Demenz

Demenzen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten neuropsychiatrischen Erkrankungen im höheren Alter. In Deutschland leiden derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen an diesem Verfall ihrer geistigen Leistungsfähigkeit, bis 2050 ist mit einem Anstieg auf knapp 3 Millionen Betroffene zu rechnen. Nach und nach werden Orientierung, Urteilsfähigkeit, aber auch Sprach- und Rechenfähigkeit sowie Teile der Persönlichkeit zerstört. Dies macht sich schnell bei Alltagsaktivitäten, wie Waschen, Kochen oder Einkaufen, bemerkbar.

In den Schön Kliniken sind wir auf Demenzerkrankungen spezialisiert. Auf Basis einer ausführlichen Diagnostik bieten wir Ihnen die für Sie optimale Behandlung. Wir unterstützen Sie dabei, die Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

Demenz-Behandlung

Denkleistung und Alltagskompetenz möglichst lange erhalten

Demenz behandeln – dazu steht uns eine Reihe nicht medikamentöser Therapie-Formen und neu entwickelter Arzneimittel zur Verfügung. Damit können wir in vielen Fällen das Fortschreiten kognitiver Störungen verzögern und dem Verlust an Alltagskompetenz entgegenwirken.

Die Therapie steht auf drei Säulen:

  • medikamentöse Therapie
  • psychologische Interventionen
  • soziale Interventionen

Medikamentöse Therapie

Ziel der medikamentösen Behandlung demenzieller Erkrankungen ist es bisher, die Symptome der Krankheit zu mildern und die Lebensqualität zu verbessern. Zugelassen zur Behandlung der Alzheimer-Demenz sind das Medikament Memantin und drei sogenannte Cholinesterasehemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmine). Diese beeinflussen die Nervenüberträgerstoffe, die wiederum für das Gedächtnis wichtig sind.

Psychologische Interventionen

Es gibt zahlreiche weitere aktive Formen der Demenztherapie, die sich positiv auf die Krankheitsbewältigung, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen sowie ihrer Betreuungspersonen auswirken können.

Hilfe bei Demenz im Anfangsstadium:

  • Verhaltenstherapeutisches Kompetenztraining (VKT)
    Hier werden Betroffene darin unterstützt, Belastungen zu bewältigen, persönliche Ressourcen zu mobilisieren und depressiven Symptomen entgegenzuwirken.
  • Validation
    Hier wird versucht, die Bedürfnisse der Betroffenen unvoreingenommen zu verstehen und zu spiegeln.
  • Selbst-Erhaltungs-Therapie (SET)
  • Biographieorientierte Erinnerungstherapie
    Hier stehen persönliche Identität, Stetigkeit und zusammenhängende Gedankengänge im Mittelpunkt.
  • Musik-, Tanz- und Maltherapie
    Hier werden neue Wege der Verständigung eröffnet.

Ökologische und soziale Interventionen

Optimal für Demenzkranke ist eine materielle Umwelt, die sich dem Krankheitsverlauf anpasst. Sie sollte sowohl beschützenden als auch stimulierenden Charakter haben. Dies kann geschehen durch eine warme häusliche Atmosphäre, angepasste Beleuchtung und Temperatur, eine anregende Geräuschkulisse und angenehme Düfte. Die Umgebung sollte übersichtlich sein, sodass sich die Patientinnen und Patienten gut orientieren können. Es sollte ausreichend Bewegungsfreiheit herrschen und auch Rückzugsmöglichkeiten geben. Wichtig sind zudem soziale Kontakte und Besuche der Angehörigen. Auch der Kontakt mit Tieren tut Demenzkranken gut und vermittelt Lebensfreude.

Selbsterhaltungstherapie (SET) zur Bewahrung des „Selbst“

Ziel dieses Betreuungskonzepts ist es, das „Selbst“ der Patientinnen und Patienten zu erhalten. Das „Selbst“ ist nötig, um Informationen über die eigene Person und die Umgebung aufzunehmen, zu verarbeiten und aufrechtzuerhalten. Es schafft die Voraussetzungen, um Entwicklungen von Situationen vorauszusagen, Entscheidungen zu fällen, Haltungen einzunehmen und sich zu orientieren. Es ist abhängig von Selbstwert, Selbstsicherheit und Selbstständigkeit der eigenen Person. Ein stabiles „Selbst“ hat positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl und die Identität und bedingt so auch Stimmung und Verhalten.

In unserem Alzheimer-Therapiezentrum der Schön Klinik Bad Aibling praktizieren wir die SET erfolgreich im Rahmen eines vierwöchigen stationären Behandlungsprogramms. Dieses richtet sich sowohl an die Demenzpatientinnen und -patienten als auch an die betreuenden Personen. Neben der SET stehen die Diagnose-Überprüfung und die medikamentöse Therapie im Mittelpunkt. Daneben gibt es Einzel- und Gruppentherapien sowie Beratungsgespräche zu Themen wie der Planung des Alltags oder externen Hilfen.

Mehr zum Krankheitsbild (Symptome & Diagnostik)

Weitere Informationen zur Behandlung im Fachzentrum

Unsere Spezialisten bei Demenz

Dr. Dörte Holthöfer
CHEFÄRZTIN

Dr. Dörte Holthöfer

Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin/Geriatrie
Zusatzbezeichnung Geriatrie

Daniel Wertheimer
CHEFARZT

Daniel Wertheimer

Facharzt Neurologie
Facharzt Nervenheilkunde
Spezielle neurologische Intensivmedizin
Notfallmedizin

Dr. Jürgen Lambrecht
LEITENDER ARZT

Dr. Jürgen Lambrecht

Facharzt für Neurologie
Spezielle Neurologische Intensivmedizin

Dr. Ann-Christine Hennig-Zänker
LEITENDE OBERÄRZTIN

Dr. Ann-Christine Hennig-Zänker

Fachärztin für Neurologie
Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
 

Diethmar Taurit
LEITENDER OBERARZT

Diethmar Taurit

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (Verhaltenstherapie)

Kerstin Möller
OBERÄRZTIN

Kerstin Möller

Fachärztin für Neurologie, Intensivmedizin