Durch den Zigarettenrauch gelangen entzündungsfördernde Stoffe in den Körper. Außerdem entstehen beim Abbau von Schadstoffen im Körper Giftstoffe, die ebenfalls die Lunge schädigen. Insgesamt überwiegen die gewebezerstörenden Faktoren.

In seltenen Fällen ist das Lungenemphysem auf eine Erbkrankheit zurückzuführen. Diese führt zu einem Mangel des Enzyms Alpha-1-Antitrypsin. Dieses hemmt bei gesunden Menschen die Abbauvorgänge in der Lunge. Vor allem in Kombination mit Schadstoffen wie dem Rauchen kommt es zu einem Krankheitsbeginn in jungen Jahren und zu besonders schweren Verläufen.
Was sind die Symptome eines Lungenemphysems?
Die Symptome eines Lungenemphysems sind anfangs oft nur schwach ausgeprägt und verschlimmern sich mit der Zeit. So tritt anfangs meist Kurzatmigkeit unter körperlicher Belastung auf. Diese kann zu Atemnot führen und schleichend voranschreiten, sodass das Atmen nach einiger Zeit auch in Ruhe schwerfällt.
​​​​​​​
Weitere typische Symptome eines Lungenemphysems sind:
  • Leistungsabfall und Müdigkeit
  • breiter, tonnenförmiger Brustkorb
  • bläuliche Lippen und Nagelbetten
  • Muskelabbau und Gewichtsverlust

Diagnostik

Diagnose des Lungenemphysems
Ergeben sich aus der Anamnese und der körperlichen Untersuchung Hinweise auf das Vorliegen eines Lungenemphysems, werden weitere Untersuchungen angeschlossen.

Durch eine Blutentnahme wird nach alternativen Ursachen, verstärkenden Faktoren und Folgeveränderungen gesucht. Zudem sollte einmalig ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel ausgeschlossen werden.

Mit einem Lungenfunktionstest wird die Lungenfunktion gemessen. Meist werden mehrere Messungen kombiniert, sodass verschiedene Teilbereiche der Atmung untersucht werden können.

Die in vielen Praxen verfügbare Spirometrie, bei der die Patientin oder der Patient kräftig in ein Messgerät pustet, gibt eine gute Orientierung insbesondere über eine Atemflussbehinderung, aber auch über ein zu geringes Atemvolumen.

Die Bodyplethysmographie findet in einem telefonzellenähnlichen, abgeschlossenen Gerät statt und kann zudem die in der Lunge verbleibende Luft und den Widerstand in den Atemwegen bestimmen.
​​​​​​​
Bei der Messung der Diffusionskapazität wird geprüft, wie gut Testgase durch die Atmung aufgenommen werden können. Beim Lungenemphysem ist die Aufnahme typischerweise gestört.

Ergänzend kann die Atemmuskelkraft gemessen werden. Durch den Vergleich von Ruhe- und Maximalatmung kann nicht nur die Funktionsfähigkeit der Atemmuskelpumpe überprüft, sondern auch eine drohende Erschöpfung der Atemmuskulatur erkannt werden.

Zusätzlich kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT, Thoraxsonografie und ggf. szintigrafische Messungen zum Einsatz.

Zur Orientierung kann der Sauerstoffgehalt des Blutes mit einem Fingerclip durch die Haut gemessen werden.Bei fortgeschrittener Erkrankung wird der Sauerstoff- bzw. Kohlendioxidgehalt des Blutes durch Blutabnahme aus dem Ohrläppchen oder einer Arterie bestimmt. Je nach Beschwerdesymptomatik kann dies nicht nur in Ruhe, sondern auch im Rahmen von Belastungstests wie dem 6-Minuten-Gehtest oder einer Spiroergometrie erfolgen.

Besteht der Verdacht auf eine Verschlechterung im Schlaf, kann mittels Polygrafie die nächtliche Atmung inklusive Sauerstoffgehalt im Blut und Pulsfrequenz überprüft werden. Häufig ist dabei die Ergänzung durch eine Kohlendioxidmessung mittels auf die Haut geklebter Messfühler sinnvoll.

Da im Verlauf der Erkrankung die Belastung des rechten Herzens häufig zunimmt, wird in regelmäßigen Abständen eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiografie) ergänzt.