Parkinson

Lautet die Diagnose Parkinson, ist dies für Betroffene ein regelrechter Schock. Aber auch wenn diese chronische Nervenerkrankung nicht heilbar ist, können wir Sie dabei unterstützen, Ihre Lebensqualität langfristig zu bewahren. Wichtig ist eine passgenaue Therapie, die das Augenmerk auf Ihre speziellen und aktuellen Bedürfnisse richtet.

Unser Team aus ärztlichem, therapeutischem und pflegerischem Personal in den Schön Kliniken hat langjährige Erfahrung in der Parkinsonbehandlung. Gerne begleiten wir Sie auf dem Weg, Ihre Selbstständigkeit zu erhalten.

Parkinson-Behandlung

Individuelle Behandlung nach Maß

Die Parkinsonbehandlung besteht für die meisten Betroffenen aus den zwei Bausteinen medikamentöse Behandlung und aktivierende Therapien. Dazu zählen beispielsweise die Physiotherapie und die Logopädie. Hinzu kommen bei bestimmten Problemen im Langzeitverlauf, wie raschen Wirkungsschwankungen der Medikamente und überschießenden Bewegungen, geräteunterstützte Therapien, wie die tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“), und Medikamentenpumpen für Dopaminersatzstoffe. Gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen stimmt unser ärztliches und therapeutisches Personal zu Beginn einer Behandlung die für Sie entscheidenden und in Ihrer jeweiligen Krankheitsphase im Vordergrund stehenden Behandlungsziele ab. Auf dieser Basis legen unsere Experten den darauf ausgerichteten medikamentösen und therapeutischen Behandlungsmix fest.

 

Medikamentöse Behandlung

Parkinson: Dopamin-Ersatzstoffe
Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung eines Parkinsonsyndroms sind die Dopamin-Ersatzstoffe (DOPA-Präparate, COMT-Hemmer, MAO-B-Hemmer und Dopaminagonisten). Eine durch erfahrene und spezialisierte Neurologinnen und Neurologen austarierte Einstellung kann eine spürbare Reduzierung der Symptome erreichen. Allerdings kann es im Verlauf einer langjährigen Dopamin-Einnahme zu Wirkungsschwankungen kommen, die sich zum Beispiel in überschießenden Bewegungen oder Bewegungsunfähigkeit zeigen. In manchen Fällen kann eine tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) oder der Einsatz einer Medikamentenpumpe sinnvoll werden.

Parkinson: Apomorphin-Pumpentherapie
Die Apomorphin-Pumpentherapie hilft, die Symptome bei fortgeschrittenem Parkinson zu mildern. Sie ist für Patientinnen und Patienten geeignet, die an Wirkungsschwankungen von levodopahaltigen Präparaten oder an unwillkürlichen Bewegungen in sogenannten On-Phasen leiden.

Die Apomorphin-Pumpe funktioniert ähnlich wie eine Insulinpumpe für Diabetiker: Sie führt dem Körper kontinuierlich den Dopamin-Ersatzstoff Apomorphin zu. Das geschieht über eine sehr kleine Nadel, die einmal am Tag an die Haut gelegt wird. Die dauerhafte Zufuhr von Apomorphin ermöglicht einen gleichmäßigeren Blutspiegel als jede orale Medikation.

Für die Dosisfindungs- und Umstellungsphase ist ein stationärer Aufenthalt nötig. Zu Hause brauchen Sie dann eine Spezialbetreuung: Das morgendliche Auffüllen und Einschalten der Pumpen können Angehörige oder ein Pflegedienst übernehmen.

Aktivierende Therapien

Bereits im frühen Stadium setzen wir, begleitend zur medikamentösen Behandlung, sogenannte aktivierende Therapien ein, um Ihre Symptome zu verbessern.
Dazu gehören:

  • Physiotherapie, um Ihre Beweglichkeit, Körperstabilität und Reaktionsfähigkeit zu fördern
  • Ergotherapie, um Sie im Alltag zu unterstützen und Ihre Selbstständigkeit zu bewahren
  • Stimmtherapie/ Sprechtherapie, um Ihre Sprache so lange wie möglich zu erhalten
  • Schlucktherapie
  • psychologische Verfahren
  • Zudem bieten wir Ihnen ein großes Spektrum an innovativen Therapien, wie LSVT-BIG, Yoga, Sturzprophylaxeprogramme, E-Health, Tanz-Therapie und das Münchner Anti-Freezing-Training (MAFT).

Eine enge Zusammenarbeit mit den Spezialisten der orthopädischen Fachzentren und den Schmerzexperten der Schön Kliniken ermöglicht zudem einen erweiterten und ganzheitlichen Blick auf möglicherweise durch Parkinson bedingte Schäden am Bewegungsapparat und Schmerzen.

E-Health – Therapie mit Spielekonsolen

Spielekonsolen und Computerspiele galten bisher als reine Freizeitbeschäftigung. Dabei können sie auch als therapeutische Hilfe eingesetzt werden. Die virtuelle und vernetzte Welt kann Beeinträchtigungen, wie verminderte Schrittlänge, langsames Gehtempo, Sturzgefahr und Freezing, durch akustische und visuelle Signale regulieren. Aufmerksamkeit, Konzentration und Motivation werden durch das digitale Spiel besonders angesprochen. Durch die Kombination aus Instruktion und Feedback können Parkinsonpatientinnen und -patienten ihr Bewegungsmuster korrigieren.

Nintendo Wii zum Beispiel ist bei leicht betroffenen Patientinnen und Patienten gut einsetzbar, da es nicht primär mit der Krankheit assoziiert wird. Der Lerneffekt wird durch den Spaß am Spiel noch unterstützt. Zudem spornt der Score am Ende einiger Spiele zu größeren Leistungen und Verbesserungen beim nächsten Training an.

Tanztherapie

Wenn jede Bewegung beschwerlicher wird, die Schritte immer kleiner werden, die Motorik nicht mehr will, dann ist es schwer, für Bewegung zu begeistern. Die Lösung: Tanzen auf Rezept.

Tanzen macht nicht nur Spaß, sondern macht nachgewiesen auch langfristig wieder mobiler, denn Tango, Walzer und Foxtrott verbessern die Balance, Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge.

Parkinson-Café: Kommen Sie vorbei!

Wir setzen uns dauerhaft für die Unterstützung von Menschen mit Parkinson und Angehörigen ein. Unser Parkinson-Café ist eine lockere Veranstaltungsreihe, in der Sie sich in entspannter Atmosphäre mit Betroffenen, Angehörigen und Interessierten austauschen können. Natürlich können Sie auch unseren ebenfalls anwesenden Fachleuten alles fragen, was Sie auf dem Herzen haben. Schauen Sie gern einmal rein, wir freuen uns auf Sie!

Nächster Termin: 18. September 2024, 16 Uhr

Ihre Anmeldung nimmt unser Sekretariat entgegen unter T +49 4561 5445-7400

Mehr zum Krankheitsbild (Symptome & Diagnostik)

Weitere Informationen zur Behandlung im Fachzentrum

Unsere Spezialisten bei Parkinson

Prof. Dr. Björn Machner, MBA
CHEFARZT

Prof. Dr. Björn Machner, MBA

Facharzt für Neurologie
Zusatzbezeichnung Neurologische Intensivmedizin
Zertifikate der DGKN für EEG, EP, EMG
Zertifikat „Spezielle neurologische Ultraschalldiagnostik“ (DEGUM Stufe II, Ausbilder)

Dr. Eva Magdalena Korf
OBERÄRZTIN

Dr. Eva Magdalena Korf

Fachärztin für Neurologie