Priv.-Doz. Dr. Moritz Wigand
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Behandlung einer drogeninduzierten Psychose
Je nachdem, welcher spezifische Auslöser die Psychose verursacht hat, wird die Behandlung angepasst. Folgende Behandlungsbausteine nutzen wir bei der Therapie einer substanzinduzierten Psychose.
Karenz
Damit der aktuelle psychotische Zustand abklingen kann und in Zukunft nicht erneut auftritt, ist die bedeutendste Maßnahme ein absoluter Verzicht auf sämtliche psychotrope Substanzen – besonders aber auf die auslösende Droge. Ist die betroffene Person abhängig, sollte über eine qualifizierte Entgiftung sowie über weitere Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten gesprochen werden.
Handelt es sich bei der auslösenden Substanz um ein Medikament, muss in Absprache mit der betreuenden Ärztin / dem betreuenden Arzt ein Ersatz gefunden werden.
Behandlung in der Akutphase
Wie bei allen psychotischen Erkrankungen ist in der akuten Phase auf eine reizarme, ruhige und sichere Umgebung zu achten. Eine medikamentöse Behandlung kann in manchen Fällen sinnvoll sein:
Sind die Symptome stark ausgeprägt, kann es sinnvoll sein, die Betroffene / den Betroffenen vorübergehend stationär in der psychiatrischen Abteilung einer Klinik aufzunehmen. So können wir den Verlauf der Erkrankung beobachten und handlungsfähig bleiben.
Psychotherapie
Gerade dann, wenn eine Drogenabhängigkeit vorliegt, kann eine Psychotherapie eine wertvolle medizinische Ressource sein. In der Regel wird nach einem Entzug eine kognitive Verhaltenstherapie empfohlen, um langfristig suchtfrei zu leben. Auch kann es hilfreich sein, das soziale Umfeld in die Therapie einzubeziehen und eine systemische Familientherapie zu beginnen. Die oder der Betroffene erfährt so Unterstützung, was sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt. Wichtig ist es, die Behandlung an den Bedürfnissen der Patientin / des Patienten auszurichten und sie/ihn aktiv an der Erstellung des Behandlungsplans zu beteiligen.