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Schilddrüsenüberfunktion

Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion – in der Fachsprache auch Hyperthyreose genannt – produziert die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone. Weil das Organ für die Regulation zahlreicher Körperreaktionen zuständig ist, arbeitet der Körper bei einer Schilddrüsenüberfunktion mit Hochdruck. Dies zeigt sich durch Symptome wie Herzrasen oder innere Unruhe. Meist verursacht die sogenannte Basedowsche Krankheit (Morbus Basedow) die Schilddrüsenüberfunktion. Im Gegensatz dazu werden bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert, was zu häufiger Müdigkeit sowie Antriebslosigkeit führen kann.
In diesem Ratgeber informieren die Experten der Schön Kliniken über diese Themen: Wie reagiert der Körper bei einer Schilddrüsenüberfunktion? Welche Symptome können Patientinnen und Patienten haben? Wie läuft die Diagnose ab? Lesen Sie hier außerdem, welche Ursachen eine Überfunktion der Schilddrüse haben kann und welche Behandlungsmöglichkeiten angewendet werden. Richten Sie sich bei Fragen gerne an das medizinische Fachpersonal der Schön Kliniken!

Ursachen & Symptome

Mögliche Gründe für die Entwicklung einer Schilddrüsenüberfunktion
Die häufigste Ursache für die Entstehung einer Schilddrüsenüberfunktion ist Morbus Basedow – aber auch andere Auslöser sind denkbar.

Die Basedowsche Krankheit

Bei der Basedowschen Krankheit handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung – die körpereigene Immunabwehr bilden dabei TSH-Rezeptor-Antikörper, die sich an die Schilddrüsenzellen binden und diese stimulieren. Als Reaktion darauf produziert die Schilddrüse große Mengen an Schilddrüsenhormonen, orientiert sich dabei aber nicht mehr am tatsächlichen Bedarf des Körpers. Es kommt zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Morbus Basedow geht meist mit einer Vergrößerung der Schilddrüse sowie Augenproblemen mit teilweise hervortretenden Augäpfeln einher.

Heiße Knoten: autonomes Adenom

Knoten im Bereich der Schilddrüse[2]  sind oft harmlos und bilden sich häufig von selbst zurück. Ist das Gewebe jedoch hormonaktiv, beginnt es, Schilddrüsenhormone zu produzieren, und bringt damit das körpereigene Gleichgewicht durcheinander. Dieses Gewebe nennt man in der Fachsprache heiße Knoten.
Letztere reagieren nicht auf die Signale der Hirnanhangsdrüse und produzieren autonom Schilddrüsenhormone – deshalb spricht man auch von autonomen Adenomen oder einer Schilddrüsenautonomie.

Seltenere Ursachen

Morbus Basedow und heiße Knoten sind die häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion. Es gibt jedoch noch weitere, seltenere Gründe, weshalb die Schilddrüse übermäßige Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert.
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Gerade in der Anfangsphase einer Schilddrüsenentzündung wie Hashimoto-Thyreoiditis kann es zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommen. In späteren Phasen verursacht eine Entzündung eine Schilddrüsenunterfunktion.
  • Falsche Dosierung von Schilddrüsenmedikamenten: Personen, die von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen sind, nehmen meist Medikamente ein, um die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu regulieren. Sind diese falsch eingestellt oder zu hoch dosiert, kann eine Überfunktion der Schilddrüse die Folge sein.
  • Angeborene Überfunktion der Schilddrüse: In seltenen Fällen kann eine Schilddrüsenüberfunktion auch angeboren sein.
  • Gutartiger Tumor der Hypophyse: Dieser lässt den TSH-Spiegel steigen und beeinflusst die Funktion der Schilddrüse – in kurzer Zeit werden große Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert.
Symptome der Hyperthyreose
Wie erkenne ich eine Schilddrüsenüberfunktion?
Die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind individuell und vom Alter der Patientin oder des Patienten abhängig. Bei älteren Menschen zeigt sich eine Hyperthyreose anders als bei jüngeren Personen. Es kann auch vorkommen, dass lediglich ein Symptom im Vordergrund steht und zur Diagnose einer Hyperthyreose ausreicht. Folgende Beschwerden können bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten:
  • vergrößerte Schilddrüse
  • Herzklopfen, Herzrasen, teilweise Herzrhythmusstörungen
  • Zittern
  • schneller Puls, hoher Blutdruck
  • Unverträglichkeit und Empfindlichkeit bei Hitze
  • starkes Schwitzen
  • warm-feuchte Haut
  • Haarausfall, brüchige Nägel
  • Schlafprobleme: Schwierigkeiten, ein- und durchzuschlafen
  • Nervosität, Reizbarkeit, innere Unruhe bis hin zu Aggressivität
  • Gewichtsverlust trotz Heißhunger oder gesundem Appetit
  • Durchfall
  • Muskelschwäche
  • Erschöpfung
  • hervortretende Augen (bei Basedowscher Krankheit)
  • Menstruationsstörungen
  • Libido/Potenz ist vermindert
Wie gefährlich ist eine Schilddrüsenüberfunktion?
Wird eine Schilddrüsenüberfunktion lange Zeit nicht erkannt und nicht behandelt, ist eine thyreotoxische Krise möglich. Sie kann auch auftreten, wenn sich die Symptome einer Hyperthyreose schlagartig verschlechtern, trotz Behandlung – etwa, wenn eine große Menge an Jod aufgenommen wird. Der medizinische Notfall äußert sich beispielsweise durch hohes Fieber, Erbrechen, Schwindel und Bewusstseinsstörung.
 

Diagnostik

So wird eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert
Die Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion erfolgt in mehreren Schritten – zu Beginn führt die Ärztin oder der Arzt ein Anamnesegespräch. Auch eine Tastuntersuchung der Schilddrüse ist sinnvoll, um zu beurteilen, ob das Organ vergrößert ist. Anschließend folgen Blutuntersuchungen, ein Ultraschall sowie eine Schilddrüsenszintigrafie. Weitere Untersuchungen können notwendig sein, um die Ursache der Schilddrüsenüberfunktion festzustellen und die Behandlung dementsprechend anzupassen.

Blutuntersuchung: TSH-Wert & Schilddrüsenhormone
Die Blutuntersuchung ist das wohl wichtigste Mittel zur Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion. Dabei achten Ärztinnen und Ärzte vor allem auf den TSH-Wert sowie die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).Arbeitet die Schilddrüse normal, ist auch der TSH-Spiegel normal. Ein niedriger TSH-Wert kann auf eine Hyperthyreose hindeuten, reicht allein aber nicht für die Diagnose aus. Die Konzentration der Schilddrüsenhormone T3 und T4 wird ebenfalls analysiert – sind diese erhöht, liegt vermutlich eine Schilddrüsenüberfunktion vor. Da die Konzentration der Hormone schwankt, sind mehrere Untersuchungen zur gleichen Tageszeit notwendig.
Um eine Hyperthyreose richtig behandeln zu können, müssen Ärztinnen und Ärzte auch die Ursache der Überfunktion klären. Bestimmte Antikörper im Blut deuten beispielsweise auf Morbus Basedow hin.

Ultraschalluntersuchung
Bei der Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse wird die Struktur des Organs analysiert – auch etwaige Vergrößerungen können so festgestellt werden.

Schilddrüsenszintigrafie
Deuten die Ultraschalluntersuchung oder andere Beobachtungen auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin, führt die Ärztin oder der Arzt eine Schilddrüsenszintigrafie durch. Der Patientin oder dem Patienten wird eine radioaktiv markierte Substanz in die Vene injiziert: Liegt ein heißer Knoten vor, nimmt dieser die Substanz stärker auf.

Weitere Untersuchungen
Um die Ursache der Überfunktion und das Ausmaß der Erkrankung feststellen zu können, sind häufig zusätzliche Untersuchungen notwendig. Computertomografie, Röntgenaufnahmen oder Farbultraschall können sinnvoll sein.

2 Typen der Schilddrüsenüberfunktion
Je nach Stadium der Schilddrüsenüberfunktion unterscheidet man zwei Typen der Hyperthyreose – die latente sowie die manifeste Schilddrüsenüberfunktion.
  • Latente Hyperthyreose
    ​​​​​​​Patientinnen und Patienten mit einer latenten Hyperthyreose weisen einen niedrigen TSH-Wert auf, während die Konzentration von T3 und T4 im Normalbereich liegt. Betroffene haben in der Regel keine Beschwerden. Ob die latente Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden sollte, ist noch nicht abschließend geklärt.
  • Manifeste Hyperthyreose
    Bei einer manifesten Hyperthyreose kommt zu einem niedrigen TSH-Spiegel eine hohe Konzentration von T3 und T4 hinzu. Die Erkrankung verläuft mit Symptomen; und eine Behandlung ist notwendig.