Dr. Elisabeth Rauh
Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie
Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren
Bei leichten oder vorübergehenden Symptomen können pflanzliche Heilmittel den Schlaf unterstützen. Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel, die als schlaffördernd gelten, können in Form von Tees oder Fertigpräparaten eingenommen werden.
Bei Menschen mit stärkeren, chronischen Schlafstörungen setzen wir auf eine individuell zugeschnittene Behandlung, für die wir auf verschiedene Therapiebausteine zurückgreifen:
Bei chronischen Insomnien, also einem zu kurzen und nicht erholsamen Schlaf, hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Während Medikamente rein symptomatisch wirken, können wir mit einer Verhaltenstherapie den Ursachen für die Schlafstörungen entgegenwirken.
Im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie geben wir Ihnen ausführliche Informationen über einen gesunden Schlaf. Wir vermitteln Ihnen Techniken, um gedanklich und körperlich zu entspannen. Außerdem lernen Sie, schlafstörende Verhaltensweisen und innere Haltungen und Einstellungen, die oft unbewusst einem erholsamen Schlaf entgegenwirken, zu überwinden und diese durch schlaffördernde Verhaltensweisen und Einstellungen zu ersetzen. Dafür erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Störungsmodell. Hierbei gehen wir Ihrer Lebensgeschichte dahingehend auf den Grund, ob beispielsweise Schlafstörungen schon früher oder gehäuft in der Familie auftraten, welche Bedeutung und Folgen die Schlafprobleme für Sie haben und wie bisherige Bewältigungsstrategien aussahen.
Auch durch eine gezielte Verkürzung der Zeit im Bett (Schlafrestriktion und Stimuluskontrolle) erzielen wir häufig eine effektive Verbesserung Ihres Schlafs. Die Schlafrestriktion setzen wir gezielt ein, um den Schlaf-wach-Rhythmus zu regulieren. Das längere Wachsein kann helfen, die Müdigkeit zu erhöhen und die Einschlafdauer zu verkürzen. So lässt sich auch der Tiefschlafanteil steigern und der Schlaf wird insgesamt weniger störanfällig.
Schlafmittel und Medikamente können in Rücksprache mit Ihrer behandelnden Ärztin beziehungsweise Ihrem behandelnden Arzt in der richtigen Dosierung gegen Ihre Schlafstörungen eingesetzt werden.
Bei chronischen Ein- und Durchschlafstörungen sollte eine medikamentöse Therapie nur vorübergehend eingesetzt und durch eine kognitive Verhaltenstherapie ergänzt und abgelöst werden. Sie kann dabei helfen, dass Sie zum Beispiel durch das Erlernen verschiedener Techniken gezielt zu erholsamem Schlaf finden, Schlafstörungen vorbeugen und diese langfristig überwinden.