Unser Therapiekonzept

Während Ihres Aufenthalts ist die aktivierende Therapie ein fester und wichtiger Baustein Ihres Behandlungsplans. Wir stimmen unsere Therapien auf Ihr spezifisches Krankheitsbild ab und decken dabei die gesamte Palette der Funktionsfähigkeit ab: Für schwerer betroffene Patientinnen und Patienten sind wir genauso zuverlässige Partner wie für Patientinnen und Patienten mit diskreten Funktionseinschränkungen. Die Schwerpunkte unserer Expertise liegen in den Bereichen Früh-Reha und Reha, aber auch in der Akutversorgung, zum Beispiel bei Parkinson.

Wir beziehen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Rehabilitationsforschung in unsere Arbeit ein und kombinieren diese mit der Persönlichkeit und Erfahrung der Therapeutin oder des Therapeuten. So erzielen wir ein hohes Level an Motivation bei Mitarbeitenden sowie Patientinnen und Patienten.

Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Wir richten uns in der Therapie nach Ihren Bedürfnissen anstelle von vorgefertigten Trainingsplänen. Neurologische Erkrankungen bewirken Funktionsstörung in nahezu allen Bereichen des Lebens – daher verfügen wir über ein sehr breites Spektrum an Therapie-Disziplinen:  

Ergotherapie – der Weg zurück in den Alltag

Wir trainieren alle Aspekte der Selbstversorgung und der Selbstständigkeit – von den grundlegendsten Tätigkeiten, wie zum Beispiel dem Ankleiden, bis hin zum Schreibtraining. Des Weiteren sind unsere Ergotherapeutinnen und -therapeuten spezialisiert auf alle Trainingsformen der oberen Extremität, auch unter Verwendung moderner technischer Geräte.

Musiktherapie – Funktion trifft Emotion

Die Musiktherapie ist ein erlebnis- und handlungsorientiertes Verfahren, welches mithilfe des Einsatzes leicht spielbarer Instrumente sowohl auf der motorischen als auch auf der psychischen Ebene angewandt wird. Um der Komplexität der Problematik der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden, werden immer beide Ebenen berücksichtigt.

Neuropsychologie – Denkfähigkeit und Wohlbefinden

Eine Hirnschädigung kann das Denken und Fühlen sowie Erinnerungen und das Wahrnehmen der aktuellen Umgebung beeinträchtigen. Mit der Neuropsychologie helfen wir Ihnen mit gezielter Diagnostik und Therapie, betroffene Fähigkeiten wieder zu verbessern und länger anhaltende Beeinträchtigungen im Alltag zu kompensieren. Wir unterstützen Sie auch darin, den Krankheitsverlauf zu verarbeiten und emotionalen Stress abzubauen. Zudem bieten wir Angehörigen die Möglichkeit einer psychologischen Betreuung an.

Orthoptik – Sehstörungen auf der Spur

Unsere Orthoptik-Therapeutinnen und -Therapeuten diagnostizieren und behandeln Sehstörungen, die durch Hirnschädigungen entstanden sind. Unser Ziel: die Verbesserung Ihrer (restlichen) Sehleistung mithilfe von Brillen, aber auch Sehtrainings, und die Entwicklung von Strategien, um zum Beispiel Einschränkungen des Gesichtsfelds zu kompensieren.

Physikalische Therapie – die Fitmacher

Motorische Einschränkungen können zu trophischen Veränderungen in Muskulatur und lymphatischem System führen, die durch zielgerichtete physikalische Anwendungen wie beispielsweise Massagen, Lymphdrainage, Wärmepackungen und Reizstrom-Anwendungen gelindert werden können.

Physiotherapie – Ihre „Personal Trainer“ auf jedem Niveau

In unserer neurologischen Frührehabilitation besteht das Arbeitsfeld der Physiotherapeutinnen und -therapeuten darin, grundlegende Bewegungsabläufe wie Aufstehen, Stehen und Gehen wieder zu ermöglichen. Dabei trainieren wir, je nach individuell erhobenem Assessment, die selektive Muskelkraft, den funktionellen Einsatz der Muskulatur, die posturale Kontrolle sowie Gelenkbeweglichkeit, motorische Ausdauer und Belastbarkeit. Die Versorgung mit motorischen Hilfsmitteln ergänzt die physiotherapeutische Behandlung.

In unserer Fachklinik für Parkinson behandeln wir Sie dem jeweiligen Krankheitsstadium entsprechend und zugeschnitten auf die momentan im Vordergrund stehenden Symptome mit dem Ziel, Ihre motorische Selbstständigkeit zu optimieren. Unser Ansatz sind evidenzbasierte Behandlungskonzepte wie Cueing-Strategien, Gehtraining/Lokomotionstherapie, Training gegen motorische Blockaden (Münchner Anti-Freezing-Training – MAFT), Gleichgewichts-, Amplituden- und Koordinationstraining sowie Tai-Chi-Chuan. In unserem Team haben wir einige LSVT-BIG-Therapeutinnen und -Therapeuten, sodass wir Sie über diese zumeist nach der stationären Medikamenteneinstellung durchgeführte Trainingsmethode während Ihres stationären Aufenthaltes gut informieren und darauf vorbereiten können.

Schlucktherapie – wenn Essen und Trinken zur Herausforderung werden

In Gesellschaft zu essen und zu trinken bedeutet Teilhabe und Lebensfreude. Viele neurologische Erkrankungen führen zu Schluckstörungen, sogenannten Dysphagien. Schluckstörungen haben viele Facetten.

In den meisten Fällen beeinträchtigen sie den Genuss und die Sicherheit der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Bei besonders schweren Schluckstörungen kann bereits das Speichelschlucken Probleme machen. Unser Team erstellt auf Basis therapeutischer und bildgebender Diagnostik sowie aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ein intensives Übungsprogramm für Sie.

Sprachtherapie – wenn die Worte fehlen

Sprachstörungen treten häufig nach Schlaganfällen auf und führen dazu, dass Gedanken nicht mehr ohne Weiteres in Worte gefasst werden können. Unser erfahrenes Team kennt sich mit allen Aspekten der Kommunikation (beispielsweise gesprochener Sprache, Schrift, Gestik, Mimik) hervorragend aus und fördert Ihre individuellen Stärken. Ein intensiver Austausch mit Ihren Angehörigen ist wichtiger Bestandteil der Therapie. So können wir die Therapie-Inhalte bestmöglich auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abstimmen.

Sprechtherapie – wenn deutliches Sprechen nicht selbstverständlich ist

Zahlreiche akute wie fortschreitende Erkrankungen beeinträchtigen die Verständlichkeit des Sprechens. Angehörige müssen oft nachfragen, weil sie etwas nicht verstanden haben, Betroffene ziehen sich zurück. Durch ein individuell auf Sie zugeschnittenes Übungsprogramm arbeiten wir mit Ihnen unter anderem an Ihrem Atemmuster, am Klang Ihrer Stimme sowie an der Deutlichkeit der Aussprache.

Patientinnen und Patienten unserer Fachklinik für Parkinson erhalten ein intensives Training zur Steigerung ihrer Sprechlautstärke und können so nachhaltige Verbesserungen erzielen.

Sollte eine Hilfsmittelversorgung notwendig werden, damit Sie den Alltag besser bewältigen können, stehen auf hierfür die Therapeutinnen und Therapeuten der unterschiedlichen Disziplinen bereit. Zusätzlich verfügen wir über ein professionell organisiertes Hilfsmittel-Team mit fundiertem Fachwissen, organisatorischem Überblick und Durchhaltevermögen.