Inhalte
Beeinträchtigungen in Teilbereichen der Aufmerksamkeit finden sich bei sehr vielen neurologisch erkrankten Menschen und haben für den (klinischen) Alltag eine hohe Relevanz, da alles Handeln und Tun ein gewisses Maß an Aufmerksamkeitskapazität voraussetzt. Umgekehrt stellen intakte Aufmerksamkeitsleistungen ein großes Kompensationspotential für Störungen in anderen Leistungsbereichen dar. Aufmerksamkeit ist kein einheitliches Konstrukt! Dementsprechend werden im Seminar zunächst neuropsychologische Aufmerksamkeitskonzepte und deren Begrifflichkeiten dargestellt sowie auf funktionell- neuroanatomische Grundlagen eingegangen. Der differenzierten Diagnostik kommt in der Neuropsychologie eine große Bedeutung zu. Anhand aktueller Leitlinien werden dabei relevante Testverfahren vorgestellt, die neben der Rehabilitation auch bei gutachterlichen Fragen, bei Beratungen zur beruflichen Zukunft oder auch beim Thema Fahreignung eine wichtige Rolle spielen. Auf eine spezifische Diagnostik folgt eine spezifische und möglichst hochfrequente Therapie. Hierbei wird auf verschiedene stimulierende, meist pc-gestützte, Maßnahmen und auch auf kompensatorische Ansätze eingegangen. Ziel des Seminars ist es, Grundlagenwissen mit praktischer Erfahrung in der neuropsychologischen Rehabilitation zu vermitteln. Literatur •W. Sturm (2004) Aufmerksamkeitsstörungen (Fortschritte der Neuropsychologie), Göttingen: Hogrefe Verlag •G. Falkensteiner (2011) Aufmerksamkeitsstörungen. In J. Lehrner et al. Klinische Neuropsychologie, Wien: Springer Verlag •H-O. Karnath, G. Goldenberg, W. Ziegler (2014) Klinische Neuropsychologie – Kognitive Neurologie, Stuttgart: Thieme •L. Jäncke (2013) Lehrbuch kognitive Neurowissenschaften, Bern: Verlag Hans Huber